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Backsteinbauten, Sanddorn, Bernstein, Räucherfisch, Strandkörbe und das Wappen mit schwarzem Stierkopf und rotem Greif – all das verbindet man mit Mecklenburg Vorpommern, dem Bundesland im Nordosten Deutschlands. Der erste Namensteil wird übrigens „Meeklenburch“ ausgesprochen, mit langem„e“. Neben erholsamen Seen und Wäldern gibt es hier auch viele Kultur-Sehenswürdigkeiten. Elf Highlights stellen wir euch vor:

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Mecklenburgische Seenplatte – Schmaler Luzin

Auf die Plätze, fertig, los – Steg am Schmalen Luzin © TMV/Gänsicke

Müritz Plus, Mecklenburgische Schweiz und Mecklenburgische Kleinseenplatte sind die Urlaubsregionen, wenn es an die Mecklenburgische Seenplatte gehen soll. Egal ob Wandern, Angeln, Kanufahren, Segeln oder einfach nur Baden, die mehr als 1000 natürlichen Seen bieten abwechslungsreiche Möglichkeiten für eure Freizeit. Der Schmale Luzin zum Beispiel, ein langgezogener und bis zu 33,5 Meter tiefer See, schimmert im Sonnenlicht türkisfarben. Er gehört zu den wenigen Klarwasserseen der Region und ist an manchen Stellen keine 200 Meter breit. Zum Baden steuert ihr am besten Feldberg oder Carwitz an. 

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Müritz-Nationalpark – Schutz zum Wohle der Natur

Ausgedehnte Moorlandschaften, Wälder und Seen sind hier Lebensraum für zahllose Tiere und Pflanzen, seltene Flechten, Moose und Pilze: Der Müritz-Nationalpark ist mit 32.200 Hektar der größte Waldnationalpark Deutschlands; das entspricht etwa der Größe von München. Dreiviertel der Waldgebiete sind Kiefernwälder. Rund um den kleinen Ort Serrahn im Osten des Nationalparks stehen alte Buchenwälder, das Habitat einer besonderen biologischen Vielfalt. Deswegen wurden diese Wälder 2011 ins UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Bei geführten Wanderungen erzählen euch Rangerinnen und Ranger viel Spannendes und Wissenswertes über die schützenswerte Natur im Müritz-Nationalpark. 

Mit der Bahn und Bus bequem nach Serrahn: Anreise planen.

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Schloss Schwerin – vom Mittelalter bis zur Gegenwart

In der Landeshauptstadt Schwerin liegt zwischen Burgsee und Schweriner See auf einer Insel das Schloss Schwerin. Wo einst mecklenburgische Herzöge residierten, sitzt heute der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. Erstmals  wurde auf der Insel im 10. Jahrhundert gebaut; das zeigten Ausgrabungen, bei denen ein slawischer Burgwall zum Vorschein kam. Der Umriss von damals glich ungefähr schon der heutigen Schlossanlage. Nahe der Residenz liegen die Orangerie, eine Grotte und ein reizvoller Kolonnadenhof. Aber auch die Stadt Schwerin ist einen Besuch wert; die Lage am Wasser und die verschiedenen Seepromenaden verleihen ihr eine ganz eigene Atmosphäre. Einkaufen könnt ihr auf mehreren Wochenmärkten, zum Beispiel auf dem Altstädtischen Markt am Mittwoch.

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Schwerin: Anreise planen.

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Wismar – eine Hansestadt feiert Jubiläum

Monumentale Kirchen, restaurierte Bürgerhäuser und ein gepflasterter Marktplatz; ganz unterschiedliche Stile und Epochen formten das heutige Stadtbild Wismars. In der Altstadt stehen einige besondere Bauten, wie zum Beispiel das Brauhaus am Lohberg, das Plätzchen Lohberg oder das Wassertor. Die Hansestadt, die seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, hat aufgrund ihrer langen Seefahrertradition auch einen sehenswerten Alten Hafen. Dort könnt ihr hanseatische Koggen besichtigen. Passagierschiffe laden zu Ausflugsfahrten ein und heimische Fischer verkaufen ihren Fang direkt vom Kutter. Zum 20-jährigen UNESCO-Jubiläum bietet Wismar besondere Stadtführungen an, bei denen ihr viel Spannendes zur Stadtgeschichte erfahrt. 

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Doberaner Münster – schönste Backstein-Gotik

Das Doberaner Münster war bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die Kirche des Zisterzienser-Klosters vor Ort © TMV/Krauss
Das Doberaner Münster war bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die Kirche des Zisterzienser-Klosters vor Ort © TMV/Krauss

Der richtige Ort zum stillen Verweilen, Beten oder Kerzenanzünden: In Bad Doberan bei Rostock liegt das erste mecklenburgische Kloster, das Doberaner Münster. Erbaut im Jahr 1171, beeindruckt es mit seiner reichen Ausstattung wie dem Hochaltar, der als ältester erhaltener Flügelaltar der Kunstgeschichte gilt, dem monumentalen Lettner-Kreuzaltar und der Grabplastik der dänischen Königin Margarete Sambiria. Mit seiner technischen und gestalterischen Perfektion ist das Doberaner Münster ein gut erhaltener Zeitzeuge der (Bau-) Geschichte. Bei Führungen könnt ihr mehr über die Geschichte des ehemaligen Zisterzienserklosters erfahren. Außerdem können Gottesdienste, Andachten und Konzerte besucht werden.

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Rostock mit Warnemünde

Für Kultur- und Städteliebhaber bietet Rostock jede Menge: Echte Großstadtatmosphäre mit hanseatischer Architektur und einem Vorgeschmack aufs Meer, Museen, vielseitige Restaurants und Cafés und schöne Shoppingmöglichkeiten. Die Hansestadt kann auf die älteste Universität Nordeuropas stolz sein – und hat mit Warnemünde einen Stadtteil, der direkt an der Ostsee liegt, natürlich mit eigenem Strand. Das Seebad Warnemünde hat unter anderem ein traditionsreiches Kurhaus, eine Seepromenade, das Munch Haus und den Leuchtturm zu bieten, das Wahrzeichen Warnemündes. Von der Mittelmole habt ihr einen tollen Blick auf den Alten Strom und die Flaniermeile. Zahlreiche Restaurants und der Fischmarkt laden zum Schlemmen ein. Hier gibt es täglich Räucherfisch und fangfrischen Ostseefisch. Und während ihr auf eure Bestellung wartet, könnt ihr in Ruhe den Schiffen nachträumen … 

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7

Fischland-Darß-Zingst – Räucherfisch und historische Zeesboote

Auf Darß-Zingst gehen Hirsche am Strand spazieren, und im Herbst rasten bis zu 60.000 Kraniche auf den abgeernteten Getreidefeldern. Die Halbinsel ist durch den Saaler Bodden und den Barther Bodden vom Festland getrennt. Die heiße und kalte Fischräucherei hat hier eine lange Tradition, und es gibt zahlreiche Räuchereien, in denen ihr zum Beispiel Lachs, Heilbutt, Hering, Aal und Dorsch kaufen und genießen könnt. Typisch für Darß-Zingst sind auch die Zeesboote. Früher wurden diese aus Eichenholz erbauten Boote mit den auffallenden, braunen Segeln von Fischern zum Fischen benutzt, heute werden damit Regatten gefahren. Die traditionsreichsten Regatten wie die Zingster oder Dierhäger Zeesbootregatta finden in den Monaten Juni, Juli und September statt. Viele Boddenhäfen wie Althagen, Wustrow, Dierhagen, Zingst oder Ribnitz bieten auch touristische Zeesbootfahrten an. Dabei könnt ihr das historische Segelgefühl einmal selbst erleben.

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Stralsund – Schiffe, Bier und Karten

Leuchtend rote Backsteinbauwerke prägen den historischen Kern von Stralsund © TMV/Gänsicke
Leuchtend rote Backsteinbauwerke prägen den historischen Kern von Stralsund © TMV/Gänsicke

Bei einem Spaziergang durch die Altstadt Stralsunds, die zum UNESCO-Welterbe gehört, habt ihr die Türme der drei mächtigen, gotischen Backsteinkirchen St. Nikolai, St. Marien und St. Jakobi immer im Blick. Die schönen, unter Denkmalschutz stehenden backsteinernen Giebelhäuser findet ihr in der Mühlenstraße, die den Alten Markt mit der Heilgeiststraße verbindet. Auffallend viele originelle Läden und Boutiquen haben sich in dieser kleinen Gasse angesiedelt – die perfekte Adresse für einen entspannten Einkaufsbummel. An der Shoppingmeile Ossenreyerstraße reihen sich dann Kaufhäuser und Geschäfte aneinander. Auch für Wassersportler mit Segel- oder Motoryacht ist die Hafenstadt Stralsund ein beliebtes (Zwischen-) Ziel. Außerdem könnt ihr viel Ungewöhnliches besichtigen: das Segelschulschiff Gorch Fock I, ein Schiffsmuseum, eine Spielkartenfabrik und die Störtebeker Braumanufaktur.

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Rügen – zu Fuß oder mit der Eisenbahn

Von Stralsund aus führt die Rügenbrücke nach Rügen, auf Deutschlands größte Insel. Besonders bekannt ist sie für ihre Strände und hell leuchtenden Kreidefelsen. Nahe der Stadt Sassnitz liegt der Nationalpark Jasmund, der seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Auf dieser Halbinsel wachsen seit ungefähr 800 Jahren Buchen. Außerdem beginnt in Sassnitz ein zirka zehn Kilometer langer Wanderweg, der über den Hochuferweg zum Zentrum des Nationalparks, dem Königsstuhl, führt. Hier gibt es eine Erlebnisausstellung und ein Bistro. Für den Rückweg könnt ihr den Bus nach Sassnitz nehmen. Und wenn ihr dagegen mal richtig nett Eisenbahn fahren wollt: Die Bäderbahn „Rasender Roland“ tuckert mit 30 Stundenkilometer von Lauterbach Mole über Putbus, Binz, Sellin und Baabe bis nach Göhren – und das schon seit dem Jahr 1895.

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Insel Usedom – auf der Suche nach Bernstein

Sonneninsel und Wassersportparadies: Auf der Insel Usedom könnt ihr mit Surfbrett, Kayak, Segel- oder Motorboot nahezu überall in Küstennähe aktiv sein. Oder euch an den breiten Sandstränden in aller Ruhe erholen. Eine besonders reizvolle Landschaft ist die Usedomer Schweiz im Süden der Insel. Zwischen Talwiesen und Sumpfgebieten schimmern zahlreiche Seen, von denen vor allem der Wolgastsee bekannt ist. Am geografisch schmalsten Abschnitt der Insel liegen die Orte Zempin, Koserow, Loddin und Ückeritz – auch Bernsteinbäder genannt, weil man an den Stränden immer wieder Bernstein finden kann. Vielleicht habt ihr bei eurem Besuch ja Glück? Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Kletterwald in Ückeritz, die Schmetterlingsfarm in Trassenheide, das Tropenhaus in Bansin und das Wasserschloss Mellenthin. 

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Seebrücken der Ostsee – Seebrücke Heringsdorf

Über dem Wasser in Richtung offenes Meer wandern, den Wind spüren und die herrliche, salzige Brise: Dieses Vergnügen bieten die Seebrücken an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. Die langen Holzstege sind typisch für das Landschaftsbild an der deutschen Ostküste und haben neben Weitblick meistens auch Restaurants, Cafés und Geschäfte zu bieten. Ursprünglich dienten die Seebrücken als Landungsbrücken für Ausflugsdampfer und Fähren, heute sind es beliebte Flaniermeilen über der wogenden See. Die Seebrücke Heringsdorf auf der Insel Usedom ist mit ihren 508 Metern die längste Seebrücke Deutschlands. Die Seebrücke Ahlbeck wiederum ist die altehrwürdigste – bereits im Jahr 1882 wurde am Strand die hölzerne Plattform mit Restaurant und Bühne errichtet. Und die Seebrücken in Zinkst, Sellin und Zinnowitz überraschen mit einer Tauchgondel am Ende: So könnt ihr die Unterwasserwelt der Ostsee mal aus einem ganz anderen Blickwinkel erleben. 

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Titelbild: Deutschlands Ostsee erwartet euch © tatjana busch/EyeEm - stock.adob

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