Wälder, Parks und ganz viel Wasser: Berlin ist eine der grünsten Hauptstädte Europas. Die Metropole an der Spree ist nicht nur stets in Bewegung – sie hält euch auch in Bewegung 

Wenn man frühmorgens irgendwo am Wannsee beim Radeln den Vögeln am Wasser zuhört. Wenn man im Strandbad Friedrichshagen am Müggelsee einen entschleunigten Sonntagnachmittag verbringt oder mit dem Kanu gemächlich durch Spandau paddelt. Dann ist man in Berlin und doch ein gutes Stück weit weg von der vibrierenden, inspirierenden deutschen Hauptstadt. Ein Fünftel Berlins ist Wald, 60 Prozent der Stadtfläche sind grün, immerhin sieben Prozent Wasser. 

Man muss also nicht weit fahren, um von Natur umgeben zu sein. Die Stadt ist perfekt für Einheimische und Reisende, die den Takt der Großstadt lieben – aber auf Bewegung an der frischen Luft nicht verzichten möchten. Gangarten gibt es viele durchs grün-blaue Berlin: joggen, stand-up-paddeln, segeln, schwimmen, herumschippern, plantschen, rudern, Kanu fahren, radeln, spazieren gehen …

Kultur & Natur verbinden

Natürlich ist Berlin vor allem an seinen Rändern wild und wasserverliebt. Grunewald und der Wannsee im Südwesten, der Müggelsee und das wasserreiche Köpenick im Südosten, Tegeler Forst und Bucher Forst im Norden – das alles sind Naturräume, die die Hauptstädter in ihrer Freizeit von jeher zur Erholung nutzen. Aber auch in der Stadt selbst gibt es viele Möglichkeiten, im grünen Bereich zu sein: Rund 430.000 Straßenbäume sorgen für frische Luft. Und unglaubliche 2500 Parks und Grünflächen laden in Berlin zum Entspannen, zu Sport und Spaß ein. Tiergarten, Britzer Garten, Treptower Park und das Tempelhofer Feld sind nur vier Namen von berühmten Parks, die bei schönem Wetter unbedingt einen Streifzug wert sind. Vor allem das Tempelhofer Feld ist einzigartig – dort spazieren, radeln und kiteboarden Berliner*innen und Gäste auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Extratipp: Oft lassen sich Ausflüge in die Natur sogar mit Kultur verbinden: So liegt das einzigartige Brücke-Museum am Rand des Grunewalds. Und am östlichen Ende des Tiergartens steht ihr quasi vor dem Brandenburger Tor – und könnt das nahgelegene Holocaust-Denkmal besuchen.

Bei einer Ausflugsfahrt erlebt ihr Berlin vom Wasser aus – hier bei der berühmten Museumsinsel © stock.adobe.com/Marco2811
Bei einer Ausflugsfahrt erlebt ihr Berlin vom Wasser aus – hier bei der berühmten Museumsinsel © stock.adobe.com/Marco2811

Perspektivwechsel auf der Spree

Bleiben wir noch einen Moment in der City – die Spree durchfließt die City von Berlin von Südost nach Nordwest. An ihren Ufern gibt es schöne, grüne Ränder sowie Rad- und Spazierwege. Oder ihr entdeckt die Stadt einfach gleich aus der Wasserperspektive und bucht eine Schifffahrt auf der Spree – es gibt mehrere Anbieter und unterschiedlich große Boote. Die Ausflüge aufs Wasser dauern im Allgemeinen zwischen einer Stunde und einem halben Tag, ganz nach Lust und Zeit und Laune.

Spandau und die Havel von oben © stock.adobe.com/Mario Hagen
Spandau und die Havel von oben © stock.adobe.com/Mario Hagen

Auf dem SUP-Brett durch Spandau

Wer eine idyllische Wasserlandschafts abseits der Innenstadt erleben und mit eigener Muskelkraft unterwegs sein möchte, der erkundet mit dem Kanu oder dem SUP-Brett beispielsweise das Landschaftsschutzgebiet Tiefwerder Wiesen in Spandau. Dorthin könnt ihr mit öffentlichen Verkehrsmitteln ebenso leicht gelangen wie mit dem Rad. Es gibt rund um die Heerstraße mehrere Verleihstationen, von denen aus man lospaddeln kann, um die Altarme der Havel zu entdecken. Eine mögliche Route führt vom Pichelssee in Richtung Spandauer Südhafen und weiter in Richtung Großer Jürgengraben. Auch die Siedlung Klein-Venedig kann man schön vom Wasser aus entdecken bei dieser Tour durchs ländliche Berlin, in dem der Takt deutlich langsamer ist als etwa in Kreuzberg oder Mitte. Und wenn wir schon mal beim Stichwort Venedig sind: Berlin hat 960 Brücken, mehr als doppelt so viele wie die Lagunenstadt.

Wassersport in Berlin 

Während die kleinen Altarme der Havel schön zum Paddeln sind, hat Berlin mit dem Wannsee und dem Müggelsee auch zwei Gewässer, auf denen ihr segeln und surfen (lernen) könnt. Bei Wind sind die Seen weiß getupft von den Segelbooten. An den Ufern beider Seen gibt es neben Wassersport-Vereinen auch Segel- und Surfschulen bzw. Leihstationen.

Radeln in und um Berlin

Am Wannsee und am Müggelsee könnt ihr aber auch einfach an Land bleiben und eine Radtour unternehmen. Gerade die Außenbezirke und das Umland Berlins entdeckt ihr mit dem Fahrrad ganz gemächlich und auf Augenhöhe. Das ist viel angenehmer als mit dem Auto, wo ihr überall erst einmal einen Parkplatz finden müsst. Rumkommen geht gut mit dem Rad,  und auch Hinkommen ist leicht: Ihr nehmt die S-Bahn und das Rad gleich mit – oder ihr leiht euch eins am Startpunkt eurer Tour. Verleihstationen gibt es oft in oder bei den S-Bahn-Haltestellen, zum Beispiel am Griebnitzsee in Potsdam. 

Rund 1300 Kilometer Radwege durchziehen aber auch direkt Berlin. Entdecken kann man also praktisch alles mit dem Fahrrad, wenn man ein wenig Großstadt-Erfahrung auf zwei Rädern mitbringt. Spaß bringt es zum Beispiel, Berliner Street-Art-Kunst mit dem Fahrrad zu entdecken. Oder ihr radelt einmal den Mauerradweg entlang, der auf 159 Kilometer Länge dem ehemaligen Grenzverlauf in und um die Stadt folgt, teilweise auf den alten Kolonnenwegen. Unterwegs begegnet ihr Mauerfragmenten, Grenzwegen und anderen Sehenswürdigkeiten. Gedenktafeln erinnern an die dramatischen Fluchtversuche und Geschehnisse an der Mauer.

Tegeler Fließ und Wuhletalweg

Auch zu Fuß könnt ihr das grüne Berlin unsicher machen. Dafür empfehlen wir euch zwei weitere, etwas ungewöhnlichere Ausflüge: Die erste Wanderung geht durchs Tegeler Fließ mit seiner Bachauenlandschaft –  eine der eindrucksvollsten Naturlandschaften Berlins, die zwischen dem Reinickendorfer Ortsteil Lübars und dem Tegeler See liegt. Mehrere Wege und ein Naturlehrpfad führen euch vorbei an seltenen Pflanzen und Brutplätzen von Vögeln. Das Fließ entstand aus End- und Grundmoränen der Weichsel-Eiszeit. 

Alternativ könnt ihr zum Beispiel im Nordosten Berlins den längsten Grünstreifen der Stadt erkunden. Der führt entlang der Wuhle, einem kleinen, idyllischen Fluss. Mittendurch schlängelt sich von Ahrensfelde bis zur Mündung der Wuhle in der Spree ein 15 Kilometer langer Wanderweg, weitgehend im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. 260 Arten teils seltener Farn- und Blütenpflanzen gedeihen an der Wuhle und auch 23 geschützte Tierarten haben dort einen Rückzugsort gefunden. Unweit des Flüsschens liegen auch die Gärten der Welt, die 1987 zur 750 Jahr-Feier Berlins eingeweiht und später erweitert wurden. Heute erleben Gäste in dem Erholungspark, der Eintritt kostet, eine Weltreise mit ganz viel internationaler Gartenkunst. Ganz so wie es sich fürs multikulturelle Flair Berlins eben gehört.

Und was bietet die Stadt euch nach einem solch erlebnisreichen Tag in der Natur? Neben Kunst und Kultur und Kulinarik empfehlen wir: den Tag ganz einfach in einem der vielen Hotel-Spas oder Wellness-Oasen der City ausklingen lassen.

In Zusammenarbeit mit Berlin Tourismus & Kongress GmbH

Berlin ist auf jedem Meter spannend: da ein zum Freizeitgelände umfunktionierter Ex-Flughafen, dort eine gläserne Parlamentskuppel, da die Gedenkstätten Berliner Mauer und Holocaust-Denkmal. Jede Menge Kultur und lebendige Kieze. Und zur Stärkung? Natürlich Currywurst. Oder doch ins Sternerestaurant. Alles geht in der Hauptstadt. Unsere Tipps für deinen Urlaub in Berlin.

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