Die Hansestadt bietet viel Selbstgemachtes aus Manufakturen und Traditionsbetrieben. Und oft haben die sich in besonderen Stadtvierteln angesiedelt. Ein Rundgang.
Die maritime Gastromeile mit ihren Restaurants und Bars liegt im Herzen der Stadt und direkt an der Weser. Vor allem im Sommer solltet ihr dort einen gemütlichen Bummel einplanen – und in einem der Biergärten einkehren. Bier spielt in Bremen nämlich schon lange eine große Rolle. Es gibt dort neben dem berühmten Beck’s auch eine Fülle von Craftbieren aus Handwerksbrauereien, wie etwa der wiederbelebten Freien Brau Union Bremen oder der Bremer Braumanufaktur, deren Hopfen fürs Ale No. 2 auf der Gemüsewerft mitten in Bremen gepflanzt wurde. Auch die Schüttinger Gasthausbrauerei, Bremens älteste Brauerei, hat eine besondere Spezialität – ein süffiges, untergäriges und naturtrübes Bier ohne Konservierungs- oder Stabilisierungsmittel. Dazu gibt's dort rustikale Speisen und Geselligkeit an langen Holztischen. An der Schlachte liegt übrigens auch die "Alexander von Humboldt", das Schiff aus der Bierwerbung. Die alte Bark wurde renoviert und umgebaut, hat nun ein Restaurant an Bord und beherbergt in 14 Kajüten auch Übernachtungsgäste.
Kaffee ist neben Bier das zweite Lieblingsgetränk der Hansestadt. Und die Bremer haben sogar einen eigenen Begriff für "Kaffee trinken und Kuchen essen" erfunden – das Kaffeesieren. Heimat des Kaffeehandels ist traditionell die Bremer Überseestadt. Hier steht beispielsweise noch die Fabrik von Kaffee HAG, mit ihrem prunkvollen Mamorsaal. Inzwischen gehört der zu den Räumen der Lloyd Caffee GmbH und kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Traditionelle Kaffeeröstung könnt ihr in der Rösterei Münchhausen oder in der Johann Jacobs Kaffee Akademie erleben, dem Stammhaus des weltberühmten Jacobs Kaffees. Und auch Cross Coffee röstet nachhaltig und transparent gehandelte Bohnen. Warum Kaffepakete ein kleines Ventil haben und weiteres Know How rund um Kaffee erfahrt ihr beim Werksverkauf am Samstag oder direkt hier:
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Mehr InformationenBremens Rathaus glänzt nicht nur mit seiner prunkvollen, weltberühmten Fassade. Im Kellergewölbe des UNESCO-Weltkulturerbes liegt das Restaurant Bremer Ratskeller, berühmt für seine edlen Tropfen und die größte Sammlung deutscher Weine weltweit. Ein besonders alter: der Rüdesheimer Fasswein aus dem Jahre 1653. Bei einem Ratskellerbesuch könnt ihr einen Blick in die Schatzkammer sowie in den Rose- und Apostelkeller werfen. Weine jüngeren Datums werden im Restaurant Bremer Ratskeller serviert, zu norddeutschen Klassikern.
Und noch eine kulinarische Besonderheit hat Bremen: In der oberen Rathaushalle findet seit 1545 jährlich die sogenannte Schaffermahlzeit statt. Traditionell eine Zusammenkunft der Kauf- und Seeleute, zu der man sich den Zutritt schon irgendwie verdient haben muss. Serviert wird ein Sechs-Gänge-Menü, und auch die Speisen folgen der Tradition, eine davon: die Bremer Spezialität Grünkohl mit Pinkel. Wenn es draußen kälter wird, kommt nämlich drinnen der Kohl auf die Teller. Den Appetit fürs üppige Essen holen sich die Bremer an der frischen Luft bei sogenannten Kohltouren.
Und hier im Video könnt ihr lernen, wie man Grünkohl zubereitet:
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Mehr InformationenEin bisschen krumm, ein bisschen schief, ausgesprochen bunt und vor allem sehr gemütlich: Im ältesten Stadtteil Bremens, dem Schnoor, gibt es besonders viele kleine Häuschen und Läden. Die Gebäude aus den 15. und 16. Jahrhundert katapultieren Besucher direkt in eine andere Zeit und in eine andere Welt. Denn im Schnoor sind Kunst, Kultur und Kulinarisches zu Hause. Hier kommt ihr zu einer virtuellen Stadtführung durch den Schnoor.
Im Schnoor findet ihr eine bunte Mischung aus originellen Läden, Cafés, Restaurants und Manufakturen – zum Beispiel für die typisch bremischen Süßigkeiten: Bremer Klaben (ein stollenähnlicher Kuchen), Schnoorkuller (mit Nougat gefüllte Nussbaiserkugeln mit Schokolade und Krokant), Kluten (Minzfondant mit Schokolade), Kaffeebrot (Weißbrot mit Zucker, Zimt und Butter bestreut und ein zweites mal gebacken) und natürlich Bonbons. Besonders farbenfroh geht es in der Bremer Bonbon Manufaktur im Handwerkerhof der Böttcherstraße zu. Bonbons zu kochen, ist ein fast vergessenes und erst seit wenigen Jahren wiederbelebtes Handwerk. Durch ein großes Fenster zum Hof kann man den Bonbonmachern bei der Arbeit zusehen. „Schwarzer Roland“, „Digge Mülch“ oder „Quarkbüdel“ heißen die süßen Kreationen und wie sie ganz besonders lecker schmecken, verrät Inhaberin Sabine Marquardt hier:
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Mehr InformationenWas in der Markthalle Acht zählt, ist einfach nur echter Geschmack. Bei der Markthalle handelt es sich um eine überdachte Essensmeile, die mit Produkten aus der Region und einem nachhaltigen Konzept zum Schlemmen durch die Weltkulturen einlädt – übrigens ganz in der Nähe des Rathauses. Arabisch, türkisch, syrisch, mediterran oder vietnamesisch: Die Markthalle schickt den Gaumen einmal um den Globus. Dabei liegt der Focus auf frischen Zutaten verbunden mit lokaler Wertschöpfung – und das authentisch, transparent und vertrauensvoll. Klingt verkopft? Vielleicht, aber das kann dem Gaumen ja egal sein. Neben einer Vielfalt von Genüssen birgt die Markthalle Acht auch eine Reihe bunter Geschichten. Etwa die eines Architekten, der zum Pop(korn)-Star wurde:
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Mehr InformationenDas Aroma exotischer Gewürze gehört fast so sehr zu großen Häfen, wie der Duft der weiten Welt. Denn ohne Überseehandel gäbe es viele Leckereien bei uns ja gar nicht – beispielsweise Lebkuchen. Folgerichtig hat sich die Lebkuchenmanufaktur Manke & Coldewey in der Überseestadt angesiedelt. Hier werden Elisen aus Mandeln, Nüssen, Honig, orientalischen Gewürzen gebacken – ganz ohne Mehl und ohne künstliche Zusatzstoffe. Das macht die Lebkuchen besonders saftig! Gestartet war die Manufaktur eigentlich als Eishersteller – aber da die Winter immer so dunkel und langweilig waren, dachte die Familie um und holte die Lebkuchen in den Norden. In der gläsernen Manufaktur könnt ihr den Gewürzduft schnuppern und bei der Produktion zuschauen. Oder ihr schaut mal hier:
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Mehr InformationenSo kommt ihr mit der Bahn nach Bremen: Anreise planen.
Titelbild: Doch, die sind Made in Bremen: Dunkle Nordsee Elise aus der Manufaktur Manke & Coldewey © Stefanie Bomhoff / druckarte
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