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Erfurt, Weimar, Eisenach – Thüringen hat Kulturstädte mit Schätzen von Weltrang! Aus der Mitte Deutschlands kommen auch eine ganze Reihe wichtige Persönlichkeiten, wie zum Beispiel der Komponist Johann Sebastian Bach oder der Soziologe Max Weber. Und der Theologe Martin Luther hat hier mit seiner Bibelübersetzung wortwörtlich Geschichte geschrieben. Der Freistaat erlebt aber nicht nur bis heute spannende Geschichte(n), Forscher, Dichter, Denker und Kreative – Thüringen erfreut und fasziniert Gäste auch mit seinen großen Naturlandschaften. Elf Sehenswürdigkeiten, die ihr bei einer Rundreise nicht verpassen solltet:

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Die Wartburg und ihre Bedeutung

Adelssitz, Zeitzeuge der Jahrhunderte, Museum und Veranstaltungsort – die Wartburg bei Eisenach dient(e) vielen Zwecken. Aber vor allem ist sie heute wegen Martin Luther, der heiligen Elisabeth und Richard Wagner bekannt. Die Wartburg war auch die erste deutsche Burg, die in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen wurde, unter anderem wegen ihrer Bedeutung für die deutsche Geschichte. Heute könnt ihr die Burg besuchen sowie das Museum mit berühmten Gemälden von Lucas Cranach aus der Renaissance; er porträtierte auch mehrmals den Reformator Martin Luther. Und schon alleine wegen des einmaligen Ausblicks über die grünen Weiten des Thüringer Walds lohnt sich ein Besuch auf der Wartburg.

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Erfurt und seine Kulturschätze

Die Hohe Domkirche St. Marien, der Fischmarkt, das Rathaus oder die Krämerbrücke gehören zum Stadtbild von Erfurt, das eine der schönsten Altstädte Deutschlands hat. Und geografisch grenzt die Landeshauptstadt von Thüringen südlich an den Steigerwald und in nördlicher Richtung liegen die Erfurter Seen. Erfurt hat eine geschichtsträchtige Vergangenheit, nicht zuletzt, was das jüdische Leben im Mittelalter betrifft. Ein Zeitzeuge hiervon ist die Alte Synagoge. Die ältesten Bauteilen stammen aus dem 11. Jahrhundert und sie ist auch die älteste, bis zum Dach erhaltene Synagoge in Mitteleuropa. Heute könnt ihr sie besuchen und im Keller den jüdischen Schatz von Erfurt entdecken – zu dem Stücke der gotischen Gold- und Silberschmiedekunst gehören.

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Jena und das Zeiss-Planetarium

Der 91 kilometerlange Wanderweg SaaleHorizontale bietet einen einmaligen Blick auf Jena © DZiegler - stock.adobe.com
Der 91 Kilometer lange Wanderweg SaaleHorizontale bietet einen einmaligen Blick auf Jena © DZiegler - stock.adobe.com

Mitten im Saaletal liegt Jena, umgeben von Wald- und Wiesenlandschaften sowie Parkanlagen und Schlössern. Die Stadt ist für seine Optik- und Feinmechanikindustrie bekannt, deswegen wird sie auch Lichtstadt genannt. Ebenso hat der Dichter Friedrich Schiller hier seine Spuren hinterlassen: Heute steht das Schiller Gartenhaus offen für Besichtigungen. Und auch die Kunstsammlung Jena mit über 5.000 Werken ist einen Besuch wert. Der JenTower hat auf 128 Metern Höhe eine Aussichtsplattform und bietet einen weiten Blick über das Saaletal. Zum krönenden Abschluss könnt ihr das Zeiss-Planetarium besuchen. Es ist eines der ersten Großplanetarien der Welt und seit 1926 in Betrieb. Lasst euch von den verschiedenen Shows unter dem eisernen Kuppeldach faszinieren!

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Schlosspark Kochberg – Johann Wolfgang und Charlotte

Etwa 35 Kilometer südlich von Weimar liegt der ehemalige Landsitz der Familie von Stein: Schloss Kochberg © andreasjungfoto - stock.adobe.com
Etwa 35 Kilometer südlich von Weimar liegt der ehemalige Landsitz der Familie von Stein: Schloss Kochberg © andreasjungfoto - stock.adobe.com

An den Ausläufern des Thüringer Schiefergebirges in Uhlstädt-Kirchhasel steht das Wasserschloss Kochberg. Dort besuchte der Dichter Johann Wolfgang von Goethe die Freifrau Charlotte von Stein – die beiden soll eine Art platonische Liebe verbunden haben. Besucher aber kommen vor allem wegen des sechs Hektar großen Landschaftsparks – einer Idylle auf Erden. Hier könnt ihr eine Grotte, einen Aussichtspavillon und ein Blumentheater entdecken. Charlotte von Steins ältester Sohn Carl ließ das Areal gestalten; die Arbeiten waren im Jahre 1840 beendet. Außerdem gibt es ein Liebhabertheater auf Schloss Kochberg, das mit Werken des Barock, der Klassik und Romantik bespielt wird.

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Weimar und die Kunstepoche Bauhaus

Im Jahr 1919 nahm das Staatliche Bauhaus, die wichtigste Kunstschule des frühen 20. Jahrhunderts, ihren Betrieb in Weimar auf © Sinuswelle - stock.adobe.com
Im Jahr 1919 nahm das Staatliche Bauhaus, die wichtigste Kunstschule des frühen 20. Jahrhunderts, ihren Betrieb in Weimar auf © Sinuswelle - stock.adobe.com

„Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers“, das meinte Walter Gropius im Bauhaus-Manifest von 1918. In Weimar wurde das Staatliche Bauhaus gegründet – die Weimarer Stätten gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Lasst euch von angehenden Architekten, Künstlern, Bauingenieuren oder Kulturwissenschaftlern als Guides bei einem Bauhaus-Spaziergang alles erzählen, was es mit dem Bauhaus und der Geschichte ihrer Universität auf sich hat. Und die Stadt hat noch weitere Highlights für euch: Neben Goethes und Schillers Wohnhäusern und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die zum UNESCO-Weltkulturerbe Klassisches Weimar gehören, gibt es unter anderem noch das Haus der Weimarer Republik. Die Dauerausstellung dort spiegelt die spannenden Jahre der ersten Demokratie auf deutschem Boden und stellt dabei auch interessante Bezüge zur Jetztzeit her.

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Schloss und Park Tiefurt – Ort der Kunst und Musik

Ursprünglich war das Schloss Tiefurt in Weimar ein Pächterhaus, erbaut im Jahr 1765. Im Jahr 1781 erwählte die Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach das Anwesen – mittlerweile ausgebaut zum Schloss – zu ihrem Sommersitz. Die Zeit hier verbrachte sie mit Kunst und Musik; so waren unter anderem auch Goethe, Herder, Wieland und Schiller ihre Gäste. Heute könnt ihr dort zu Gast sein und die bunt dekorierten Tapeten sowie das edle Mobiliar und Anna Amalias Lyragitarre besichtigen. Vor dem Schloss Tiefurt wurde ein Englischer Landschaftspark angelegt: Wiesen links und rechts der Ilm mit schattenspendenden Bäumen, dazu Denkmäler und ein Musentempel – ein idealer Ort zum Spazierengehen und Flanieren. Oder wie wäre es mit einem Picknick an schönen Tagen, um noch länger zu verweilen?

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Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale – das Stauseegebiet

Das Thüringer Meer: Hier könnt ihr eure Auszeit genießen! © Henry Czauderna - stock.adobe.com
Das Thüringer Meer: Hier könnt ihr eure Auszeit genießen! © Henry Czauderna - stock.adobe.com

Der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale ist zum Wandern und Abschalten bestens geeignet. Auf anspruchsvollen Pfaden geht es hoch und runter, durch dichten Wald und an Steilhängen entlang zu felsigen Aussichtspunkten an der Saale – so verläuft der 74,4 Kilometer lange Wanderweg Hohenwarte Stausee Weg. Wenn ihr dort wandern gehen möchtet – und nicht nur spazieren – nehmt Ausdauer und ein bisschen Geschick mit. Die Stauseeregion an der Saale trägt den Spitznamen Thüringer Meer. Die fjordähnliche Landschaft hat reiche Misch-, Laub- sowie Nadelwälder und auf der Route kommt ihr an Museen, Dörfern und Naturdenkmälern vorbei.

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Bad Langensalza – Rosen und Feste

Der exotische Japanische Garten, das Arboretum, der Botanische Garten oder der Rosengarten gehören zur Kur- und Rosenstadt Bad Langensalza. Dementsprechend gibt es dort auch Feste, zum Beispiel das Kirschblütenfest Hanami, den Kindertag Kodomo no Hi oder das Sternenfest Tanabata. Insgesamt hat die Stadt elf verschiedene Parks und Themengärten; entlang der Straßen wurden Palmen und Olivenbäume gepflanzt und in den Sommermonaten blühen über 450 Rosenarten in Bad Langensalza. In der Innenstadt können Kinder sich auf der Rumpelburg austoben – einer In- und Outdoor-Erlebniswelt. Wer gerne in Ruhe entspannt, kann die Angebote der Friederiken Therme wahrnehmen und abschalten.

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Leuchtenburg – das Porzellan-Museum

Wenn ihr mehr über die Geschichte des weißen Goldes – das Porzellan – erfahren möchtet, besucht die Leuchtenburg mit der Ausstellung Porzellanwelten! © Maximillian - stock.adobe.com
Wenn ihr mehr über die Geschichte des weißen Goldes – das Porzellan – erfahren möchtet, besucht die Leuchtenburg mit der Ausstellung Porzellanwelten! © Maximillian - stock.adobe.com

Den Beiname Königin des Saaletals trägt die Leuchtenburg zu Recht: Auf dem Burgberg in Seitenroda thront sie über der Landschaft Thüringens und bietet euch einen einmaligen Weitblick. Die Leuchtenburg gehört zu den besterhaltenen Burgen Deutschlands, weil sie seit dem Jahr 1200 ohne Unterbrechung für verschiedene Zwecke genutzt wurde; als Finanzverwaltung, Gefängnis, Besserungs- und Armenanstalt, Jugendherberge oder Hotel – und heute als Ausflugsziel, unter anderem wegen des interaktiven Museums Porzellanwelten Leuchtenburg, das durch seine vielfältige Erlebniswelten zum Thema beeindruckt, und der Ausstellung Mythos Burg. Außerdem sorgt eine Burgschänke für eure Verpflegung und wer es außergewöhnlicher möchte, kann ein Ritteressen mit Schauspiel, Gaukelei und herzhaftem Menü buchen.

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Saalfelder Feengrotten – zu Besuch bei Tropfsteinen und Mineralien

Am Rande des Thüringer Schiefergebirges könnt ihr die Saalfelder Feengrotten erkunden. Seit 1914 ist das Schaubergwerk geöffnet © Vermeulen-Perdaen - stock.adobe.com
Am Rande des Thüringer Schiefergebirges könnt ihr die Saalfelder Feengrotten erkunden. Seit 1914 ist das Schaubergwerk geöffnet © Vermeulen-Perdaen - stock.adobe.com

Es klingt märchenhaft, aber es ist wahr: Groß und Klein lassen in den Saalfelder Feengrotten den Alltag hinter sich und tauchen unter der Erde, in den Gängen und Hohlräumen, in eine neue Welt ein – die noch dazu zauberhaft beleuchtet ist. Da gibt es zum Beispiel den ältesten Heilstollen in Deutschland. Durch die reine Luft dort verbessert sich die Atemfunktion und das Immunsystem wird gestärkt. Bei Führungen durch die ehemalige Grube, früher Jeremias Glück genannt, erfahrt ihr mehr über die Entstehung der einzigartigen Schaugrotten, ihrer Tropfsteine und Mineralien. Und dann gibt es noch das Museum Grottoneum, wo Kinder spielerisch Rätsel lösen und bei einer Wissens-Rallye mitmachen können, und den Walderlebnispfad.

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Im Nationalpark Hainich – den Kronen der Bäume ganz nah sein

10 Kilometer westlich von Bad Langensalza befindet sich an der Thiemsburg im Nationalpark Hainich der Baumkronenpfad © dmaphoto - stock.adobe.com
10 Kilometer westlich von Bad Langensalza befindet sich an der Thiemsburg im Nationalpark Hainich der Baumkronenpfad © dmaphoto - stock.adobe.com

Zieht eure bequeme Schuhe an und auf geht es zum Baumkronenpfad in den Hainich; zu Deutschlands größtem zusammenhängenden Laubwald mit einer Fläche von 13.000 Hektar! Seit 2011 ist der Wald UNESCO-Weltnaturerbe, und ein Teil wurde als Nationalpark ausgewiesen. Am häufigsten wachsen hier Buchen. Ein großer Teil der Waldflächen war jahrzehntelang Sperrgebiet des Militärs und so konnte sich die Natur frei entfalten und wachsen. Auf der 44 Meter hohen Aussichtsplattform und dem 24 Meter hohen Baumkronenpfad könnt ihr über das Blätterdach eines vielfältigen Lebensraums spähen. Ranger und Infotafeln informieren euch über die heimischen Pflanzen und Tiere. Zurück auf dem Boden gibt es für Kinder eine Wurzelhöhle und Abenteuerwildnis zu entdecken.

Titelbild: Vor dem Deutschen Nationaltheater in Weimar steht das Goethe-Schiller-Denkmal © mojolo - stock.adobe.com

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