Inhaltsverzeichnis
1. Lüneburg
2. Totengrund
3. Heide-Kutschfahrten
4. Iserhatsche Bispingen
5. Hermann Löns und die Heide
6. Heidschnuckenweg
7. Wilsede
8. Bahnhof Uelzen
9. Meißendorfer Teiche
Ohne die Calluna Vulgaris ginge in der Lüneburger Heide wenig. Die so genannte Besenheide ist die mit Abstand häufigste Heidepflanze der Region und zieht in der Blütesaison Besucher aus ganz Deutschland an. Sie lässt sich zeitlich eingrenzen: Jährlich in der Zeit vom 8.8. bis 9.9. sei die lilafarbene Blüte in der Lüneburger Heide in der Regel am schönsten, so heißt es im Volksmund. Auskunft darüber, wo genau sich dieses faszinierende Schauspiel am besten beobachten lässt, gibt das sogenannte Blütenbarometer. Und vielleicht wäre die topographische Verortung dessen, was eigentlich zur Lüneburger Heide zählt, auch ganz hilfreich: Das Herzstück des Naturparks Lüneburger Heide bildet das 23.440 Hektar große und bis auf wenige Zufahrtsstraßen autofreie Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, wo die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas liegen. Das gesamte Gebiet erstreckt sich im Norden von Buchholz i. d. Nordheide bis Soltau im Süden, von Schneverdingen im Westen bis an die Grenzen der Hansestadt Lüneburg im Osten.
Mit 75 000 Einwohnern ist Lüneburg im Prinzip ja keine kleine Stadt – und wirkt doch auf seine Besucher an vielen Stellen eher wie ein idyllisches Museumsörtchen. Das liegt vor allem an der wunderbar erhaltenen mittelalterlichen Altstadt Lüneburgs, die von zahlreichen gotischen Backstein-Giebelhäusern geprägt ist. Eigentlich sind feste Ziele und Adressen bei der Erkundung Lüneburgs nicht notwendig, weil die ganze Stadt wie eine Filmkulisse wirkt. (Die allerdings mehr verdient hätte als die ARD-Telenovela „Rote Rosen“, die in Lüneburg bereits in der 18. Staffel gedreht wird.) Wer trotzdem beliebte Anlaufpunkte braucht: Am Stintmarkt im Wasserviertel Lüneburgs liegen viele Kneipen- und Restaurants, vor allem im Sommer mit romantischen Outdoor-Sitzplätzen. Unser Tipp: Im Mälzer Brau- und Tafelhaus lernt man Lüneburger Gastlichkeit auf romantisch-rustikale Weise kennen.
Mehr Infos zu Lüneburg gibt es hier.
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Zugegeben, der Name klingt nicht wirklich einladend, doch dieses malerische Tal mitten im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide gehört zu den schönsten Orten der gesamten Heide. Der im August märchenhaft-mystisch blühende Talkessel darf zwar nicht betreten werden, aber auch die zahlreichen Wanderwege oberhalb des Totengrunds bieten mehr als einen attraktiven Fotospot – angeblich gehört der Totengrund zu den beliebtesten Fotomotiven überhaupt. Dass er überhaupt noch existiert, verdanken wir einem Pastor und Naturschützer: Um 1900 sollte das Gebiet eigentlich zerstört und bebaut werden, doch der so genannte Heidepastor Wilhelm Bode kaufte es und stellte es dem Naturschutz zur Verfügung.
Mehr Infos zum Totengrund gibt es hier.
„Hoch auf dem gelben Wagen“ kommt man besonders häufig und gut in der Lüneburger Heide voran. Das hat nicht unbedingt damit zu tun, dass ausgerechnet Touristen in dieser Region zur Bequemlichkeit neigen würden. Das Besondere an vielen faszinierenden Spots der Lüneburger Heide ist, dass sie für den Autoverkehr gesperrt sind. Wer also nicht zu Fuß unterwegs sein möchte – das Gebiet ist ja ganz schön groß! –, kann stattdessen seinen Ausflug mit den beliebten „Heidekutschen“ buchen. Bonus: Bei den Kutschern handelt es sich um gut ausgebildete Guides, die alles über die Entstehung der Heide und ihre vielen Pflanzen- und Tierarten wissen.
Mehr Infos zu Heide-Kutschfahrten gibt es hier.
Das verrückteste Anwesen in ganz Norddeutschland wird es genannt. Es birgt einen künstlichen Vulkan, die (auch offiziell) größte Bierflaschensammlung der Welt, eine riesige Arche – und so einige Skurrilitäten mehr, die nur eine Gemeinsamkeit haben: Sie passen nicht wirklich zusammen. Das stört den Besitzer und „Visionär“ Uwe Schulz-Ebschbach nicht, der das Jagdschloss „Iserhatsche“ 1986 kaufte, diverse Sammlungen – Kronkorken, Pömpel! – anlegte und das alles zusammen mit dem weitläufigen Grundstück 2003 der Öffentlichkeit zugänglich machte. Gegen 12 Euro Eintritt, versteht sich. Aber dafür bekommen Besucher der „Iserhatsche“ im Herzen der Lüneburger Heide auch einiges geboten: ein unglaubliches Kuriositätenkabinett, das keinem strengen Konzept, sondern nur den Vorlieben Schulz-Ebschbachs gehorcht. Ergo: ein fantastisches Unikat.
Mehr Infos zur Iserhatsche gibt es hier.
Was verbindet man mit der Lüneburger Heide? Klar, Hermann Löns, den Heimatdichter. Ihm zu Ehren wurde in Walsrode ganz in der Nähe des sehenswerten Heidemuseums Rischmannshof sogar eine Statue errichtet, die ihn mit Hund und Gewehr zeigt. „Auf der Lüneburger Heide in dem wunderschönen Land ging ich auf und ging ich nieder allerlei am Weg ich fand“ schrieb er einst in seiner Jagdhütte im Westenholzer Bruch, in der er so manchen Monat verbrachte. Auch der bekannte Heimatfilm „Grün ist die Heide“ wurde nach Motiven von ihm produziert.
Erst 2012 eingeweiht, gehört der Heidschnuckenweg bereits jetzt zu den schönsten und beliebtesten Weitwanderwegen in Deutschland. 223 Kilometer führt er von Hamburg-Fischbek aus durch den Naturpark Lüneburger Heide bis in die Residenzstadt Celle und überquert dabei mehr als 30 Heideflächen der Nord- und Südheide in 13 Etappen. Fast selbstverständlich, dass der Heidschnuckenweg vom Deutschen Wanderverband auch bereits ganz offiziell zum „Qualitätsweg“ geadelt wurde.
Mehr Infos zum Heidschnuckenweg gibt es hier.
Bei der Frage nach dem schönsten, dem malerischsten, dem idyllischsten Platz in der Lüneburger Heide taucht – neben Lüneburg selbst – immer wieder der Name Wilsede auf. Der Ort liegt mitten im Naturschutzgebiet und ist autofrei, was heißt, dass man ihn nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder bei einer der in der Heide so beliebten Kutschfahrten erreicht. Wilsede mit seinen nur 40 Einwohnern wirkt wie ein Museumsdorf, obwohl die historischen Fachwerkhäuser ganz normal bewohnt werden. Wer noch tiefer in die Geschichte des Ortes einsteigen will, kann „Dat Ole Huus“ besuchen, ein Heimatmuseum mit Ausstellungs-Schafstall. Oder man kehrt gleich in der Milchhalle ein, dem schicken Rasthaus mit Biergarten, in dem man rustikal-regional speisen kann.
Mehr Infos zu Wilsede gibt es hier.
Ein Bahnhof als Sehenswürdigkeit? Klingt merkwürdig, ist im Falle des Uelzener Bahnhofs allerdings gerechtfertigt: Der Bahnhof wurde im Zuge der Expo 2000 vom österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser umgestaltet. Falls ihr Hundertwassers Arbeit kennt, ahnt ihr schon, was in Uelzen zu sehen ist: Kunst, Ökologie und moderne Malerei verbinden sich hier zu einem märchenhaft-bunten Gesamtkunstwerk, das so manchen Besucher bewundernd ausrufen lässt: „Der schönste Bahnhof der Welt!“ (Leider kommen die Züge hier auch nicht pünktlicher an …) Wer ihn kennenlernen und etwas mehr über Hundertwasser und sein Werk erfahren möchte: Die Hansestadt Uelzen veranstaltet öffentliche Führungen unter den Überschriften „Hundertwasser-Tag“ mit Führung und Mittagessen für 19 Euro pro Person oder alternativ „Hundertwasser-Impressionen mit Führung durch den Bahnhof und Uelzens historische Innenstadt" sowie dem Film „Hundertwasser – Porträt eines Künstlers“ für 23,50 Euro pro Person.
Mehr Infos zum Bahnhof Uelzen gibt es hier, Stichwort: Hundertwasser
Wer den ganzen Tag durch die Heide wandert, möchte vielleicht zwischendurch auch mal die Füße zur Abkühlung in ein natürliches Gewässer strecken? Die Meißendorfer Teiche sind perfekt dafür. Obwohl sie durchaus mehr sind als nur ein paar kleine Tümpel. An einigen Stellen fühlt man sich hier eher an die Mecklenburgische Seenplatte erinnert. Allein der Wanderrundweg um den Hüttensee ist über acht Kilometer lang und öffnet den Blick auf einen weißen Sandstrand, zwei Angelseen und ein malerisches Biotop. Reizvoll dürfte der Besuch der Meißendorfer Teiche und des benachbarten Bannetzer Moors aber auch noch aus einem anderen Grund sein: Vögel! Über 130 Vogelarten leben hier, darunter so wohlklingende Spezies wie der Fischadler, die Rohrdommel und die Knäkente.
Mehr Infos zur Meißendorfer Teiche gibt es hier.
Titelbild: Zu Beginn des 19. Jahrhundert sahen weite Teile Norddeutschlands so schön aus! Heute findet man die weitläufigen Weideflächen fast nur noch in der Lüneburger Heide © shutterstock.com/Thorsten Link
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