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In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin e.V.

Parchim ist umgeben von wunderschönen und abwechslungsreichen Wäldern. Es ist sogar die waldreichste Stadt der Region. Und bietet damit beste Voraussetzungen für eine Disziplin, die zurzeit immer mehr Aufmerksamkeit erfährt: Das Waldbaden. Die Praxis stammt aus Japan – dort heißt sie „Shinrin Yoku“, was sinngemäß „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“ bedeutet. Wir stellen euch drei Orte vor, an denen ihr selbst die Magie des Waldes spüren könnt.

Ankommen, Spüren, Entspannen

Bestimmt kennt ihr das auch: Ein Spaziergang im Wald tut einfach gut. Der Wald umfängt uns mit tanzenden Lichtstrahlen, sanftem Moos unter den Füßen, angenehmem Duft und frischer Luft. Wer sich fernab der urbanen Hektik einen Moment Zeit nimmt, all das bewusst wahrzunehmen, ist eigentlich schon mittendrin in seinem ersten Waldbad! Denn Waldbaden bedeutet zunächst einmal, sich bewusst mit allen Sinnen und ohne Ziel auf das Erlebnis Wald einzulassen – anders als zum Beispiel beim Joggen oder Radfahren, wobei man ja meist auch aufs Training fokussiert ist. Beim Waldbad entdeckt ihr die wohltuende Kraft der Bäume, die euer Wohlbefinden und eure Gesundheit stärken können. Das ist mittlerweile sogar wissenschaftlich untersucht.

Gelegen inmitten von dichten Wäldern, ist die Region Parchim ein perfektes Ziel für alle, die den Zauber des Waldes hautnah erleben möchten. Wir stellen euch drei Orte vor, die sich für einen Tag im Wald besonders gut eignen!

Der Sonnenberg

Die Region um den Sonnenberg südwestlich von Parchim wird auch Parchimer Alpen genannt. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 116 Hektar und sein Wald hält so manche Überraschung bereit.

Besonders imposant: Die höchsten und vielleicht ältesten Douglasien Mitteleuropas. Die könnt ihr hier bestaunen und euch beim Anblick ein bisschen fühlen wie ein Zwerg unter sanften Riesen. Beeindruckend und majestätisch ragen die alten Bäume in den Himmel; die stärkste der Douglasien hat eine Höhe von 58 Metern! Die Umgebung könnt ihr auf zahlreichen Wanderwegen erkunden.

Jemand zuhause? Im Mittelalter soll der Räuberhauptmann Vieting hier sein Unwesen getrieben haben © Stadt Parchim
Jemand zu Hause? Im Mittelalter soll der Räuberhauptmann Vieting hier sein Unwesen getrieben haben © Stadt Parchim

Glaubt man der Sage, war diese Gegend im Mittelalter ein perfektes Versteck für den Räuberhauptmann Vieting und seine Schar, die hier ihr Unwesen getrieben haben sollen. Aber keine Sorge – fürchten müsst ihr euch auf euren Erkundungstouren nicht. Aber vielleicht entdeckt ihr den sagenumwobenen Schatz, nach dem hier seit langem (vergeblich) gesucht wird …

Den Tag in der Natur könnt ihr sogar mit „Wald im Glas“ ausklingen lassen: Der Vietings Gin wird lokal mit den Nadeln der Parchimer Douglasien destilliert.

Wockersee und Wockertal

Der Wockersee im Norden Parchims ist ein beliebtes Ausflugsziel. Parchimer kommen gern zum Picknick oder für eine Wanderung um den See hierher. Es gibt auch eine Badestelle und im Norden schließt sich ein Naturschutzgebiet an. Wald- und Naturfans fasziniert vor allem die seltene Tier- und Pflanzenwelt, die sich bei einem entschleunigten Waldbad besonders gut erleben lässt.

Ihr könnt für eure Wald-Erkundung zum Beispiel den schönen Rundweg nutzen, der um den See und durch das Tal des Flüsschens Wocker führt. Er verläuft auf 14 Kilometern Länge mal direkt am Ufer, mal durch den lichten Wald mit seinen hohen Bäumen. Wer den Weg abkürzt und nur den See umrundet, ist etwa 90 Minuten unterwegs.

Lohnend ist ein Abstecher zum Voigtsdorfer Karpfenteich: Dort wurde auf Initiative der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern ein Eisvogellehrpfad angelegt, der an neun Stationen die Lebensräume des seltenen Vogels erläutert. Mit seinem farbenfroh schimmernden Gefieder ist er ein besonderer Bewohner dieser Gegend. Mit etwas Glück und Geduld erspäht ihr ihn hier in seinem natürlichen Lebensraum. Ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst!

Nach so viel Natur seid ihr bereit für eine Stärkung? Kein Problem, das Café am Wockersee erwartet euch, und auch die vielen Restaurants der Parchimer Altstadt sind nicht weit.

Der Parchimer Stadtwald

Einer der großen Vorteile, wenn man den Wald als Ort zum Entspannen und Auftanken für sich entdeckt hat: Man braucht nicht viel! In Parchim muss man nicht einmal die Stadtgrenzen hinter sich lassen, um ins heilsame Grün einzutauchen. Schöne Stunden im Wald kann man außerdem mit der ganzen Familie genießen.

Vielleicht seid ihr ja mit Kindern unterwegs? Dann empfehlen wir euch den Parchimer Stadtwald, der beeindruckende 3030 Hektar Fläche umfasst und in mehrere Reviere unterteilt ist. Mehr als 30 Baumarten gibt es dort. Da sind Waldfreunde jeden Alters gefragt: Wie viele könnt ihr auseinanderhalten und benennen? Das gemeinsame Erkunden ist eine schöne Übung für Achtsamkeit und Respekt gegenüber der Natur.

Ein besonderer Tipp für Familien ist der Forsthof in Kiekindemark, der einen Schwerpunkt auf die Umweltbildung für Groß und Klein legt. Hier gibt es eine Waldschule und einen Schaugarten – bei einem Besuch könnt ihr euer Wissen über die vielen Baumarten und das Leben im Wald auf unterhaltsame Weise auffrischen. Oder ihr nehmt gleich an einer Führung teil, bei der ihr noch mehr über den Lebensraum Stadtwald erfahrt.

Absolutes Highlight für Kinder ist der wunderschöne Spielplatz beim Forsthof!

Übrigens: Wenn ihr nach eurem Waldbad gemütlich einkehren oder in schöner Atmosphäre übernachten möchtet, ist die Stadt Parchim das perfekte Ziel! Sie ist eine der ältesten Städte in Mecklenburg, aus ihrer wechselvollen Geschichte sind zahlreiche sehenswerte Gebäude erhalten geblieben, zum Beispiel die beiden großen Kirchen St.Georgen und St. Marien oder das historische Rathaus. Die Elde schlängelt sich malerisch durch die Innenstadt mit detailverliebt saniertem Stadtkern. Parchims Bewohner nennen die Stadt auch liebevoll „uns Pütt“ und empfangen Gäste mit typisch mecklenburgischer Gemütlichkeit.

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Parchim: Anreise planen.

Titelbild: Blick auf das Naturschutzgebiet Sonnenberge © Olaf Märtin

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