Den Brocken und die UNESCO-Weltkulturerbestadt Quedlinburg kennt jeder. Doch wer war schon auf der Sonnenseite des Harzes? In Bad Lauterberg und Bad Sachsa oder Walkenried, wo Karstlandschaften mit steilen Berghängen auf dichte Buchenwälder treffen, wo Flüsse rauschen und Talsperren glitzern.
Im Südharz finden Naturliebhaber, Kulturinteressierte, Genießer und Aktivurlauber paradiesische Verhältnisse vor. Bei einem Wochenend-Trip entdeckt ihr die vielen Facetten des höchsten Gebirges im Nordosten Deutschlands.
Seid ihr mit dem Zug angereist? Vom Bahnhof Bad Lauterberg aus geht ihr in Richtung Touristeninformation - und obwohl ihr mitten in der 10.000-Einwohner-Stadt seid, spürt ihr überall die Natur. Die Bergluft ist frisch und klar, das kraftvolle Grün der Wälder und Wiesen lässt die Fachwerkhäuschen in einem warmes Licht erscheinen: Willkommen am Südtor zum Nationalpark Harz!
Das Ziel des Spaziergangs ist der riesige Kurpark, der sich zwischen Touristeninformation und der gemächlich fließenden Oder erstreckt. Hier schlendert ihr durch alten Baumbestand und genießt die Ruhe und den Gesang der Vögel bei einem Stopp am Musikpavillon. Ein Stück weiter kommt ihr zum neuen Hotspot für Sport und Spiel: Beim Minigolfen, auf der Shuffleboard- oder Fußball-Billard-Anlage, auf dem Bouleplatz, im Outdoor-Fitnesspark oder auf den Tennisplätzen können sich Kinder und Erwachsene so richtig austoben.
Nach so viel Action ist es Zeit für eine Abkühlung: Diese wartet nicht weit entfernt, denn auf dem Rückweg durch den Kurpark kommt ihr an den Wassertretanlagen vorbei. Zieht die Schuhe aus und erfrischt euch, wie es zu einem staatlich anerkannten Kneipp-Heilbad gehört. Mit neuem Schwung geht es zurück in die verkehrsberuhigte Altstadt. In den engen Gassen zwischen den Fachwerkhäusern gibt es viele nette Plätzchen in den zahlreichen Cafès, Wirtshäusern, Restaurants, Kneipen und Bars, um den ersten Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Den Hausberg im Norden der Stadt hat man schon seit der Ankunft im Blick. Jetzt geht es hinauf auf den 403 Meter hohen Berg, auf dem sich die Ruine der Burg Lutterberg befindet. Keine Angst, ihr müsst nicht hinaufklettern - die Burgseilbahn führt seit mehr als 60 Jahren vom Stadtzentrum auf den Gipfel des Hausbergs. Auf spektakuläre Art und Weise: Der Doppelsessellift überwindet in wenigen Minuten 110 Höhenmeter bei einer Steigung von 63 Prozent, was ihn zu einer der am steilsten bergaufführenden Sesselbahnen Deutschlands macht. Am Gipfel angekommen bietet sich ein herrlicher Panoramablick über Bad Lauterberg, über den Harz und seine glitzernden Talsperren. Wer will, kann vom Berggasthof aus auf dem Wanderweg die 2,3 Kilometer zurück in die Stadt gehen, oder wieder in den Sessellift einsteigen. Die Talfahrt bietet nochmals schöne Ausblicke sowie ein Kribbeln im Bauch.
Kleine Stärkung gefällig? Zurück in der Innenstadt habt ihr viele Möglichkeiten, euren Hunger zu stillen. Für Naschkatzen empfiehlt sich die 2-Meister-Conditorei Mangold. Seit fünf Generationen verwöhnen das Café und die Confiserie mit Brot und leckerem Kuchen, darunter auch Spezialitäten wie Baumkuchen, Trüffel, Pralinen und Harzer Blätter (Haselnuss-Mandeltaler mit Zartbitterschokolade). Wer Lust auf etwas Herzhaftes hat, findet in der Fleischerei Landwohl eine regionale Wurstküche, in der alle Produkte vor Ort selbst hergestellt werden. Begebt euch in kulinarisches Neuland und probiert einen Harzer Baudengriller im Naturdarm, eine Baudenstracke am Strohband, eine Harzer Schwartenwurst im Naturring oder luftgetrockneten Harzer Stollenschinken. Diese und viele weitere regionale Produkte im Harz findet ihr unter dem Label „Typisch Harz“.
Wer als Familie etwas Kultur erleben will, für den lohnt sich ein Abstecher zum ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried. Auch Kinder erleben die Ausstellung des ZisterzienserMuseums Kloster Walkenried auf vielfältige Weise. Bei der eigens entwickelten Audio-Guide-Führung wird der Museumsbesuch zu einem Hörspaziergang mit Zisterziensermönch „Bruder Conrad“ und Klostermaus Mathilde. Auch die versteckten Kinderklappen erzählen den kleinen Besuchern vom Leben der Mönche und helfen bei der Erklärung der Ausstellungsexponate. Bei der Klosterrallye „Mit Brief und Siegel auf den Spuren der Mönche“ erkunden die jungen Besucher die Klosterräume, deren ehemaligen Aufgaben und Funktionen, ganz individuell. Übrigens: Nicht selten hören auch Erwachsene lieber die Audio-Guide-Führung mit Bruder Conrad. Das moderne Museum ist Dienstags bis Sonntags und Feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der letzte Einlass ist um 16 Uhr.
Gleich neben dem Museum hat ab sofort das Infozentrum zur Welterbestätte „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“ im Herrenhaus der ehemaligen Klosterdomäne seine Türen geöffnet. Auf rund 180 Quadratmetern gibt die Ausstellung einen Einblick in das über 200 Quadratkilometer große UNESCO-Welterbe im Harz mitsamt seiner 3.000-jährigen Kulturgeschichte.
Wenn ihr euch für eine Wanderung auf dem „Harzer BaudenSteig“ Richtung Sieber entschieden habt, kommt ihr automatisch zum Bismarckturm auf der 535 Meter hohen Ostkuppe des Kummelbergs. Der im Jahr 1904 zu Ehren von Reichskanzler Otto von Bismarck errichtete Aussichtsturm aus Ziegel- und Naturstein ist 15 Meter hoch und hat eine tolle Aussichtsplattform. Nebenan befindet sich die Waldgaststätte Bismarckturm, die höchstgelegene Gaststätte von Bad Lauterberg. Eine Besonderheit neben der urigen Atmosphäre sind die Waschbären, die hier oben in einem Gehege leben. Wer keine Lust auf den 2,5 Kilometer langen Fußmarsch von der Stadt aus hat, kann sich vom Kleinbus der Waldgaststätte abholen lassen.
Elf Kilometer von Bad Lauterberg entfernt empfängt euch der heilklimatische Kurort Bad Sachsa. Seine Lage inmitten von naturbelassenen Wiesen, sanften Hügeln, Seen und Teichen hat ihm den Beinamen „Perle des Südharzes“ gebracht. Ihr beginnt den Tag im Harzfalkenhof, an dem an die achtzig Greifvögel leben, Adler, Geier, Falken, Eulen und etliche andere Arten. Bei der Flugvorführung sausen Jagdfalken mit höchster Geschwindigkeit über die Köpfe der Zuschauer, während die Adler mit ihren majestätischen Schwingen Kreise über die Landschaft ziehen - einfach atemberaubend.
In der Kletterhalle „Clip’n Climb“ geht es gleich weiter mit den Adrenanlinkicks: 26 abenteuerliche Kletterstationen fordern Muskeln und Balance heraus. Kraxeln für jedes Alter und jede Könnerstufe ist hier angesagt.
Die Kinder wollen unbedingt spielen gehen? Dann ab zum Indoorspielplatz Regenbogenland, wo ihr im Café einen Mittagssnack nehmt, während der Nachwuchs rennt, rutscht, krabbelt, hüpft und springt. Eine deutlich ruhigere, aber genauso spannende Alternative gibt es im Naturzeitmuseum. Hier begebt ihr euch auf eine Reise durch 290 Millionen Jahre Naturentwicklung im Südharz. Sie führt über den Vulkan Ravensberg zu Fossilien von Knochenfischen und Quastenflossern bis in die Eiszeit, hin zu Dinosauriern.
Nach dem ereignisreichen Tag ist es nun an der Zeit, zu entspannen und zu relaxen - im Erlebnisbad Salztal-Paradies. Das große Bad mit Ferienwelt hat alles, was der Mensch fürs Wohlfühlen und Wellness braucht und ist bis 21 Uhr geöffnet. Wasserspaß gibt es auf der 95 Meter langen Reifenrutsche, im Wildwasserkanal, im Wellenbecken oder in den Outdoor-Whirlpools. Kostenlose Massage bekommt ihr im Medi-Stream-Spa sowie im Fußreflexzonen-Massagebecken. Verschiedene Saunen, Dampfbäder und gepflegte Ruhezonen laden zum Chillen ein.
Beim abschließenden Bummel durch den kleinen Fachwerkort Bad Sachsa lasst ihr euch in einem der vielen netten Restaurants nieder, genießt Harzer Spezialitäten und stoßt mit einem Absacker in der Urkneipe Bärlinchen auf die Schönheiten des Südharzes an. Wer jetzt erst auf den Geschmack gekommen ist, kann noch viele Harz-Wochenenden oder einen ganzen Harz-Urlaub anschließen. Die Region ist groß und hält unzählige Abenteuer und Erlebnisse bereit.
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