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Die Kombination von Kultur und Natur macht Sachsen unverwechselbar. Kein Wunder, dass die Liste der Must-Sees eine bunte Mischung aus prächtigen Schlössern und Burgen, herrlichen Landschaften und spannenden Städten ist, in denen sich eine Sehenswürdigkeit an die nächste reiht. Diese elf Orte zeigen, wie vielfältig das Bundesland im Osten der Republik ist.

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Dresden: Hauptstadt mit italienischer Atmosphäre

Wenn ihr mit der Löschwitzer Bergschwebebahn – der ältesten Bergschwebebahn der Welt – vom Körnerplatz in drei Minuten auf die Löschwitzhöhe hochgondelt, dann könnt ihr von dort einen fantastischen Ausblick auf die Stadt genießen. Und versteht vielleicht auch gleich, warum Dresden gerne als „Florenz an der Elbe“ bezeichnet wird. Tatsächlich erinnert die Kuppel der Frauenkirche an den Dom der toskanischen Hauptstadt und wie in Florenz ist auch das Dresdener Stadtbild von zahlreichen Bauwerken aus der Renaissance geprägt. Allen voran das berühmteste Gebäude der Stadt: Die Semperoper Dresden gilt als eines der schönsten Theaterhäuser der Welt und wurde im Stil der italienischen Frührenaissance erbaut. Unweit davon erhebt sich ein Bau der barocken Superlative: Imposante Portale, unzählige Steinfiguren und elegante Bogengalerien machen den Dresdner Zwinger zu einem einzigartigen Bauwerk. In der 2021 eröffneten Erlebnisausstellung Zwinger Xperience könnt ihr die Geschichte des Gebäudes dank Virtual reality hautnah erleben. Und natürlich gibt es in der Landeshauptstadt noch viel mehr zu entdecken: die Altstadt, das Residenzschloss, den Neumarkt, den 101 Meter langen Fürstenzug, den Goldenen Reiter, die Brühlsche Terrasse … wir könnten noch ewig weitermachen!

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Dresden: Anreise planen.

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Das Zittauer Gebirge: Klein, aber erlebnisreich

Wer glaubt, dass es im kleinsten Mittelgebirge Deutschlands wenig zu sehen und zu erleben gäbe, der irrt. Ganz im Osten Sachsens, dort wo Deutschland, Polen und Tschechien aneinandergrenzen, liegt das Zittauer Gebirge. Es ist geprägt von vielfältiger Landschaft, Bauwerken aus verschiedenen Epochen und einer großen Liebe der Einwohner zu ihren Traditionen. Andächtig und still geht es im Kloster St. Marienthal im Neißetal zu. Das Kloster ist das älteste aktive Zisterzienserinnen-Kloster Deutschlands und besteht seit seiner Gründung im Jahr 1234 bis heute ohne Unterbrechung. Gerne führen Euch die Schwestern durch die barocke Klosteranlage mit Klosterkirche, der Kreuz- und Michaeliskapelle, dem Brunnen mit der  Dreifaltigkeitssäule. Auch eine ehemalige Mühle, ein historisches Schausägewerk und ein Weinberg gehören dazu. Apropos Berg: Auch zum Wandern, Klettern und Radfahren eignet sich das Zittauer Gebirge hervorragend. In grünen Tälern und auf Bergwiesen könnt ihr so manche botanische Kostbarkeit finden. 435 Kilometer markierte Wanderwege durchziehen das Gebiet. Dazu kommen 13 Radwanderwege und vier Radfernwege. Kleines Gebirge, große Auswahl.

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Der Muskauer Park: Über die Grenze flanieren

Beim Neuen Schloss im Muskauer Park handelt es sich um eine Dreiflügelanlage im Neorenaissancestil © Mike Mareen - stock.adobe.com
Beim Neuen Schloss im Muskauer Park handelt es sich um eine Dreiflügelanlage im Neorenaissancestil © Mike Mareen - stock.adobe.com

Nördlich von Görlitz durchfließt die Neiße einen der schönsten Landschaftsparks Deutschlands, den Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau. Sein Schöpfer, der berühmte Landschaftsarchitekt, Standesherr und Reiseschriftsteller Hermann Fürst von Pückler-Muskau, schuf hier, inspiriert von der idyllischen Tallandschaft, zwischen 1815 und 1845 einen Garten von beachtlicher Ausdehnung. Das Besondere der 830 Hektar großen Anlage: Sie wird durch die Neiße geteilt – ein Teil des Parks liegt also in Sachsen, der andere in Polen. Eine Brücke verbindet beide Parkhälften. Schon im Jahr 2004 wurde der Muskauer Park/Park Mużakowski von der UNESCO als gemeinsames polnisch-deutsches Welterbe ausgezeichnet. Auf der sächsischen Seite steht das wieder aufgebaute Fürst-Pückler-Schloss. Der Marstall wird heute als Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude genutzt, die Remise beherbergt die Besucherinformation und ein Café, in dem das legendäre Fürst-Pückler-Eis serviert wird (zur Erinnerung: es ist die Kombination aus Vanille, Schokolade, Erdbeere). Sehenswert sind auch das historische Tropenhaus mit Kakteen, das Kavaliershaus (heute Moorbad), der Bade- und Bergpark, der Schlosspark sowie die Orangerie.

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Meißen: Stadt des Porzellans

Im Jahr 929 ließ Heinrich I. hoch über der Elbe eine Burg errichten. Heute gilt die Albrechtsburg als älteste Burg Deutschlands. Zu ihren Füßen liegt die Meißener Altstadt. Rund um das spätgotische Rathaus findet ihr romantische Innenhöfe, Handwerksläden, urige Weinlokale und die eindrucksvolle Frauenkirche. Und ganz bestimmt findet ihr hier einen hübsches Plätzchen, um ein Gläschen Meißner Wein zu probieren, der rund um die Stadt auf steilen Lagen reift. Ebenfalls untrennbar mit der Stadt verbunden ist das berühmte Meissner Porzellan. 1710 gründete August der Starke, damals Kurfürst von Sachsen, auf der Albrechtsburg die erste Porzellanmanufaktur Europas. Mittlerweile ist die Manufaktur ins nahegelegene Triebischtal umgezogen. In der Erlebniswelt Haus MEISSEN® erfahrt ihr jedoch viel Wissenswertes rund um das „weiße Gold“ und das 300 Jahre alte Handwerk. Einen unvergleichlichen Blick über die Stadt habt ihr übrigens nicht nur von der Albrechtsburg aus, sondern auch vom Turm der Frauenkirche. 193 Stufen führen hinauf – und vorbei am ersten Glockenspiel aus Meissner Porzellan in ganz Europa.

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Die Sächsische Schweiz: Felsen und Wald en masse

Markante Tafelberge in einmaliger Felslandschaft, enge Schluchten, idyllische Wälder und unten im Tal? Fließt breit die Elbe. Dazwischen stattliche Festungen und hübsche, kleine Fachwerkstädte. Kein Wunder bei so viel Vielfalt, dass die Sächsische Schweiz zu den beliebtesten deutschen Ferienregionen gehört. Ein Netz von insgesamt 1.200 Kilometer gut ausgeschilderten Wanderwegen durchzieht sie. 400 Kilometer davon führen durch den Nationalpark. Auf vielen dieser Routen gelangt ihr zu unvergesslich schönen Aussichtspunkten, zum Beispiel zur Kaiser-Wilhelm-Feste mit Blick auf das Bielatal oder zur Brandaussicht, dem 170 Meter über dem Polenztal gelegenen „Balkon der Sächsischen Schweiz“. Die einzigartigen Felsformationen dieser Landschaft könnt ihr auch per Mountainbike oder Dampfschiff erkunden. Sehenswerte Highlights der Region sind die Bastei, Burg Hohnstein, Burg Stolpen, die Felsenbühne Rathen und die Schrammsteine. 

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Leipzig: Messe- und Kulturstadt mit Tradition

Es ist eine bewegte Geschichte, auf die Leipzig zurückblickt. Schon im 7. Jahrhundert siedelten sich hier die Sorben an. Sie gründeten einen Handelsstützpunkt, dem sie den Namen Lipzk, „Ort bei den Linden”, gaben. Die Verleihung des kaiserlichen Messeprivilegs durch Maximilian I. im Jahr 1497 machte Leipzig zu einer angesehenen Messestadt. Das Herz der Stadt schlägt in der nur einen Quadratkilometer großen Innenstadt. Hier habt ihr die Qual der Wahl zwischen 1500 Restaurants, Bars und Cafés, so dass ihr euch am besten erst einmal stärkt. In der Mädler Passage, die seit Jahrhunderten als vornehmste Flaniermeile der Stadt gilt, bewirtet der durch Goethe berühmt gewordene Auerbachs Keller Gäste. Seit 1525 wird hier Wein ausgeschenkt. Im Café-Restaurant Zum Arabischen Coffe Baum, einem der ältesten Kaffeehäuser Europas, war einst Komponist Robert Schumann Stammgast. Am Markt steht das Alte Rathaus, eines der eindrucksvollsten Renaissancebauten in Deutschland. Auf der Rückseite befinden sich die Alte Handelsbörse und das Goethedenkmal. Die Nikolaikirche als älteste und größte Leipziger Kirche ist seit 1989 auch als Ausgangspunkt der „Friedlichen Revolution” bekannt. Hier fanden (und finden) die Friedensgebete statt, aus denen sich die Montagsdemonstrationen entwickelten, die schließlich zur Einheit Deutschlands führten.

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Görlitz: Filmkulisse in zwei Ländern

4000 restaurierte Bauwerke aus Spätgotik, Barock, Renaissance und Jugendstil: Ein Stadtbummel durch Görlitz gleicht einer Zeitreise durch ein halbes Jahrtausend europäischer Architekturgeschichte. Die Fassaden der Bürgerhäuser sind so reich geschmückt, dass die Stadt schon häufig als Kulisse für Hollywood-Produktionen diente. Auf dem Rundgang „Walk of Görliwood®“ erfahrt ihr, welche Regisseure und Schauspieler hier schon alles gedreht haben. Einmalig ist Görlitz aber auch wegen seiner besonderen Lage: Eine Hälfte der Stadt liegt in Deutschland, die andere in Polen. Seit 1998 ist Görlitz deshalb als Europastadt Görlitz/Zgorzelec von lebendiger, deutsch-polnischer Atmosphäre geprägt. Einblicke in die vielseitige Kulturgeschichte von Stadt und Land erhaltet Ihr im Schlesischen Museum zu Görlitz. Das Museum ist im Görlitzer Schönhof eingerichtet, einem der ältesten Renaissancebauten Deutschlands. Ebenfalls sehenswert und ein Anziehungspunkt tausender Gläubiger im Jahr ist das Görlitzer Heilige Grab. Es gilt als die am besten erhaltene originalgetreue Nachbildung des Heiligen Grabes von Jesus in Jerusalem. Die gesamte Anlage besteht aus der Doppelkapelle zum Heiligen Kreuz, dem Salbhaus und der Grabkapelle.

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Schloss und Leuchtturm Moritzburg: Wie im Märchen

Wenn es windstill ist an den Moritzburger Seen, spiegelt sich die ganze Pracht des Moritzburger Schlosses mit seinen vier runden Türmen im glasklaren Wasser. Selbst wer noch nie hier war, dem wird das Schloss vielleicht dennoch bekannt vorkommen. In den 70er-Jahren war der beeindruckende Barockbau Drehort des Films „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, der zur festen Weihnachtszeremonie vieler Familien gehört. Auch das Innere des Schlosses ist wie aus dem Märchen. Das Federzimmer ist mit über einer Million farbiger Vogelfedern geschmückt, und auch die bemalten Goldledertapeten und die Jagdtrophäenausstellung sind von einmaliger Pracht. Ebenso wie der Leuchtturm, der einen See weiter am Großteich steht – ein wohl eher ungewöhnlicher Platz für einen Leuchtturm. 1768  ließ ihn Kurfürst Friedrich August III. erbauen, ein großer Fan inszenierter Seeschlachten, der sich hier die passenden Kulissen hinstellen ließ. 74 Stufen führen auf den 21,90 Meter hohen Turm, ins sogenannte Lampenhaus. Bei einer Führung könnt ihr von hier aus die Aussicht auf den Großteich genießen.

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Das Erzgebirge: Mystisch und sagenumwoben

Nicht nur ein Ort, sondern eine ganze Region ist im Erzgebirge UNESCO-Welterbe. Seit 800 Jahren wird die Landschaft hier vom Bergbau geprägt. Halden, Bergwerke, Forschungszentren und zahlreiche Handwerksbetriebe sind aus den Funden von Silber, Kobalt, Eisen, Zinn und Uran entstanden. Das Welterbe umfasst mehr als 400 bis heute erlebbare Zeugen des Bergbaus. In idyllischen Bergstädten wie Freiberg, Annaberg-Buchholz oder Schneeberg könnt ihr prächtige Kirchen und historische Stadtkerne bestaunen. In ihrer Blütezeit waren sie Zentren der Forschung und Entwicklung. Besucherbergwerke, Museen und Ausstellungen lassen die Geschichte der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří lebendig werden. Wie die „terra mineralia“ im historischen Ambiente von Schloss Freudenstein in Freiberg. Über 3.500 Gesteinsfunde aus fünf Kontinenten machen die Schau zur umfangreichsten ihrer Art weltweit. Und auch die Natur des Erzgebirges hat ihren Reiz: Dichte Wälder, wunderschöne Ausblicke und glasklare Seen könnt ihr auf zahlreichen Wanderrouten entdecken, zum Beispiel auf dem 285 Kilometer langen Qualitätswanderweg Kammweg Erzgebirge-Vogtland.

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Freiberg: die Silberstadt

Der Legende nach war es ein glänzender Erzbrocken am Straßenrand, der den Weg Freibergs zur Silberstadt® bereitete. Das ist 850 Jahre her, doch der einstige Reichtum der Stadt ist auch heute noch überall spürbar. Zum Beispiel an den mehr als 550 denkmalgeschützten Bauwerken rund um den spätmittelalterlichen Stadtkern oder am Dom St. Marien mit der Silbermann Orgel und der Goldenen Pforte. Einen wahren Schatz beherbergt auch das prachtvolle Schloss Freudenstein: die „Terra Mineralia“ ist mit über 3500 Mineralien, Edelsteinen und Meteoriten die größte Mineralienausstellung Deutschlands. Und wenn Ihr Euch noch tiefer in die Bergbautradition der Stadt eingraben wollt? Dann besucht doch das Freiberger Silberbergwerk – 150 Meter unter Tage!

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Bautzen: Die Stadt der Türme

Bautzens Altstadt wuchert mit entdeckenswerten Ensembles, hier von der Friedensbrücke aus gesehen © Katja Fouad Vollmer
Bautzens Altstadt wartet mit einem beeindruckenden Ensemble auf, hier von der Friedensbrücke aus gesehen © Katja Fouad Vollmer

Im Jahr 1002 wurde „Budusin“ oder sorbisch „Budyšin“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte der Sorben in der Oberlausitz reicht bis ins 6. Jahrhundert zurück, als die westslawischen Stämme der Milzener und Lusizer die Region besiedelten – und die Stadt Bautzen gründeten. Vierzehn Türme prägen den mittelalterlichen Stadtkern. Sie sind Teil der Ortenburg, die in der Bautzener Altstadt auf einem Felsplateau über der Spree thront. Sie war jahrhundertelang die Stammesburg der Milzener und die Hauptveste der Oberlausitz. Heute gehört sie zum Gesamtensemble der Alten Wasserkunst mit der Aussichtsplattform und dem historischen Pumpwerk – die Aussicht von den vielen Türmen auf die Stadt und das Umland lohnt sich sehr. Ebenso wie ein Bummel durch die romantischen Gässchen der Stadt: stolze Bürgerhäuser, filigran geschnitzte Portale und immer wieder Türme, wie etwa der Reichenturm, der auffällig schief steht. Und wenn ihr jetzt die ganze Zeit überlegt, woher ihr den Namen Bautzen kennt: Seit 1866 wird hier der berühmte Bautzener Senf hergestellt. 

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Titelbild: Das Jagdschloss in Moritzburg ist eines der am meisten fotografierten Schlösser in Sachsen © santosha57 - stock.adobe.com

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