Willkommen im Land zwischen den Meeren. Schleswig-Holstein schmiegt sich an Nord- und Ostsee und streckt und reckt sich auf allen Seiten Richtung Horizont, und weil es gerne noch ein Stück weiter hinaus möchte, endet es nicht an seinen Küsten: Zu Schleswig-Holstein gehören einzigartige Halligen und weltberühmte Inseln. Seine Küsten, das Land dazwischen mit seinen vielen Seen machen es zum idealen Urlaubsland – für alle, die für ein paar Tage oder Wochen abschalten wollen und durchatmen möchten, tief durchatmen.
Richtung Norden, und dann immer geradeaus: Schleswig-Holstein ist perfekt für alle, die lange Strandspaziergänge lieben, Beachvolleyball-Weltmeister werden wollen oder einfach gerne mit den Zehen im Sand buddeln. Natürlich kann man überall Schwimmen, Segeln, Paddeln oder auch bloß Frisbee werfen. Kiten geht auch. Und Surfen. Es gibt kaum ein schöneres Revier zum Sandburgenbauen als die Strände Schleswig-Holsteins. Und die Leuchttürme sind ja sowieso nicht zu übersehen. Dass die Ostseeinsel Fehmarn zu den sonnenreichsten Regionen der Republik zählt, hat sich auch längst rumgesprochen. Und die südlich davon gelegene Lübecker Bucht gilt als Badewanne der Großstadt Hamburg – viele Hansestädter kommen gerne am Wochenende hierher, um in einem der schönen Badeorte zu entspannen.
Aber natürlich hat das Land mehr zu bieten als Strand und Sand. Schleswig-Holstein ist die Heimat des Marzipans (Lübeck), der Verkehrssünderdatei (Flensburg) und des Friesennerzes (den angeblich die Dänen erfunden haben – was natürlich nicht stimmen kann, weil er sonst ja Dänennerz heißen würde). In der Seehundstation Friedrichskoog können Urlauber die kleinen Heuler erleben, auf Helgoland über Deutschlands einzige Hochsee-Insel spazieren und in Haithabu eine Ahnung von jener Epoche bekommen, in der das Land von legendären Nordmännern beherrscht wurde. Zusammen mit dem Grenzwall Danewerk ist die alte Wikingersiedlung seit 2018 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Zu dem gehört auch Lübecks Altstadt. Das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer wurde bereits vor mehr als zehn Jahren zum Weltnaturerbe ernannt: Das Nordseeküstengebiet zwischen Elbmündung und dänischer Grenze ist die letzte große Wildnis Europas und eines der weltweit wichtigsten Rastgebiete für Zugvögel.
Mit seinen 15.800 Quadratkilometern ist Schleswig-Holstein nach dem Saarland das zweitkleinste deutsche Flächenland. Knapp drei Millionen Menschen sind zwischen Nord- und Ostsee zu Hause. Landeshauptstadt – und größte Stadt des Landes – ist Kiel mit fast 250.000 Einwohnern; Lübeck, Flensburg und Neumünster sind die nächstgrößeren Städte. Schleswig-Holstein ist ein flaches Land (und damit ideal zum Radfahren). Ganz im Westen, direkt an der Nordsee, liegt die Marsch, östlich davon die Geest. An die schließt sich das schleswig-holsteinische Hügelland an, das tatsächlich nur leicht hügelig ist – der höchste „Gipfel“ ist der Bungsberg in der Holsteinischen Schweiz mit 167 Metern. Hier wird er Bungsberg-Massiv genannt.
Nur ein paar Kilometer entfernt vom Bungsberg liegen die Gestade der Ostsee, mit traumschönen Stränden. Die hören auch schon mal auf exotische Namen wie Kalifornien oder Brasilien und sind bei Surfern schwer beliebt. Klassischer geht es in den traditionellen Badeorten zu, allen voran Travemünde mit seiner alten Bäderarchitektur in der Vorderreihe, das politisch zu Lübeck gehört und zudem einen großen Fährhafen hat. Der Ort Timmendorfer Strand nebenan ist bekannt als mondänste Location der Küste, wobei es im kleinen Fischereihafen vor Ort noch recht rustikal zugeht.
Zu Schleswig-Holstein gehören sieben Inseln. Helgoland ist die berühmteste, Sylt die mondänste und Fehmarn die größte. Letztere bekommt jährlich 2.100 Sonnenstunden ab und bietet fast durchweg sehr gute Bedingungen für Wassersportler. Die übrigen Inseln – Amrum, Föhr, Nordstrand und Pellworm – besitzen ebenfalls alle einen eigenen, individuellen Charakter. Weltweit einzigartig sind die zehn Halligen im Wattenmeer. Anders als Inseln werden Halligen bei Hochwasser überflutet, nur die Gehöfte auf ihren kleinen Hügeln, den Warften, ragen dann noch aus dem Wasser hervor. Gröde, Hooge, Langeneß, Nordstrandischmoor und Oland sind ganzjährig bewohnt und freuen sich auf Urlauber, die ein paar Tage auf den „Schwimmenden Träumen“ (Theodor Storm) verbringen möchten.
Seeluft macht ja bekanntlich hungrig, und wahrscheinlich ist genau das der Grund, warum Portionen in schleswig-holsteinischen Restaurants, Gasthöfen und den allgegenwärtigen Hofcafés grundsätzlich etwas üppiger auszufallen scheinen als anderswo. Gegessen wird hier jedenfalls reichlich und vorzüglich, und natürlich gehören Fisch und Meeresfrüchte in allen möglichen Varianten auf die Speisekarte: Büsumer Krabbenrührei, Kieler Sprotten, Matjes mit Pellkartoffeln oder Dorsch an Senfsauce – wer Seafood mag, der wird hier glücklich. Wer lieber Fleisch isst, aber auch. Kleine und größere Betriebe liefern Holsteiner Katenschinken, Filet vom Galloway-Rind, Wurst und Würste und ganz ausgezeichnete Schinken. Eine besondere Spezialität ist Göösküül söötsuur, was nach einer ausgefallenen türkischen Gebäckvariation klingt, aber eine süßsaure Gänsekeule ist. Holsteiner Sauerfleisch oder Birnen, Bohnen und Speck sind ebenfalls Klassiker. Dazu werden Kartoffeln serviert – die gehören in der Küche Schleswig-Holsteins immer dazu.
Getrunken wird gerne Bier und nach dem Essen ein Schnaps, beides zusammen wird Lütt un Lütt genannt. Seit etwas über zehn Jahren gibt es sogar Wein aus Schleswig-Holstein. Mittlerweile wachsen die Reben auf 30 Hektar, was einer Fläche von 43 Fußballfeldern entspricht. Ganz schön viel also, und gleichzeitig dann doch sehr wenig: In den anderen Bundesländern sind die Weinanbauflächen zwischen 450 und 26.000 Hektar groß.
Nicht verwirren lassen! Plattdeutsch und Niederdeutsch sind zwei Bezeichnungen für dieselbe Sprache, und die wiederum besteht aus vielen, vielen Dialekten, die von Region zu Region (und manchmal sogar von Ort zu Ort) unterschiedlich sein können. Manches versteht man als Besucher sofort (eine “Katt” ist eine Katze und ein “Is” ein Eis), anderes eher intuitiv (das Handy ist ein “Sabbelknoten”, ein “leifiges Kind” ein lebhaftes und ein Kröger ein Wirt). Und dann gibt es Formulierungen, für die Touristen Übersetzungshilfe benötigen.
Ein paar Beispiele:
“haar leiper kunnt” – es hätte schlimmer kommen können
“sai lücht ohne rot tau warrn” – sie lügt, ohne rot zu werden
“fleutjepiepen!” – Das war wohl nix!
“n Hoorbüdel hebben” – angeschickert sein
"Nokieksel” – Lexikon oder Nachschlagewerk, von nokieken, nachsehen. Ein sehr umfangreiches Wörterbuch für Plattdüütsch gibt es hier.
Titelbild: Dünenlandschaft an der Ostsee © Frederick Doerschem – shutterstock.com
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