Der Schaalsee ist mit seinen 24 Quadratkilometern der größte See im gleichnamigen UNESCO-Biosphärenreservat. Die Natur ist wild und schön. Glasklares sauberes Wasser, traumhafte Wanderwege und viele heimische Tierarten – all das erwartet euch bei einem Ausflug ins Biosphärenreservat.
Die Schaalseelandschaft liegt zwischen Hamburg, Lübeck und Schwerin. Sie umfasst eine beachtliche Fläche, die im Jahr 2000 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt und somit unter besonderen Schutz gestellt wurde. Ziel ist es, das Mensch und Natur in Harmonie miteinander leben können. Um dies zu erreichen, wurde die Region in drei Zonen eingeteilt. Die Kernzone ist ausschließlich für die Entwicklung der Natur reserviert. Hier haben Menschen keinen Zutritt, und Flora und Fauna dürfen sich frei entfalten. In der Pflegezone werden Kulturlandschaften mit dem Ziel gepflegt, die Ökosysteme zu erhalten. Den größten Teil macht die Entwicklungszone aus, in der eine umweltverträgliche Landnutzung für die Region vorgesehen ist.
Dass sich das Reservat so entwickeln konnte, ich sicher seiner Geschichte zu verdanken. Bis 1990 teilte die innerdeutsche Grenze den Schaalsee, er befand sich im Sperrgebiet. Die Natur hatte somit viel Zeit, sich frei zu entfalten. Auch nach der Vereinigung wurde die wilde Landschaft geschätzt und erhalten. Ein Grenzgänger bleibt der Schaalsee weiterhin: Der eine Teil gehört zu Schleswig-Holstein, der andere zu Mecklenburg-Vorpommern.
Für beide Länder ist das eine Riesenfreude, denn: Der Schaalsee ist wirklich eine Bereicherung. Seine Wasserqualität ist hervorragend, die Umgebung ist traumhaft schön, zahlreiche Tierarten wie Kraniche und Wasserbüffel fühlen sich dort wohl.
Das Biosphärenreservat lässt sich sowohl zu Fuß als auch auf dem Rad bestens erkunden. Neben dem großen Schaalsee gibt es viele weitere Seen, die in Sachen Schönheit definitiv auf einer Wellenlänge sind. Insgesamt 150 Kilometer gut ausgeschilderte Wander- und Radwege durchziehen die Landschaft, die abwechslungsreicher kaum sein könnte. Befandet ihr euch eben noch am Ufer eines Sees, stapft ihr kurze Zeit später schon durch tiefen Wald oder blickt über hügelige und weite Wiesen.
Ein guter Ausgangspunkt für einen Ausflug ist das Pahlhuus, das Informationszentrum des Biosphärenreservats in Zarrentin. Hier erfahren Besucher*innen alles zur Entwicklung der Region von der Eiszeit bis heute. Außerdem gibt es zahlreiche Informationen zu Wander- und Radwegen und viele wertvolle Tipps. Der Eintritt ist frei – während des Lockdowns aufgrund der Coronavirus-Pandemie bleibt das Pahlhuus allerdings vorübergehend geschlossen. Hier findet ihr tolle Routen.
Die Region Schaalsee kann mit allen Sinnen erlebt werden. Seht die vielfältigen Landschaften, riecht den Duft der Bäume und Blüten, hört das Vogelzwitschern und sanfte Plätschern des Sees und fühlt die klare Luft auf eurer Haut. Fehlt da nicht noch etwas? Richtig, das Schmecken, und auch da gibt es hier so einiges zu genießen. Zahlreiche Menschen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Ressourcen der Region zu nutzen, um aus ihnen feine Köstlichkeiten herzustellen. Selbst gebackenes Brot, Käse, Säfte, Marmeladen – diese und viele weitere Produkte werden auf Märkten und in Regionalwarenläden angeboten. Sehr nachhaltig und köstlich! Ein Highlight, das bei vielen Einheimischen und Besuche*innen auf dem Teller landet: die Maräne, lecker gebraten in Butter oder geräuchert. Der lachsartige Fisch wird von den Fischern in Netzen gefangen und in den Restaurants der Region frisch angeboten.
Das Biosphärenreservat hat neben all der schönen Natur auch viel Kultur zu bieten. Auf dem Erlebnismarkt am Pahlhuus etwa, der von April bis November jeden ersten Sonntag im Monat im Terminkalender steht, werden Produkte der Region sowie Kunsthandwerk angeboten. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, sich beim variierenden Unterhaltungsprogramm des Pahlhuus ein Lächeln auf die Lippen zaubern zu lassen.
Und wenn ihr schon mal vor Ort seid, schaut euch in dem urigen Fischerstädtchen Zarrentin um. Beeindruckend ist das Zisterzienser-Nonnenkloster, das sich aufgrund seiner umfassenden und detailgetreuen Sanierung in einem sehr guten Zustand befindet. In den Innenräumen werden Ausstellungen gezeigt, zudem finden im Refektorium und Barocksaal regelmäßig Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Stiller ist es in der Bibliothek, deren rund 12.000 Medien zum Stöbern einladen. Nicht verpassen: den fabelhaften Klostermarkt „Kunst & Werk“ sowie den Weihnachtsmarkt, die innen und außen veranstaltet werden.
Übrigens: Der Schaalsee und die vielen weiteren Seen drumherum sind natürlich auch wunderbar zum Befahren mit Booten, Kajaks und Kanus geeignet. Es gibt zahlreiche Ausleihstationen und geführte Bootstouren – mit Elektromotor, versteht sich, die Freude der Gäste soll sich schließlich nicht negativ auf die traumhafte Natur des Biosphärenreservats auswirken.
Mit der Bahn bequem und ohne Stau zum Schaalsee: Anreise planen.
Titelbild: Sanft ruht das Wasser im Morgenlicht – der Schaalsee bietet viele romantische Ausblicke © Adobestock.com/Sven
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