Auf den Thalasso-Wanderwegen in Warnemünde heißt es tief durchatmen – die Kombination aus harziger Heideluft und salzigen Jodbrisen bringt Körper und Geist auf Vordermann.
Es muss nicht immer Sonnenbaden sein! Gerade nach einem heißen, sonnigen Sommer am Strand mit vielen Aktivitäten in und am Wasser sehnen sich Seele und Körper so richtig nach Entspannung und Entschleunigung. Eine ideale Vorlage also für einen Herbst-Besuch in der Rostocker Heide. Denn hier, im größten Küstenwald Deutschlands, treffen zwei Komponenten zusammen, die zur Gesundheit beitragen: Die harzige Waldluft der Rostocker Heide auf der einen Seite, Jod und Salz aus dem Aerosol der Ostsee auf der anderen Seite. Wer hier in den Herbstmonaten zwischen Oktober und Dezember die Wanderschuhe schnürt, tut seiner Gesundheit den allergrößten Gefallen.
Wandern ist bekanntlich die gesündeste Fortbewegungsart, die dem Menschen zur Verfügung steht. Schon der dänische Philosoph Søren Kierkegaard wusste, dass man sich die besten Gedanken erwandern und jeden Kummer weggehen kann. Das ist schon einmal eine gute Grundlage. Vor allem aber hat eine Wanderung in der Rostocker Heide auch einen objektiv medizinischen Wert, ganz abgesehen vom Wellness-Effekt für die Seele: Wer auf einem der zehn Thalasso-Kurwege in und um Warnemünde unterwegs ist, stärkt sein Immunsystem, schützt sich vor Krankheiten der Atemwege und der Haut und unterstützt zudem seinen Stoffwechsel. Die Thalassokurwege sind zwischen knapp vier und 17 Kilometern lang und führen durch das Waldgebiet der Rostocker Heide östlich der Warnow-Mündung, teilweise aber auch am Strand entlang. Sie kombinieren also das Gehen auf Sand an der gesunden Meeresluft mit der Bewegung im Wald. Die Parole lautet schlicht: tief durchatmen! Thalasso steht übrigens für die Behandlung von Krankheiten mit Meeresluft, Meerwasser, Sonne und Sand.
Wer befürchtet, Thalasso-Wandern sei strenge Kur statt entspannendem Urlaub, der darf beruhigt sein: In der Rostocker Heide und der gesamten Umgebung kommen auch beim gesunden Wandern Spaß und Entertainment nicht zu kurz. Das ehemalige Fischerdorf Warnemünde zum Beispiel hat sich mit seinem idyllischen Leuchtturm und seiner urigen Hafeneinfahrt mit den schmucken Fischerhäusern zu einem lebendigen Ausflugsziel entwickelt. Ehrenamtliche „Leuchtturmmänner“ führen Besucher auf den 30 Meter hohen Turm, von dem schönste Aussichten auf Land und Wasser garantiert sind. Auch der so genannte „Teepott“ ist ein Wahrzeichen Warnemündes. Das von Landbaumeister Ulrich Müther entwickelte und 1968 errichtete Gebäude besteht aus viel Glas, einem originell geschwungenen Dach und einer Menge Leuten, die staunend davorstehen. (Wir verraten an dieser Stelle: Nein, der Name „Teepott“ hat nichts mit der Form des Baus zu tun, sondern mit der Tatsache, dass hier früher mal ein Tee-Pavillon stand.)
Tipp: Ein lohnender Ausflug führt zum Kliff der Stoltera, einer Steilküste im gleichnamigen Naturschutzgebiet westlich von Warnemünde. Die anbrandende Ostsee sorgt dafür, dass das bewaldete Kliff jedes Jahr um 35 Zentimeter zurückweicht.
Titelbild: ©TZRW/Roth
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