Fahren die Ausflugsschiffe auf dem Tegernsee? Scheint die Sonne? Wie sieht es am Tegernsee aus? Ist an den Sehenswürdigkeiten viel los? Webcams bieten eine tolle Möglichkeit, Inspirationen für euren Urlaub zu sammeln. Und sie helfen, während der Ferien Ausflüge zu planen. Werft doch gleich mal einen Blick an den Tegernsee und erfahrt, welche Jahreszeit sich am besten für einen Urlaub hier eignet.  

Was ist los am Tegernsee?

Für viele Kenner ist der Tegernsee der schönste und beliebteste See in Bayern. Dass er auch der teuerste ist und unter seinen Anwohnern viele berühmte Zeitgenossen zu finden sind, hat ihm im Volksmund den Spitznamen Lago di Bonzo eingebracht. Aber Tegernsee-Anrainer wie Philipp Lahm, Ulli Hoeneß oder der Schauspieler Fritz Wepper buchen das wohl lässig unter gutmütigem Spott ab – und verweisen auf die Schönheit ihrer Umgebung, die sie jeden Tag genießen können. Tatsächlich blicken sie auf ein wunderbares Panorama aus Seenlandschaft und Berggipfeln, das schon seit Generationen Maler, Schriftsteller und Lebenskünstler aller Art an den See gezogen hat. Hausberg ist der Wallberg auf 1722 Metern Höhe, er umrahmt den rund neun Quadratkilometer großen, sechs Kilometer langen See. Seine idyllische Uferlandschaft prägt der Wechsel von Wäldern und Grünland. Aufgrund dieser bezaubernden Lage gehört der Tegernsee schon seit den Anfängen der „Sommerfrische“ zu den beliebtesten Ausflugszielen und Urlaubsgebieten im bayerischen Oberland. Tatsächlich war es sogar die Ankunft des ersten bayerischen Königspaares im Tal, die auch den Beginn des Tourismus markiert. Im Sommer 1815 kam König Max I. Joseph mit seiner Gemahlin Karoline auf Einladung des Gastgebers Freiherr von Drechsel zum ersten Mal nach Tegernsee. Nach einem fünftägigen Aufenthalt verliebte sich das Königspaar in das malerische Tegernseer Tal. König Max I. Joseph erwarb am 1. Juni 1817 das ehemalige Kloster und baute es in seine Sommerresidenz um. Der Beginn der Erfolgsgeschichte des Tegernsees als beliebte Urlaubsadresse für Bayern und den Rest der Republik. In Tegernsee, die Pfarrkirche in Rottach-Egern und die Kuranlagen in Bad Wiessee. Und noch ein Bonus: Der Tegernsee gehört zu den saubersten Gewässern Europas. 

Der Tegernsee im Sommer

„Tegernsee – welch ein Zauberklang birgt für mich dieses eine Wort. Es bedeutet restlose Freude, Abfallen aller Erdenschwere und jubelnde Erfüllung monatelanger Sehnsucht.“ Sagte der Kammersänger Leo Slezak einst und war nicht mal vom Fremdenverkehrsamt eingekauft worden. Tatsächlich gehört zu den schönsten Eigenschaften des Tegernsees, dass er fast überall frei zugänglich ist. Nur rund 50 Kilometer vor den Toren Münchens warten am Tegernsee Alpenpanorama, kristallklares Wasser und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten sowohl auf als am Wasser. Im sogenannten „Bayerischen Meer“ fühlen sich Wassersportler besonders wohl: Segler und Surfer sind überall zu finden, entsprechende Schulen in Gmund, Bad Wiessee und Rottach-Egern sorgen dafür, dass auch Ungeübte schnell mitmischen können. Zudem verkehren zahlreiche Ausflugsschiffe zwischen den Ortschaften des Sees – nicht nur als Transport-, sondern vor allem als Aussichtsmöglichkeit auf das herrliche Alpenpanorama der Gegend. Vier Strandbäder sorgen dafür, dass sich eine Menge Badegäste gleichzeitig im See vergnügen können. 

Anderes Thema: Wandern! Wer in Oberbayern gscheit wandern gehen möchte, findet am Tegernsee über 300 Kilometer markierte Wege, vom leichten Wanderlehrpfad bis zur anspruchsvollen Bergtour. Neben dem Wallberg bietet sich auch der Hirschberg auf 1686 Metern Höhe für einen Aufstieg an – Gipfelglück! Dass dabei auf Berghütten zünftige Mahlzeiten und auch die ein oder andere Maß Bier gereicht werden, dürfte sich von selbst verstehen. Apropos: Wer sich für kulinarische Wandertouren begeistert, sollte sich mit der sogenannten Genusstraumtour Königsalm beschäftigen – der selbst gebackene Kuchen der Königsalm ist ein Traum. Und wer es wirklich wissen will, der sollte sich auf den Panorama-Wanderweg machen: einmal den Tegernsee zu Fuß umrunden! Atemberaubende Aussichten, Panoramablicke auf den Tegernsee – zu schaffen wären 33,7 Kilometer! Wer das nicht an einem Tag machen möchte, kann einfach unterwegs eine Übernachtung einlegen – es gibt keinen schöneren Ort, an dem man am nächsten Tag aufwachen könnte. 

Der Tegernsee im Winter

Auch im Winter ist der Freizeitwert des Tegernsees hoch, das sportliche und kulturelle Angebot groß. Manchmal verlagern sich die Aktivitäten in der kalten Jahreszeit einfach von draußen nach drinnen. Gutes Beispiel: das Monte Mare in Tegernsee. Im Sommer ein Strandbad, im Winter eine eindrucksvolle Saunalandschaft. Aber bevor ihr hier oder im Wellnessbereich der zahlreichen Luxushotels landet, die sich rund um den Tegernsee angesiedelt haben, solltet ihr erst einmal das schöne Skigebiet der Tegernsee-Region ausprobiert haben. Von Rottach-Egern aus ist das Gebiet Spitzingsee-Tegernsee innerhalb von 10 Minuten mit einem Shuttlebus zu erreichen, kostenlos. Für Snowboarder interessant: Der Snowpark Spitzingsee gehört zu den besten Deutschlands. Selbstverständlich sind am verschneiten Tegernsee auch Schneeschuhläufer und Skilangläufer unterwegs, zahlreiche gespurten Loipen sorgen dafür, dass das beliebte Skigebiet niemals überfüllt wirkt. Aufgepasst aber beim prinzipiell wirklich aufregenden Rodelspaß auf dem Wallberg. Die Schlittenfahrt hinunter ins Tal ist zwar ein großer Spaß, aber nicht ganz ungefährlich: Immer brav den Helm aufsetzen! Noch ein Tipp für Menschen mit dem Gespür für gutes Timing: Ende Januar oder Anfang Februar treffen sich am Tegernsee Ballonfahrer zur „Montgolfiade“. Ein herausragendes visuelles Schauspiel ist vor allem das abendliche Ballonglühen, bei dem die Gasbrenner der Ballons mit Stichflammen den Nachthimmel erleuchten. Schließlich noch der Hinweis auf ein kulturelles Highlight, für das man im Sommer selten Zeit findet: Wie wäre es mit einem Besuch im Olaf Gulbransson-Museum? Wer das sein soll? Als Grafiker und Karikaturist prägte Olaf Gulbransson zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Optik der Satirezeitschrift Simplicissimus. 1929 kaufte er den 500 Jahre alten Schererhof und lebte bis zu seinem Tod am Tegernsee. In dem von Sep Ruf erbauten Museum sind viele seiner Werke und auch die von anderen Künstlern des Simplicissimus zu sehen.  

Beste Reisezeit für den Tegernsee

Für die Wintersaison eignen sich Dezember, Januar und Februar – die Schneewahrscheinlichkeit ist hoch, nie wird es dann über 2 Grad Celsius. Die meisten Pisten liegen im Skigebiet Spitzingsee-Tegernsee zwischen 1000 m und 1500 m Höhe. Somit kann das Skigebiet als schneesicher eingestuft werden. Die Talabfahrt ist praktisch immer geöffnet. Im Sommer gelten die Monate Juni, Juli und August als optimale Reisezeit – die Temperaturen bewegen sich meistens im 20 Grad-Bereich, durchschnittlich sechs Sonnenstunden machen Wanderungen, Besuche im Freibad oder Radtouren am Tegernsee zu einem Vergnügen. Dem deutschen Dichter und feinen Ironiker Thomas Mann erschien das Klima am Tegernsee sogar wunderlich: „Wir haben eine sehr gute Unterkunft gefunden, bei einem wahren Wunderwetter auf dem See gerudert und nach dem Abendbrot der musikalischen Probe zu einem morgen stattfindenden Maifest beigewohnt. Gar nicht übel.“ 

Titelbild: Vom Leeberg aus habt ihr eine wunderbare Aussicht auf den Tegernsee und den Ort Rottach-Egern © Dietmar Denger

Weitere Artikel aus Bayern