Auf dem Rad lässt sich eine Region besonders intensiv und naturnah entdecken. Während euch die Sonne ins Gesicht scheint, wird die ländliche Kulisse von Vogelgezwitscher und dem feinen Duft von reifen Erdbeeren eingerahmt – himmlisch. Hier stellen wir euch das vielseitige Oldenburger Münsterland vor:

23 Städte und Gemeinden, darunter Vechta und Cloppenburg, bilden das Oldenburger Münsterland. Es ist in fünf Erholungsgebiete aufgeteilt: die waldreichen Dammer Berge, die Flusslandschaft des Hasetals, ausgedehnte Moorgebiete im Nordkreis Vechta, die fisch- und vogelreiche Schärenzone Thülsfelder Talsperre und das Wasserterritorium Barßel-Saterland.

Auf den Radwegen lassen sich die Regionen wunderbar erkunden und miteinander verbinden – auf der 339 Kilometer langen Boxenstopp-Route zum Beispiel, der 3-Seen-Route, oder ganz individuell nach dem Knotenpunktsystem.

Radeln nach Zahlen

Die Knotenpunkte sind eine Besonderheit, die aus den Niederlanden übernommen wurden. Dort, wo sich ein oder mehrere Radwege kreuzen, liegt ein Knotenpunkt mit einer Nummer zwischen 1 und 99. Mit der interaktiven Karte von Fietsknoop lässt sich die Route schnell planen: Einfach auf der Karte die Ziele auswählen und die angezeigten Nummern in richtiger Reihenfolge aufschreiben oder als GPS herunterladen. Eine tolle Planungshilfe ist zudem die Freizeitkarte. Auf der wird euch, vom Hofladen bis zur E-Bike-Ladestation, alles in eurer Nähe angezeigt.

Radeln nach Zahlen: Das Knotenpunktsystem leitet euch zuverlässig an euer Ziel
Radeln nach Zahlen: Das Knotenpunktsystem leitet euch zuverlässig an euer Ziel © OM-Tourismus

Das Beste: Bei einer Radtour durch das Oldenburger Münsterland müsst ihr euch um die Verpflegung keine Gedanken machen. In der landwirtschaftlich geprägten Region liegen zahlreiche Hofcafés, Frische- und Erdbeerhöfe, in denen ihr euch schmackhaft und frisch versorgen könnt.
Unser Tipp: Besucht die Region zwischen April und Juli. Dann ist Spargel- und Erdbeersaison – beides echte Spezialitäten im Oldenburger Münsterland.

Spargel so weit das Auge reicht

Die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland einen Spargel aus Niedersachsen zu essen, ist groß. Jeder fünfte Spargel wird hier gestochen – im Jahr 2019 waren es insgesamt 28.000 Tonnen. Zur Relation: Würde man alle niedersächsischen Spargel am Äquator aneinander legen, könnte man die Spargelkette fast zweimal um die Erde legen (es fehlen etwa 10.000 Kilometer, aber man will ja nicht kleinlich sein).

Obwohl bereits die Römer das beliebte Gemüse über die Alpen getragen haben sollen, wird es in Deutschland erst seit dem 19. Jahrhundert in großen Mengen angebaut. Seitdem haben sich die charakteristischen Spargelfelder wie Netze über Deutschland ausgebreitet und bestimmen heute das niedersächsische Landschaftsbild.

Spargel wächst in sandigem, lockerem Boden, der zu sogenannten Spargeldämmen aufgeschüttet wird. Die weiße Farbe hat er, da er unter der Erde heranwächst. Kurz vor der Ernte Ende April werden die langen Spargelfelder mit Folie überzogen, damit die Wärme im Boden gehalten wird und die Spargelspitzen, die nun oft aus der Erde herausschauen, vor der Sonne geschützt werden. Auch die grüne Spargelsorte wird in Erddämmen angebaut. Die sind jedoch flacher, und die Spargel dürfen ins Tageslicht wachsen. Gestochen (weißer Spargel) beziehungsweise abgeschnitten (grüner Spargel) wird von Ende April bis zum 24. Juni, dem Johanni(s)tag. Danach dürfen sich die mehrjährigen Pflanzen bis zum nächsten Jahr erholen.

Wer um des Spargels Willen durch das Oldenburger Münsterland radelt, ist auf der Niedersächsischen Spargelstraße gut aufgehoben. Die führt durch den mittleren und südlichen Teil der Region, an Vechta, Cloppenburg, Lastrup und Molbergen vorbei.

Hier könnt ihr nicht nur den vorzüglichen Spargel essen, sondern ihn auch erleben: auf Märkten, Festen oder dem traditionellen Oldenburger Münsterland-Spargelessen. Das wird schon seit über 25 Jahren am Freitag vor Muttertag, dem zweiten Sonntag im Mai, veranstaltet. In normalen Jahren finden sich bis zu 4000 Gäste in den teilnehmenden Frischehöfen und Restaurants zusammen und genießen verschiedene Spargelgerichte. Im Jahr 2021 gibt es das Essen to-go, als Wohnmobil-Dinner oder, falls möglich, auch im Lokal.

Wie der Spargel im Oldenburger Münsterland genossen wird? In der klassischen Version mit gerolltem Schinken, Sauce Hollandaise und jungen, in Butter geschwenkten Kartoffeln. Aber auch als Salat, Suppe, mit Spinat und pochiertem Ei ... . Die Spargelgerichte der Region sind so vielfältig wie das Oldenburger Münsterland selbst.

Erdbeeren, süßes Highlight der Region

Die Deutschen lieben Erdbeeren! Bis zu drei Kilogramm essen sie durchschnittlich pro Jahr. Wie der Spargel stammt auch eine große Menge der deutschen Erdbeeren aus Niedersachsen. Die Region Oldenburger Münsterland ist Niedersachsens größter Erdbeerproduzent und eines der größten zusammenhängenden Erdbeeranbaugebiete der Republik. Ist man im Juni und Juli rund um Vechta mit dem Fahrrad unterwegs, blitzen die süßen roten Früchte verlockend zwischen dichtem Grün hervor.

Ein Glück gibt es hier zahlreiche Erdbeerhöfe. Auf vielen von ihnen darf man die Früchte selbst ernten. Wer es entspannter mag, kauft sie in den Hofläden und Cafés; erntefrisch, als Marmelade oder verarbeitet zu leckeren Speisen.

Wer am dritten Juli-Wochenende im Oldenburger Münsterland unterwegs ist, sollte in Langförden vorbeischauen. Dort findet jährlich, zum Höhepunkt der Erdbeersaison, die Wahl des Erdbeerkönigs oder auch der Erdbeerkönigin statt. Die erste Wahl wurde 2006 als kleines Event veranstaltet, mittlerweile ist sie ein echter Publikumsmagnet und wird mit Fassbieranstich, Bühnenmoderation und Tanzeinlagen zelebriert. Wer sich bewirbt, sollte sich der damit einhergehenden Verantwortung bewusst sein. Die Erdbeer-Royalität übernimmt nämlich für ein Jahr das Amt eines niedersächsischen Markenbotschafters.

Mit der Wahl zum Erdbeerkönig oder zur Erdbeerkönigin, ist man für ein Jahr ein niedersächsischer Markenbotschafter. Die amtierende Erdbeerkönigin ist Pauline I.
Mit der Wahl zum Erdbeerkönig oder zur Erdbeerkönigin ist man für ein Jahr ein niedersächsischer Markenbotschafter. Die amtierende Erdbeerkönigin ist Pauline I. © A. Heil/ A. Muhle

Falls ihr euch nun schon im roten Gewand und winkend vor einer großen Menge stehen seht, müssen wir euch wahrscheinlich enttäuschen. Nur wer im Oldenburger Münsterland wohnt, kann Erdbeerkönig*in werden.

Titelbild: Der frühe Vogel ... wird mit einer tollen Lichtstimmung und einer wunderbaren Ruhe belohnt © OM-Tourismus

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