Radeln über 40 Meter hohe Viadukte, durch Tunnel – Meisterwerke ihrer Zeit – und entlang an Wasserstraßen, die einst die Römer nutzten: Bei einer Tour durch Nordrhein-Westfalen könnt ihr nicht nur traumhafte Landschaften, sondern auch jede Menge geschichtsträchtige Orte entdecken. Einige Routen führen sogar gleich durch mehrere Regionen. Wir stellen drei besonders schöne Touren vor, bei denen ihr die Vielfalt des Landes erleben könnt.

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Die Römer-Lippe-Route: Eine Zeitreise am Fluss

Roemermuseum in Xanten, Außenansicht bei Tag © GPh
Das RömerMuseum in Xanten gehört zu 42 Projekten, die im Rahmen des Wettbewerbs "best architects 09" ausgezeichnet wurden © Axel Thünker DGPh

Vom archäologischen Park mit Amphitheater bis zum Römermuseum: Entlang der 295 Kilometer langen Römer-Lippe-Route gibt es jede Menge geschichtsträchtige Orte zu entdecken. Der Radweg führt von Detmold quer durchs Ruhrgebiet bis nach Xanten am Niederrhein – immer am Fluss Lippe entlang. Die römischen Legionäre nutzten vor über 2000 Jahren die Lippe als Verkehrs- und Transportweg und errichteten an den Flussufern zahlreiche Lager. Heute befinden sich hier besondere Rast- und Aussichtspunkte. Dazu gehören etwa das Römermuseum Haltern, der Römerpark Bergkamen und das Römerlager Anreppen. Wer sich für die Historie der Region interessiert, sollte die Radtour in Xanten beginnen. Der Archäologische Park Xanten ist mit Amphitheater, Teilen der alten Stadtmauer, Hafentempel und einigen rekonstruierten Gebäuden der ideale thematische Einstieg in das Leben der Römer.

Das Wasser spielt auf der Römer-Lippe-Route ebenfalls eine große Rolle: So treffen Radler auf ihrem Weg durch den Teutoburger Wald, das Sauerland, das Münsterland, durch die Metropole Ruhr und zum Niederrhein auf Badeseen, Auenlandschaften und Kanalsysteme mit großen Schleusen. Wem schon gleich zu Beginn der Tour der Sinn nach einer Erfrischung steht, der sollte am Hermannsdenkmal in Detmold starten und dann ab der Lippequelle in Bad Lippspringe dem Flussverlauf bis an den Niederrhein folgen. Und wem die 300 Kilometer nicht reichen, der kann die Route durch elf Wegschleifen ergänzen, die sich auf insgesamt 150 Kilometern verschiedenen Themenbereichen widmen. 

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Detmold: Anreise planen.

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Der Bergische Panorama-Radweg: Immer den Gleisen nach

Ganz entgegen seines Namens ist der Bergische Panorama-Radweg keineswegs nur etwas für ambitionierte Mountainbiker. Im Gegenteil: Auf seinen 130 Kilometern von Hattingen im südlichen Ruhrgebiet durch das Bergische Land bis ins sauerländische Olpe verläuft er in weiten Teilen entlang stillgelegter Bahntrassen. Und da Züge früher wie heute keine Steigungen mögen, kommen auch Radfahrer unterwegs kaum ins Schwitzen. Das Besondere an der Route sind die Zeugnisse der Ingenieurskunst: 14 Tunnel, bis zu 40 Meter hohe Viadukte und zahlreiche Brücken, darunter mit der Müngstener Brücke die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, säumen die Strecke. 

Auch für Familien mit Kindern gibt es am Wegesrand einiges zu entdecken: Zum Beispiel Schloss Burg in Solingen, die größte wiederaufgebaute Burganlage Westdeutschlands mit Museum und Rittersaal. Hier bekommen Besucher spannende Einblicke in das Leben im Mittelalter. In Wuppertal lohnt es sich außerdem, für kurze Zeit das Gefährt zu wechseln und einmal mit der Schwebebahn über die Stadt zu gleiten – ein unvergessliches Erlebnis. Umsatteln geht übrigens auch unterwegs ganz leicht: Entlang der Strecke sammelt der Bergische Fahrradbus müde Radfahrer ein. Er hält in Hückeswagen, Wipperfürth und Marienheide.

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Hattingen: Anreise planen.

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Der Panoramaradweg Niederbergbahn: Mit unvergleichlichen Aussichten

Der PanoramaRadweg Niederbergbahn macht seinem Namen alle Ehre © BSW, Gawandtka
Der PanoramaRadweg Niederbergbahn macht seinem Namen alle Ehre © BSW, Gawandtka

Wie der Bergische Panorama-Radweg führt auch diese Tour an einer alte Bahntrasse entlang – und ist damit gut für Familien und Freizeitradler geeignet. Der 40 Kilometer lange Panoramaweg Niederbergbahn von Heiligenhaus über Velbert und Wülfrath bis nach Haan schlängelt sich zwar kreuz und quer durch das hügelige Neanderland, ist aber weitestgehend flach. Entlang der Trasse lassen sich eindrucksvolle Zeugnisse der Ingenieurs- und Baukunst aus den vergangenen 100 Jahren erkunden, darunter zahlreiche Brücken und denkmalgeschützte Viadukte, von denen Radfahrer beeindruckende Aussichten in die Landschaft genießen können.

Highlights am Wegesrand gibt es einige: Da wäre zum Beispiel der Freizeitpark Nordstadt, ein riesiger, frei zugänglicher Spielplatz für Kinder jeden Alters. Oder der Zeittunnel in Wülfrath, in dem Besucher dank einer Ausstellung eine Zeitreise durch 400 Millionen Jahre Erdgeschichte unternehmen können. Der Tunnel ist nur im Sommer geöffnet, da er im Winter als Quartier für Fledermäuse dient. Über die Region hinaus ist der Panoramaradweg Niederbergbahn mit weiteren Radwegen wie zum Beispiel dem Ruhrtalradweg bei Essen-Kettwig oder der Korkenziehertrasse bei Haan verknüpft und kann so beliebig erweitert werden.

Mit der Bahn und Bus bequem nach Heiligenhaus: Anreise planen.

Titelbild: Mehr als 500.000 Besucher kommen jährlich, um das Hermannsdenkmal aus der Nähe zu erleben und die 360 Grad-Fernsicht über Lippe zu genießen © Tourismus NRW e.V.

In Zusammenarbeit mit Tourismus NRW e.V.

Gründe für einen Urlaub in Nordrhein-Westfalen gibt es jede Menge – die lebendigen Städte, die alten Schlösser und Burgen und die einzigartige Natur sind nur ein paar davon.

 

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