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Schlösser, Barockgärten, Denkmäler - Sachsen ist reich an Natur- und Kulturschätzen. Dieses kulturelle Erbe können Besucher in aller Ruhe und in wunderschöner Umgebung erkunden. Wir stellen 12 dieser faszinierenden Orte vor.

Liebethaler Grund

Robert-Sterl-Haus

Käthe-Kollwitz-Haus

Gartenstadt Hellerau

Haus Schminke

Göschenhaus

Robert-Schumann-Haus

Schloss Weesenstein

Rammenau

Barockgarten Großsedlitz

Seifersdorfer Tal

Via Regia

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Musisch: Der Liebethaler Grund und das größte Wagner-Denkmal der Welt

Schon Richard Wagner wusste Sachsens Schönheit zu schätzen. Zum einen die Städte, immerhin war Wagner eine feste Größe im Dresdner Musikleben. Aber auch der Natur war er verbunden, immer wieder zog es den Komponisten auf das Land. 1846 verbrachte er seinen Sommerurlaub in Graupa, wo er große Teile seiner Oper „Lohengrin“ schrieb. Heute erinnern die Wagner-Stätten an diese Zeit: Das Lohengrinhaus stellt Möbel und Dokumente aus der Wagner-Zeit aus, im Jagdschloss werden sein Leben und Werk auf moderne, multimediale Weise dokumentiert.

Besonders zu empfehlen ist ein Ausflug zum größten Wagner-Denkmal der Welt. Dafür folgt man den Schritten Wagners, der selbst gern eine Wanderung in den Liebethaler Grund unternahm. Ihm zu Ehren wurde hier ein Denkmal errichtet, das den Komponisten als Gralsritter zeigt, umgeben von fünf allegorischen Figuren, die die Elemente seiner Musik verkörpern: das Sphärische, das Lyrische, das Dionysische, das Tragische und das Dämonische. www.wagnerstaetten.de

So kommt ihr mit Bahn und Bus zum größten Wagner-Denkmal der Welt: Anreise planen.

2

Malerisch: Das Robert-Sterl-Haus in Struppen

Der sächsische Maler und Grafiker Robert Sterl zählt zu den wichtigsten deutschen Vertretern des Impressionismus. Auf seinen Reisen mit Künstlerkollegen verwandelte er seine Eindrücke in Kunstwerke. Insbesondere die Wolga-Impressionen seiner Russlandreise zählen zu den eindringlichsten künstlerischen Schilderungen der vorrevolutionären Zeit. Aber auch seine Porträts verschafften ihm Ruhm, sodass er zu den gefragtesten „Dokumentaristen“ des musikalischen Lebens in Dresden wurde. 1906 erhielt Sterl eine Professur an der Dresdner Akademie.

Er verliebte sich in die Sächsische Schweiz und erwarb 1919 schließlich ein eigenes Atelier- und Wohnhaus in Naundorf – das heutige Robert-Sterl-Haus, das sich als Museum und Forschungseinrichtung seit 1981 um die Pflege und Aufarbeitung des Nachlasses kümmert. In historischem Ambiente werden hier die Gemälde des Künstlers gezeigt, viele Sonderausstellungen bieten spannende Einblicke in Sterls Leben. Außerdem ist das malerisch am Elbhang gelegene Haus ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen durch die Sächsische Schweiz. www.robert-sterl-haus.de

So kommt ihr mit der Bahn zum Robert-Sterl-Haus: Anreise planen.

3

Authentisch: Das Käthe-Kollwitz-Haus in Moritzburg

Käthe Kollwitz war eine bedeutende deutsche Grafikerin und Bildhauerin, deren Werke weltweit geschätzt und gepflegt werden. Doch das war nicht immer so: Im NS-Staat wurden ihre Kunstwerke als „entartet“ diffamiert und aus öffentlichen Sammlungen entfernt. In ihrem Atelier arbeitete sie weiter und schaffte Meisterstücke, die noch heute den Betrachter rühren und in ihren Bann ziehen.

Heute gibt es nur noch einen Ort, der Krieg und Zerstörung überstanden hat und an dem sich die Persönlichkeit der Künstlerin authentisch erfahren lässt: das Käthe-Kollwitz-Haus im Rüdenhof in Moritzburg. Wegen der zunehmenden Bombenangriffe auf Berlin floh Käthe Kollwitz 1943 aus der Stadt und kam im Juli 1944 auf Einladung des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen nach Moritzburg. Dort wohnte sie bis zu ihrem Lebensende. Seit 1995 ist das Haus als Museum eingerichtet und gibt einen Überblick über die fünf Jahrzehnte ihres künstlerischen Schaffens. Am Ende des Rundgangs befinden sich die Räume, die sie bewohnte und in denen Käthe Kollwitz verstarb. www.kollwitzhaus.de

So kommt ihr mit der Bahn zum Käthe-Kollwitz-Haus: Anreise planen.

4

Funktionell: Die Gartenstadt Hellerau in Dresden

Heute gibt es in vielen deutschen Großstädten sogenannte Gartenstädte. Sie entstanden aus einer Idee, die ursprünglich Anfang des 20. Jahrhunderts umgesetzt wurde – wie auch in Hellerau, einst einem Vorort von Dresden, heute Teil der sächsischen Hauptstadt. Die Gartenstadt wurde zum herausragenden Zentrum der Reformkultur nach 1900. Bereits 1909 entstand sie am nördlichen Stadtrand auf Initiative des Möbelfabrikanten Karl Schmidt, dem Inhaber der Dresdner Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst.

Seine Idee: Er wollte eine Siedlungs- und Gemeinschaftsform für seine Arbeiter und Angestellte konzipieren als Alternative zu den hochverdichteten Wohnquartieren in den rasch wachsenden Metropolen. Noch heute verbinden die Wohnhäuser eine typisierte Bauweise mit ästhetischen Ansprüchen – zu sehen als Reihenhäuser mit idyllischen Gärten. www.dresden.de

So kommt ihr mit der Bahn nach Hellerau: Anreise planen.

5

Moderne: Das Haus Schminke in Löbau

Ein weiteres architektonisches Highlight findet sich in Löbau: das Haus Schminke. Hans Scharoun entwarf es 1930 für den Löbauer Nudelfabrikanten Fritz Schminke. Bereits 26 Jahre nach der Fertigstellung wurde das als revolutionär geltende Architekturwerk der Moderne denkmalrechtlich erfasst und 1978 schließlich unter Denkmalschutz gestellt. Es zählt zu den vier herausragenden Beispielen der Stilrichtung „Neues Bauen“ und „International Style“.

Die Umsetzung ist extravagant und funktionell zugleich. Der gebogene Korpus mit Terrassen, Außentreppe und zahlreiche runde Bullaugenfenster erinnern an ein Schiff. Im Wohnbereich gehen die Räume fließend ineinander über, großzügige Glasflächen beziehen den Garten als erweiterten Wohnraum mit ein. Die Innengestaltung ist funktional und zeitgleich dank eines Spiels aus Form und Farbe vielfältig. Heute steht das Haus Schminke für Besucher unter anderem im Rahmen von Führungen und Veranstaltungen offen. www.stiftung-hausschminke.eu

So kommt ihr mit Bahn und Bus zum Haus Schminke: Anreise planen.

6

Poetisch: Das Göschenhaus in Grimma

Spuren der großen Dichter und Denker finden sich in Grimma. Hier erwarb der Goetheverleger und Buchdrucker Georg Joachim Göschen 1795 ein Pferdnergut und nutzte es als Sommerhaus für seine Familie. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Schriftsteller, Künstler und Verleger die Schönheit des Ortes zu schätzen lernten und das Göschenhaus zu einem beliebten Treffpunkt auserkoren.

Neben dem Haus ist es vor allem der Garten, der begeistert: Der 4.300 Quadratmeter große Göschengarten ist abwechslungsreich, mehrere Terrassen laden zum Verweilen ein und es gibt eine Theaterbühne. Zudem ließ Göschen für seine Frau einen Pavillon in Form eines Tempels errichten. Die Schönheit des Anwesens blieb bestehen, der Göschengarten ist heute der einzige klassizistische Privatgarten aus der Zeit um 1800, den es in Sachsen noch gibt. Das Haus ist in Verbindung mit einer Führung zu besichtigen, der Besuch des Gartens ist während der Öffnungszeiten frei. www.goeschenhaus.de 

So kommt ihr mit Bahn und Bus zum Göschenhaus: Anreise planen.

7

Heimatverbunden: Das Robert-Schumann-Haus in Zwickau

Robert Schumann war ein Künstler, dessen 46-jährige Lebenslinie sich quer durch Sachsen zieht. Der Komponist wuchs in Zwickau auf, lernte seine Frau Clara, ebenfalls Komponistin, in Loschwitz kennen und prägte mit ihr viele Jahre das musikalische Leben in Dresden und Leipzig. Er blieb Sachsen treu und entwickelte sich stets in seiner Umgebung weiter.

Die vielfältigen Interessen und das Schaffen des Künstlerpaares Clara und Robert Schumann werden heute im Geburtshaus von Robert Schumann in Zwickau dokumentiert. Das Museum verfügt über die größte Sammlung weltweit mit über 4.000 Handschriften, Bildern sowie Besitzstücken des berühmten Künstlerpaares. www.schumannzwickau.de

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8

Prunkvoll: Schloss Weesenstein nahe Dresden

Hoch über dem Tal der Müglitz, südöstlich von Dresden thront das malerische Schloss Weesenstein, welches sich im Laufe seines Daseins stets weiterentwickelte. Das Ensemble geht auf eine mittelalterliche Anlage zurück und wuchs vom Felsplateau im Laufe der Jahre immer weiter talwärts. Trotz der umfangreichen Um- und Erweiterungsbauten ergibt sich ein weitgehend barockes Gesamtbild, das auch ältere Renaissancedetails aufweist. Schloss Weesenstein zählt zu Recht zu den schönsten Schlossanlagen Sachsens, sein hoher Turm rundet das majestätische Bild ab. Die Räume des Schlosses sind prunkvoll gestaltet, insbesondere der Festsaal mit seinen kostbaren Tapeten und die 1741 fertiggestellte Schlosskapelle.

Das malerische Bild wird durch die faszinierenden Gartenanlagen ergänzt. Sie wurden nach französischem Vorbild gestaltet, sogar das Flussbett der Müglitz wurde umgeleitet, damit es den Park durchquert und ihn in zwei Flügel teilt. Natürliche Wasserspiele und ein Wasserfall machen den Ort zu einem romantischen Ausflugsziel. Durch beide Parkteile leitet ein symmetrisches Wegenetz zu verschiedenen Erlebnisräumen. Vielfältige Rosen und Blumenrabatten zieren den schlossnahen Parkteil, im umliegenden Areal führen schattenspendende Lindenalleen und mit Hainbuchenhecken gesäumte Wege zu architektonischen Kleinoden. www.schloss-weesenstein.de

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9

Traditionsverliebt: Rammenau mit Schloss und Dorfkern

Rammenau liegt eingebettet in die sanft-hügelige Landschaft der westlichen Oberlausitz. Hier gibt es viel zu entdecken, wie etwa Zeugnisse des deutschen Philosophen Johann Gottlieb Fichte, der hier das Licht der Welt erblickte. Ein Highlight ist das etwa 300 Jahre alte Barockschloss Rammenau am Rande des Dorfes. Das einstige Rittergut wurde ab 1721 zu einer herrschaftlichen Sommerresidenz in barocker Architektur mit klassizistischer Ausschmückung umgebaut und steht Besuchern offen.

Vieles über die Tradition des Dorfes und der Region erfahren die Besucher in der Tourist-Information im Dorfkern. Das Gebäude ist zeitgleich eine restaurierte alte Schmiede mit angrenzendem Schmiedeladen und Schauschmiede. Hier darf alte Handwerkskunst bewundert und erworben werden, unter anderem viele Produkte aus Leinen. Die Leinenherstellung hat in der Region übrigens eine lange Tradition, die jährlich während der Internationalen Oberlausitzer Leinentage gefeiert und gepflegt wird. www.barockschloss-rammenau.com

So kommt ihr Bahn und Bus nach Rammenau: Anreise planen.

10

Glanzvoll: Der Barockgarten Großsedlitz

Der Barockgarten Großsedlitz nahe Dresden ist ein absolutes Highlight höfischer barocker Gartenkunst – und das, obwohl er nur als Fragment angelegt wurde und die Schlossprojekte des Grafen Wackerbarth sowie August des Starken nie umgesetzt werden konnten.

Mit Johann Christoph Knöffel, Zacharias Longuelune und Matthäus Daniel Pöppelmann wirkten bei seiner Planung die herausragenden Protagonisten höfischer Architektur im damaligen Sachsen zusammen. Terrassen und Rasenflächen sind eingerahmt in elegante Baukunst – es gibt viel zu entdecken in „Sachsens Versailles“. www.barockgarten-grosssedlitz.de 

So kommt ihr mit Bahn und Bus zum Barockgarten Großsedlitz: Anreise planen.

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Ausdrucksstark: Gartenkunst im Seifersdorfer Tal

Es gibt noch mehr Gartenkunst, die nahe Dresden bewundert werden will: Im Seifersdorfer Tal, nördlich der Residenzstadt, ließ die Bauherrin Christina von Brühl ab 1781 ein vorhandenes Bachtal zur stimmungsvollen Landschaft umgestalten und mit Kunst veredeln. Ursprünglich hatte die Große Röder das Tal ins Gelände geschnitten, schroffe Felsen freigelegt und dunkle Waldpartien sowie liebliche Wiesengründe geschaffen.

Kleine Bauten und zahlreiche Denkmäler machten die Landschaft schließlich zu einer sentimentalen Szenerie von großer Ausdruckskraft. Es ist eine der ältesten und zweifellos schönsten Gartenanlagen, die aus dem Zeitalter der Empfindsamkeit erhalten geblieben sind. Heute steht der Landschaftsgarten unter Natur- und Denkmalschutz. tinathal.org

So kommt ihr mit Bahn und Bus ins Seifersdorfer Tal: Anreise planen.

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Zielführend: Der ökumenische Pilgerweg „Via Regia“

Ruhe pur, Abwechslung und eine gewisse Portion Abenteuer: Ab Görlitz führt ein Pilgerweg bis ins thüringische Vacha. Eine besondere Route, denn man folgt hier der mittelalterlichen Handelsstraße „Via Regia“, der „Königlichen Straße“, die Ost- mit Westeuropa verband. Auf diesem Weg zogen einst nicht nur Händler; auch Ritter, Könige und Pilger folgten ihm.

Wer in ihre Fußstapfen treten möchte, folgt der gelben Muschel auf blauem Grund – das Orientierungszeichen für den ökumenischen Pilgerweg. Es gibt viele spannende Stationen auf der Route: Görlitz, Bautzen oder Leipzig und zwischendrin wunderbare Felder, die viel Raum für Entspannung lassen. 

Zudem passiert der Weg gleich mehrere sehenswerte Kirchen, zum Beispiel das Kamenzer Kirchlein St. Just mit einem wunderbar ausgemalten Altarraum im Dekor des 15. Jahrhunderts oder die Leipziger Thomaskirche. Noch heute erklären sich Menschen in alter christlicher Tradition bereit, Pilger aufzunehmen und ihnen für die Nacht ein Dach über dem Kopf zu bieten. Wer die 460 Kilometer lange Strecke komplett ablaufen möchte, sollte drei bis vier Wochen einplanen. www.oekumenischer-pilgerweg.de/

So kommt ihr mit der Bahn nach Görlitz: Anreise planen.

Titelbild: Der 18 Hektar große Barockgarten Großsedlitz gilt als überragendes Beispiel für die französische Gartenbaukunst © Sylvio Dittrich

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