Wichtiger Wirtschaftsstandort und Sitz bekannter Unternehmen – dank seines Hafens ist Bremen schon seit Jahrhunderten gut im Geschäft. Klar, dass auch eine Reihe großer Marken in der Weserstadt ihre Heimat haben. In einigen Betrieben können Besucher einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Wie schwer ist ein Liter Milch auf dem Mond? Wie schläft man in der Schwerelosigkeit? Und woher bekommen Astronauten Wasser? Im Jahr 1961 begann in Bremen ein neues Zeitalter – das der Raumfahrt. Aus den norddeutschen Traditionsfirmen Focke-Wulf, Hamburger Flugzeugbau und Weser Flugzeugbau entstand der Entwicklungsring Nord, kurz: ERNO, der sich schnell einen Namen in der internationalen Raumfahrt machte. Heute ist das Nachfolgeunternehmen Airbus ein weltweit führendes Raumfahrtzentrum. Und wer sich schon immer gefragt hat, wie es im All zugeht, der bekommt hier beim Besuch des 1:1 Modells eines Weltraumlabors die Antwort.
Bremen und das Bier gehören schon lange zusammen. Im Hochmittelalter etwa hatte die Stadt gerade mal ein paar Tausend Einwohner, aber schon über 300 Braustellen. Bier war also nicht nur ein Lebensmittel, sondern ebenso wie Brot ein Grundnahrungsmittel. Zwei bis drei Liter haben die Leute damals wohl im Schnitt pro Tag getrunken. Größter Exportschlager aus Bremen ist heute Beck’s Bier. Im Juni 1873 als „Kaiserbrauerei Beck & May o.H.G“ gegründet, werden heute jede Minute weltweit um die 3.000 Flaschen geöffnet. Eine Tour durch die Brauerei und das firmeneigene Museum führt durch den Rohstoffraum und das Sudhaus, vorbei an Malzsilos, den Gär- und Lagertanks und endet selbstverständlich mit einer Verkostung.
Der größte private Arbeitgeber der Hansestadt und wohl eine der bekanntesten Marken weltweit ist Mercedes-Benz. Rund 12.500 Mitarbeiter beschäftigt das Großunternehmen. Bei Führungen im Werk erleben Besucher hautnah, was die Wagen so einzigartig macht und wie viel Arbeit in einem Mercedes-Benz steckt. Tipp: Auf dem Firmengeländen gibt es auch einen Geländewagenparcour, den Off-Road-Fans am Steuer eines GLK absolvieren können.
Überseehandel und Hafen gehören zusammen, so wie Bremen und der Kaffee. 1673 wurde in Bremen das wohl erste Kaffeehaus in Deutschland eröffnet. Heute wird fast jede zweite importierte Kaffeebohne über die Hansestadt eingeführt. Viele kleine und große Unternehmer rund ums Kaffeegeschäft siedelten sich in der Weserstadt an, der wohl berühmteste war Johann Jacob. 1907 eröffnete er seine eigene Rösterei und wurde Vorreiter in Sachen Vielfalt und Vertrieb. Die ganze Geschichte gibt es voraussichtlich ab Ende Juni 2020 im Stammhaus des weltberühmten Jacobs Kaffees zu erleben. Und noch eine spannende Kaffeegeschichte spielt in Bremen, die von Melitta: Ursprünglich in Dresden als Kind eines Haushaltwarenladens gegründet, dann in Minden ansässig, kam Melitta in den 1960er-Jahren nach Bremen und übernahm die Bremer Großrösterei Carl Ronning GmbH. Damit war quasi die Kaffeemarke zum Filter gekommen. Übrigens: Während der Corona-Pandemie startete das Unternehmen im April 2020 mit der Herstellung von Atemschutzmasken – Filter ist eben doch irgendwie Filter.
Mehr Infos zum kulinarischen Bremen findet ihr hier.
Einst hieß das Unternehmen Kraft Foods, heute firmiert es unter Mondelez International und hat seine deutsche Zentrale in Bremen: Hinter Mondelez stecken zum Teil über 100 Jahre alte Marken, wie zum Beispiel Philadelphia, Milka oder Kaba. Bei einem Bummel durch die Überseestadt kommt ihr zum Beispiel an dem Gebäude mit dem bekannten stilisierten Palmenlogo vorbei, in dem einstmals „Kaba – der Plantagentrank“ produziert wurde. Der Kaffeekaufmann Ludwig Roselius war nicht nur der Erfinder des koffeinfreien Kaffees (Kaffee HAG), er hat auch den Schokotrunk populär gemacht. Zu sehen gibt es die alten Kaba-Verpackungen im Übersee-Museum.
Sie sind stets 9 Zentimeter lang, 2,6 breit und 1,1 Zentimeter hoch – die Fischstäbchen. Warum? Weil sie aus einem genormten, 7,5 Kilo schweren, tiefgefrorenem Block geschnitten werden. Und der gibt vor, wie groß die Stäbchen werden, soll kein Verschnitt übrigbleiben. Mit dem Siegeszug der Tiefkühltruhe eroberten Tiefkühl-Fisch und die Firma Frosta aus Bremerhaven den Markt. Heute hat Frosta auch noch anderes als Fisch im Angebot und ist außerdem Pionier in Sachen Nachhaltigkeit. Wie die Stäbchen entstehen, kann man seit 2015 in der gläsernen Produktion von Frosta in Bremerhaven besichtigen. Die Stadt hat übrigens den größten Fischereihafen Europas, den ihr im Schaufenster Fischereihafen erleben könnt.
Eine handvoll Jungs aus bürgerlichen Kreisen und ein Fußball machten den Anfang. Letzteren hatten die Schüler bei einem Tauzieh-Wettbewerb gewonnen und mit ihm kickten sie erstmals auf der Halbinsel Stadtwerder. Das war 1899 und die Geburtsstunde des heutigen SV Werder Bremen, heute mit 40.376 Mitgliedern einer der größten Sportvereine Deutschlands. Sein Profiteam war Gründungsmitglied der Bundesliga, gehörte ihr mit Ausnahme der Spielzeit 1980/81 durchgehend an und ist seit der Saison 2019/20 mit 56 Spielzeiten alleiniger Bundesliga-Rekordteilnehmer.
So kommt ihr mit der Bahn nach Bremen: Anreise planen.
Titelbild: Ein Beluga-Airbus, beladen mit Flugzeugflügeln aus dem Bremer Airbus-Werk © Airbus
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