SaaleHorizontale: Wandern mit Weitblick
Vogelgezwitscher, Blätterrauschen und nichts als frische, klare Luft. Willkommen auf der SaaleHorizontale im Mittleren Saaletal rund um Jena! Es gibt …
Mehr erfahrenThüringen, das grüne Herz Deutschlands. Großartiges Reiseziel für Wanderer und Radfahrer. Geschichte(n) wurden hier geschrieben. Große Namen wie Luther, Goethe und Schiller stehen für ein reiches kulturelles Erbe. Zahlreiche Burgen und Schlössern wurden hier von einst mächtigen Herrschergeschlechtern errichtet. Doch Thüringen hat noch mehr zu bieten. Tief unter der Erdoberfläche wartet eine spannende Welt voller Erlebnisse darauf, entdeckt zu werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Saalfelder Feengrotten – die Luft ist rein!
2. Vereinigte Reviere Kamsdorf – Abenteuerspielplatz für Mountainbiker!
3. Marienglashöhle Friedrichroda – ganz neue Töne
4. Erlebnisbergwerk Merkers – Auf einen Drink in die Kristallbar?
5. Bunkermuseum Frauenwald – Zeitreise in die Stasi-Unterwelt
Der Titel ist ein wenig sperrig, zugegeben: „Staatlich anerkannter Ort mit Heilstollenkulturbetrieb“ darf sich die Kurstadt Saalfeld seit 2018 offiziell nennen. Klingt erst einmal recht eckig, ist aber in Wahrheit gesund. Und dazu noch sehr unterhaltsam: Wer mit einem der kompetenten Grottenführer auf Entdeckungsreise durch das Schaubergwerk Saalfelder Feengrotten spaziert, wird eine Menge interessante Geschichten hören. Dass die Suche nach Gold und anderen Edelmetallen in Saalfeld erfolglos blieb und man stattdessen ein wertvolles Gestein, den schwarzen Alaunschiefer, entdeckte. Von der Grube „Jeremias Glück“ wird man erfahren und wie die farbenreichen Schaugrotten mit ihren Tropfsteinen und Mineralien entstanden sind, die jährlich eine Menge Besucher im sehenswerten Märchendom faszinieren. Dass man seiner Gesundheit bei diesem unterirdischen Vergnügen auch noch etwas Gutes tut, ist nicht jedem Besucher bewusst. Ist aber so: Die Grubenluft da unten ist staub-, allergen-, pollen- und keimfrei und unterliegt einem ständigen Selbstreinigungseffekt. Die Atemluft verbessert sich, das Immunsystem wird gestärkt. Dr. Volker Bergmann aus Rudolstadt, Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde, meint sogar: „Das Klima im Heilstollen der Saalfelder Feengrotten bietet bessere Voraussetzungen für eine therapeutische Wirkung bei Atemwegserkrankungen als Gebirgs- oder Meeresklima.“ Wer sich nach der Zeit unter Tage nach Tageslicht sehnt, der ist im Feenweltchen bestens aufgehoben, kann das Erlebnismuseum besuchen, sich an zahlreichen Mitmachstationen und auf dem Abenteuerspielplatz austoben, den Walderlebnispfad entdecken und letztlich in der Grottenschenke – einem pittoresken Fachwerkhaus mit einladender Terrasse – einkehren und den Tag ausklingen lassen.
Lebe lieber ungewöhnlich, zumindest für ein paar Stunden im Urlaub! Zum Beispiel im Kamsdorfer Bergwerk, das wahrlich einen einmaligen Abenteuerspielplatz für technisch fitte Mountainbiker darstellt. Wo früher einmal Kupfer, Silber und Eisenerz abgebaut wurden, fährt man heute in Begleitung von MTB-Guides – die teilweise zur Downhill-Elite Deutschlands zählen - auf All-Mountain und Enduro-Bikes durch das Berginnere. Das Unter-Tage-Erlebnis wird umso intensiver, weil man sich ausschließlich mit Kopflampen den Weg durch das dunkle Labyrinth sucht. Die Strecken sind zwischen fünf und fünfzehn Kilometer lang und wir reden hier nicht nur von breiten, einfachen Pfaden: Schmale Passagen mit ordentlich Flow wechseln sich durchaus mit Sprungelementen und ruppigen Felsabschnitten über drei Sohlen ab. Von Stollendurchfahrten mit Kammern bis 20 Metern Höhe bis engen Stollen-Gassen ist hier alles dabei. Ein surreal anmutendes Spektakel, bei dem man trotz konstanten Temperaturen von 10 Grad durchaus ins Schwitzen kommt! Also rauf aufs Rad und eure bucket list und los geht’s! PS: Mit der Zwei-Welten-Tour könnt ihr gleich noch das wunderschöne Saaleland über Tage erkunden. Auch hier erwartet euch Fahrspaß par excellence.
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Mehr InformationenEigentlich ist es ein Frevel, Besucher des idyllischen Kurorts Friedrichroda mit seinen wunderschönen Villen und dem üppigen Park zu bitten, besser in einer Höhle zu verschwinden. Also, hier ganz offiziell: Erst Friedrichroda ansehen (lohnt sich!), dann ab in die Marienglashöhle, die als eingetragenes geologisches Naturdenkmal zwischen Friedrichroda und Bad Tabarz liegt. Das Besondere an der Marienglashöhle, die jährlich über 70 000 Besucher anzieht? Zwei Dinge: Zum einen ist die Schauhöhle im Thüringer Wald keine Naturhöhle, sondern sie besteht überwiegend aus Hohlräumen, die durch den Gips- und Kupferbergbau entstanden. Das ist sicher vor allem für Naturwissenschaftler eine interessante Information. Für den überwiegenden Rest der Höhlenbesucher aber dürfte die folgende Botschaft wichtiger sein: In der Marienglashöhle finden regelmäßig Konzerte statt. Ob Irish Folk, Cover-Bands (Lindenberg bis Depeche Mode) oder gregorianische Gesänge – die Akustik in der Marienglashöhle ist ein grandioses Erlebnis.
Die schönen Dinge im Leben kommen ja gerne unerwartet. So muss es wohl auch den staunenden Geowissenschaftlern ergangen sein, als sie 1980 eher zufällig in 800 Metern Tiefe auf eine weltweit einmalige Kristallgrotte stießen – zehn Meter hoch und an der Decke und den Wänden von milchig-weißen bis wasserklaren Steinsalzkristallen bedeckt! Schon allein der Anblick dieser Grotte ist den Abstieg in die Unterwelt wert. Doch das Erlebnisbergwerk Merkers verfügt nicht nur über ästhetische Reize, sondern auch noch über einen gewissen pädagogischen Auftrag: Im Rahmen einer mehr als zweistündigen Führung wird euch in allen Details erklärt, wie der Alltag unter der Erdoberfläche für die Bergmänner war. Konzertbesuche unter Tage gehörten damals jedenfalls nicht dazu. Heutzutage sind solche Events im Erlebnisbergwerk Merkers aber Routine. Was nicht für die Erfahrung gilt, die Gästen dort bei einem Konzert bevorsteht: Eine eigens für die Kristallgrotte komponierte Musik und die dazugehörige Licht-Installation machen aus solch einem Abend ein unvergessliches Erlebnis. Darauf Sekt? Aber gern – in der Kristallbar, der wohl tiefsten Bar der Welt, wird euch gerne einer ausgeschenkt.
Wer wollte schon immer mal wissen, wie so ein Bunker der Staatssicherheit in der ehemaligen DDR aussah? Beim Bunkermuseum Frauenwald handelt es sich um eine Anlage gleich in der Nähe des Waldhotels Rennsteighöhe. Sie wurde in der Ära des Kalten Kriegs als „Führungsbunker“ erbaut und vom Ministerium für Staatssicherheit verwaltet und betrieben. 3.600 m² Grundfläche – heute ein Museum zum Anfassen, vielleicht etwas gruselig, vielleicht auch lehrreich für Besucher, die sich mal einen Bunker ansehen möchten, der über damalige modernste Nachrichtentechnik, eigene Stromversorgung oder mobile Funkeinrichtungen verfügt und mit vielen kleinen Details, auch aus dem Alltag der DDR, versehen ist.
Titelbild: Kontrastreiche Entdeckungstour durch die Saalfelder Feengrotten © Martina Sörensen / Thüringer Tourismus GmbH
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