Interaktiv und spielerisch: So nähert sich die Klima Arena in Sinsheim dem Thema Klimawandel. Hier könnt ihr euch über den Stand der Forschung informieren und erfahrt, was jede und jeder von uns gegen den Klimawandel tun kann. Das regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern fühlt sich dank des interaktiven Ausstellungsdesigns auch leicht und spielerisch an!

Eine Ausstellung auf der Höhe der Zeit – digital und interaktiv

Die Klima Arena in Sinsheim zeigt eine Ausstellung zum Erleben, Verstehen und Nachdenken
Die Klima Arena in Sinsheim zeigt eine Ausstellung zum Erleben, Verstehen und Nachdenken © Gregor Lengler

Euren Besuch in der Klimaarena könnt ihr zum Beispiel im „Gletscher“ starten: In dem kleinen Multi-media-Kino begrüßt euch KIM, das „Klima-Informations-Modul“. Der kleine schwarz-weiße Roboter fliegt um euch herum, mit seiner Begleitung begebt ihr euch auf eine dreizehnminütige Reise in die Welt der erneuerbaren Energien. KIM erklärt, spielt mit euch Spiele und weicht nicht von eurer Seite. Achtung, es wird direkt abenteuerlich: Auf Millimetergröße geschrumpft fliegt ihr durch einen Wasserstofftank – zumindest virtuell, und das ist wirklich ein beeindruckendes Erlebnis!

Die moderne Erlebnisausstellung im Süden von Sinsheim wurde 2019 eröffnet. An verschiedenen Stationen beschäftigt sie sich mit den Themen Klimawandel, Ressourcen und Nachhaltigkeit. Das tut sie – ein Kunststück bei diesem großen Thema – spielerisch und einfach. Auf der einen Seite der Arena geht es darum, was passieren kann, wenn wir nicht auf unsere Erde aufpassen. Was wir dagegen konkret unternehmen können, ist Thema der anderen. Ganz nach dem Motto „Erlebe, was du tun kannst“ zeigt sie auf, wie jeder von uns aktiv werden kann.

112 Bildschirme sind allein im Gletscher verbaut, viele weitere in der restlichen Ausstellung. Etliche davon fordern die Besucher auf, mitzumachen, zu drücken und auszuwählen. Dr. Bernd Welz, Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger, die die Klima Arena ins Leben gerufen hat, erklärt, dass das auch praktische Gründe hat: „Beinahe täglich gibt es Innovationen für ein nachhaltigeres Leben und neue Erkenntnisse in der Klimaforschung. Durch die digitale Darstellung können wir die Inhalte ganz einfach anpassen.“ Auf dem Rundgang lernen Besucher auch, dass Klimaveränderungen ein natürliches Phänomen sind und vom CO2-Gehalt in der Luft abhängen. Die Menschheit stößt nun aber zu viel Kohlendioxid aus, und das in so großem Maße, dass es brenzlig wird.

Wie die Welt in Zukunft aussehen könnte, würden wir den CO2-Ausstoß nicht verringern, kann man auf der „Klimaseite“ in verschiedenen Szenarien sehen, die sich mit einer Art „Raumgleiter“ ansteuern lassen. Anhand einer interaktiven Animation lernt ihr auf der „Menschen-Seite“ zum Beispiel, wie eine Stadt mit mehr Grünflächen und elektrischen Verkehrsmitteln gleich viel klimafreundlicher sein könnte. Beim Besuch im Klima-Supermarkt könnt ihr Wunschprodukte auf einem elektronischen Einkaufskorb auswählen und die dazugehörige CO2-Bilanz herausfinden. „Ob Lebensmittel, Kleidung, Elektronik oder Möbel: Ich treffe mit jedem Kauf eine Entscheidung, die meinen persönlichen ökologischen Fußabdruck vergrößert oder verkleinert.“, erklärt Wenz. Doch auch eine Neuanschaffung kann klimafreundlich sein; alte Elektrogeräte sind zum Beispiel oft enorme Stromfresser.

Generationen staunen und lernen hier gemeinsam

Die Klima Arena will ein Angebot für die ganze Familie sein – schließlich können alle ihren Teil zu einer grüneren Welt beitragen, einige jetzt, andere in der Zukunft. Für erwachsene Gäste werden an den Stationen des Rundgangs auf Tafeln die Probleme erläutert und direkt Lösungen vorgeschlagen. Der Clou: An fast jeder Station sind auf Kniehöhe Comic-Zeichnungen angebracht, in denen eine Maus und ein Frosch die Themen ganz vereinfacht anreißen. So lernen auch Kinder im Grundschulalter schon etwas über den Klimawandel.

Ein Gebäude mit Vorbildfunktion: Die Klima Arena ist ein Plusenergiehaus
Ein Gebäude mit Vorbildfunktion: Die Klima Arena ist ein Plusenergiehaus © Gregor Lengler

Die Arena ist ein Plusenergiehaus

Übrigens: Trotz der vielen aktuellen Technik bezieht die Klima Arena kein einziges Kilowatt Strom aus dem Sinsheimer Netz. Das Gebäude ist ein Plusenergiehaus: In einem Jahr produziert es mehr Energie, als es verbraucht. Dazu tragen zum Beispiel die Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Parkhauses bei. Faszinierend: Unter dem Gebäude lagert ein sogenannter Eisspeicher. Das ist ein Tank mit 220.000 Litern Wasser, in dem sechs Kilometer Leitungen verlegt wurden. Indem dem Wasser Kälte und Wärme entzogen werden, wird das Gebäude das ganze Jahr über aufgeheizt oder gekühlt.

Titelbild: Blick in einen Ausstellungsbereich der Klima Arena © Gregor Lengler

In Zusammenarbeit mit Tourismus Marketing Baden-Württemberg

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