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Niedersachsens Natur ist vielfältig: Im Norden das unendlich weit erscheinende Wattenmeer, im Süden der Harz mit seinen unberührten Wäldern, dazwischen verwunschene Moore und sanft hügelige Wiesen. Genauso abwechslungsreich wie die Natur sind auch eure Möglichkeiten, sie zu erkunden. Ob mit dem Zug, zu Fuß, per Rad oder bei einer Übernachtung mitten im Grünen: Wir haben für Euch die schönsten Naturerlebnisse rausgesucht.

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Nachhaltig übernachten im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Die Elbe ist Deutschlands drittlängster Strom und einer der letzten weitestgehend naturbelassenen Flüsse Mitteleuropas. Die Vielfalt der verschiedenen Lebensräume am Fluss und den angrenzenden Marschen, Nebenflussniederungen und Geestflächen ist beeindruckend. Sie sind die Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten – und deshalb besonders schützenswert. Das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe erstreckt sich über 400 Kilometer der Mittelelbe – von der Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt bis nach Lauenburg in Schleswig-Holstein. In Niedersachsen gehören die Elbtalauen, die ebenfalls ein Biosphärengebiet sind, mit zum UNESCO-Biosphärenreservat. Sie sind geprägt von dem Wechsel aus Überflutung und Trockenzeit. Mit etwas Glück seht ihr hier bei einer Wanderung, Rad- oder Kanutour Biber, Otter und Weißstörche.

In Hitzacker und damit mitten in dieser einzigartigen Landschaft liegt eine wunderbare Übernachtungsmöglichkeit für alle, die gar nicht genug von der Natur bekommen: Das WERKHAUS destinature Dorf. Hier übernachtet ihr in hölzernen Tiny Houses, die völlig rückstandslos wieder abgebaut werden können, mit Schafswolle gedämmt sind und so die Umwelt schonen. Mit drei Outdoor-Saunen, Freiluftdusche, einem Ruheraum mit gemütlichen Liegen und beheizbarem Badezuber findet ihr im destinature Dorf sogar ein Wellnessangebot. Und dank großer Fenster habt ihr beim Relaxen immer einen weiten Blick ins Biosphärenreservat.

Mit der Bahn und Bus bequem nach Hitzacker: Anreise planen.

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Mit dem Zug durchs Emsländer Moor tuckern

Einst lag in der heutigen Region Emsland das weitläufigste Hochmoor Mitteleuropas, das Bourtanger Moor. Die letzte Eiszeit hinterließ im norddeutschen Tiefland weite Wasserflächen, sandige Böden und eine spärliche Vegetation. Dort bildete sich nach und nach das riesige Moor. Heute ist davon nur noch wenig übrig geblieben. Über Jahrhunderte stachen unter großen Mühen Bauern sogenannten Brenntorf aus dem Moor oder legten es trocken, um Gemüse anbauen zu können. Doch zum Glück erkannten Biologen den einzigartigen Wert dieser Landschaft und nach und nach werden die Emsländer Moorgebiete wieder renaturiert und unter Naturschutz gestellt.

Das Emsland Moormuseum in Geest erzählt die Geschichte dieses besonderen Lebensraumes. In dem modernen, barrierefreien Gebäude aus Glas und Stein werden die Besiedelung des emsländischen Moores, die schwierigen Lebensbedingungen und der Torfabbau im Rahmen einer großen Dauerausstellung thematisiert. Spaziert ihr durch den Bau, gelangt ihr auf das weitläufige Museumsgelände. Hier, im Internationalen Naturpark Moor-Veenland an der deutsch-niederländischen Grenze, könnt ihr zu Fuß auf Rasen- und Bohlenwegen das Moor erkunden. Oder lasst euch entspannt von der schwarzen Mooreisenbahn herum kutschieren.

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Hoch oben in den Baumwipfeln wandern

Im Herzen Deutschlands, ganz im Südosten von Niedersachsen, schafft das feuchte Klima eine einzigartige und artenreiche Bergwildnis, die in einem der größten Nationalparke Deutschlands unter Schutz gestellt ist. Der Nationalpark Harz besteht fast nur aus Wald, der zum Großteil einfach sich selbst überlassen wird. Auf dem Boden wächst ein dicker Moosteppich, der eure Schritte dämpft und an den Bäumen hängen bizarr aussehende Flechten und Pilze. Umgestürzte Bäume werden nicht weggeräumt, sondern sind Lebensraum vieler Insekten und Käfer – so hat der Wald seinen ganz eigenen Kreislauf. Mit viel Glück könnt ihr auf einer Wanderung durch diese einzigartige Natur zwei Tiere erleben, die sich dank der Ruhe hier wieder angesiedelt haben: den Luchs und den Auerhahn.

Mehr über die Bewohner des Nationalparks Harz, über sein spezielles Klima und die Vegetation erfahrt ihr auf dem ersten Baumwipfelpfad Niedersachsens in Bad Harzburg. Hier er­le­bt ihr die Wip­fel des nörd­lichs­ten Mit­tel­ge­bir­ges aus ei­ner völ­lig neu­en Per­spek­ti­ve und er­fah­rt auf 18 Platt­for­men und an über 50 Er­leb­nis­sta­tio­nen in bis zu 30 Metern Höhe, Wis­sens­wer­tes zur Na­tur und Kul­tur der Re­gi­on. Be­son­de­re High­lights sind der Glas­steg an der Kro­ne des Baum­wip­fel­pfa­des und die Aben­teu­er­brü­cke mit Wa­ckel­ele­men­ten und Bal­ken zum Ba­lan­cie­ren. So wird der Baumwipfelpfad zum Erlebnis für die ganze Familie.

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Barfuß unterwegs im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Grauer Schlick soweit das Auge reicht. Was zuerst wenig einladend klingt, ist ein höchst faszinierender Lebensraum und gesund für die Menschen noch dazu. Das größte Wattsystem der Erde reicht von Den Heldern in den Niederlanden bis zur Halbinsel Skallingen in Dänemark – ein etwa 500 Kilometer langer Küstenstreifen, in dem vieles in dynamischer Bewegung ist. Allein im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer wurden schon über 10.000 Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Der Mensch ist hier nur Gast – bei Ebbe könnt ihr für wenige Stunden zu Fuß in diesen geheimnisvollen Lebensraum vordringen, am besten unter fachkundiger Führung. Das geht zum Beispiel ab dem Wattwanderzentrum Ostfriesland im Nordseeheilbad Carolinensiel-Harlesiel. Ihr seid mit einem Nationalpark-Guide unterwegs und erfahrt viel über die Bewohner des Watts – Wattwürmer, Herzmuscheln und Strandkrabben zum Beispiel – und warum es sogar gesund ist, wenn ihr euch mit dem Schlick einreibt.

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Auf dem Pilgerweg Loccum-Volkenroda entschleunigen

Pilgern ist eine ganz besondere Form des Wanderns. Hier geht es nicht um bewältigte Kilometer, oder wer zuerst am Ziel ist. Es geht ums Entschleunigen, ums Hinschauen und ums In-sich-Hineinspüren. Auf dem insgesamt 579 Kilometer langen Pilgerweg Loccum-Volkenroda könnt ihr genau das tun. Er startet am Zisterzienserkloster Loccum in Rehburg-Loccum und endet an einem weiteren Zisterzienserkloster im thüringischen Volkenroda. Die ersten 300 Kilometer folgt der Weg in abwechslungsreicher Natur entlang der Weser, führt übers Wesergebirge, den Vogler, den Solling und durch das Eichsfeld. Zwar wurde der Pilgerweg erst 2005 offiziell eröffnet, seine Spuren reichen jedoch viel weiter in die Vergangenheit.

Im Jahr 1163 entstand das Kloster Loccum als Tochter des Klosters Volkenroda. Da die beiden Klöster stets in Verbindung blieben, legten die hier lebenden Zisterzienser den Weg zwischen den Klöstern wenigstens einmal im Jahr zurück. Deshalb ist der Weg noch heute durchgehend durch das Zisterzienserkreuz ausgeschildert.

Mit der Bahn und Bus bequem nach Rehburg-Loccum: Anreise planen.

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Königliche Ausblicke auf das Weserbergland genießen

Dichte Wälder wechseln sich mit uralten Hochmooren, immergrünen Tälern und bizarren Fels- und Gesteinsformationen ab. Dazwischen liegen zahlreiche stattliche Burgen und Schlösser sowie kleine Fachwerkorte an der ruhig dahinfließenden Weser. Sie ermöglichen euch einen Einblick in das Leben von Fürsten und Grafen. Eines der schönsten Schlösser ist das Renaissanceschloss Bückeburg, das bereits seit über 700 Jahren im Besitz des Hauses Schaumburg-Lippe ist. Besonders sehenswert sind die Prachtsäle aus vier Jahrhunderten und der Schlosspark. Außerdem befindet sich hier die einzige noch existierende Hofreitschule Deutschlands.

Genauso einzigartig ist Schloss Bad Pyrmont. Errichtet wurde die Festungsanlage mit Wohngebäuden und dem angrenzenden Schloss im Stil der Weserrenaissance von den Spielberger Grafen im 16. Jahrhundert. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss stark beschädigt und später von Graf Anton Ulrich von Waldeck und Pyrmont wieder aufgebaut. Die Kombination aus Festungsanlage und Barockschloss machen die Anlage bis heute einmalig.

Ein Schloss der ganz anderen Art findet ihr in Emmerthal: Das Wasserschloss Hämelschenburg gilt als das Vorzeigewerk der Weserrenaissance und ist bis heute vollständig erhalten. Die zur Anlage gehörende Kirche wurde 1563 erbaut und ist einer der ersten freistehenden Kirchenbauten, der nach der Reformation im evangelisch-lutherischen Glauben errichtet wurde. Was genau die Weserrenaissance ausmacht und wie das Adelsgeschlecht der Welfen hier lebte, erfahrt ihr bei Führungen durch das Schloss.

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Sportlich unterwegs in der ADFC RadReiseRegion Uelzen

Vorbei an Fachwerkhäusern, Flüssen, Seen, Heideflächen und Auen: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club zertifizierte die RadReiseRegion Uelzen – unter anderem wegen der vielfältigen Landschaft im Osten der Lüneburger Heide und den rund 1.000 Kilometer langen beschilderten Radwanderwegen. Neueinsteiger wie Fahrradprofis haben die Wahl zwischen 36 Tagesrundtouren, die von 17 bis 69 Kilometern Länge variieren und den drei Fernradwegen Weser-Harz-Heide-Radweg, Leine-Heide Radweg und Ilmenau-Radweg, der an den Elbradweg anschließt. So könnt ihr entspannt oder sportlich durch ausgedehnte Wälder, Naturschutzgebiete und Dörfer radeln. Es gibt gesonderte E-Bike-Strecken in der RadReiseRegion Uelzen und für Rennradfahrer besondere Trainingsstrecken. Dazu gehört der in Norddeutschland einmalige Stoppomat, ein zehn kilometerlanger Rundkurs mit festinstallierter Zeitmesseinrichtung in Suderburg in der Lüneburger Heide.

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Uelzen: Anreise planen.

Titelbild: Wandern, campen, entschleunigen : Die Landschaft Niedersachsens lässt sich auf vielerlei Arten erkunden © TMN Fotos AlexKMedia

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Für euren Urlaub in Niedersachsen gibt es jede Menge gute Gründe. Von der Nordsee mit den weiten Stränden und den zum Teil autofreien Inseln bis zum Harz, dazwischen unter anderem die Lüneburger Heide, das Alte Land, spannende Groß- und Kleinstädte und tolle Freizeitparks, Zoos und Tierparks und Ausstellungen.

 

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