Leipzig: Grüner Puls, urbaner Rhythmus

In Leipzig schlägt das Herz der Stadt im Takt von Bäumen, Flüssen und Kanälen. Rund ein Drittel des Stadtgebiets besteht aus Parks, Auwald und Grünflächen – kein Wunder also, dass man hier zuweilen vom „grünen Herz Sachsens“ spricht. Der Leipziger Auwald gilt als größtes innerstädtisches Waldgebiet dieser Art in Europa. Wer will, gleitet per Kanu durch die Stadt, paddelt mitten ins Grüne oder kombiniert gleich Bike & Boat: morgens auf dem Rad, nachmittags im Boot. Für alle, die es besonders entspannt mögen, stehen umweltfreundliche Elektromotorboote bereit, stille Gleiter vor urbaner Szenerie…

Leipzig ist kompakt, flach und überraschend fahrradfreundlich – ideale Bedingungen, um die Stadt auf zwei Rädern zu erkunden. Überall in der City warten Leihräder, die touristischen Highlights sind bequem erreichbar. Ob zum Völkerschlachtdenkmal, zum Zoo oder durch die wunderschönen Passagen der Innenstadt. Und wer hinausfährt, landet schnell im Leipziger Neuseenland – dort, wo einst Braunkohlebagger wühlten, glänzen heute 22 blaue Seen, verbunden durch die Neuseenland-Radroute. So wird aus einer ehemaligen Industrielandschaft ein Paradies für Radlerinnen und Radler.

Leipzig versteht es wie kaum eine andere Stadt, Altes neu zu denken. Paradebeispiel ist die alte Baumwollspinnerei. Wo früher Spindeln ratterten, sind heute Ateliers, Galerien und Werkstätten beheimatet. Internationale Künstler stellen hier aus, Besucher können bei Führungen hinter die Kulissen schauen. „Mein Leipzig lob’ ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute“, hat Goethe einst geschrieben – und wer heute durch die kreativen Viertel schlendert, versteht sofort, warum dieses Lob bis heute gern zitiert wird.

Leipzig hat sich längst als Hotspot für fleischlosen Genuss etabliert. Vegane Burger-Bars, vegetarische Fine Dining-Restaurants, Cafés mit pflanzlichen Milchalternativen – die Auswahl ist riesig. Doch auch Fleisch, Fisch und Milchprodukte stammen zunehmend aus regionaler, tierfreundlicher Haltung. Wer durch die Szeneviertel streift, findet nicht nur kulinarische Vielfalt, sondern auch eine weit verbreitete Haltung: Genuss ja – aber bitte verantwortungsvoll!

Nur wenige Kilometer vor den Toren der Stadt beginnt die Dübener Heide. Hier warten Qualitätswanderwege wie die 30 Kilometer lange Heide-Biber-Tour, stille Wälder, Moore und Bäche – eine Wildnis, die man kaum so nah an einer Großstadt vermuten würde. Auch der Zoo Leipzig schreibt Nachhaltigkeit groß: mit Umweltbildung, Junior-Ranger-Programmen und einem Zertifikat, das die ökologische Ausrichtung bestätigt. Neu hinzu kommt der fantasievolle Erlebnispark Arka Zien – ein Ort, an dem Naturerlebnis und Umweltpädagogik ineinandergreifen.

Dank ICE ist Leipzig aus vielen deutschen Großstädten schnell erreichbar: Eine Stunde aus Berlin, drei Stunden aus Hamburg – und der Hauptbahnhof liegt mitten in der City. Von dort aus sind es nur wenige Schritte zu Fuß, mit dem Rad oder der Straßenbahn in die Szeneviertel, Parks und Passagen. Und wer statt Oper oder Auwald lieber Flutlicht mag: Dank eines österreichischen Brausebrauers gibt’s inzwischen auch erstklassigen Fußball in Leipzig zu sehen. Stimmt schon – ob Auwald oder Atelier, ob Neuseenland oder vegane Küche: Leipzig beweist, dass man urbanen Rhythmus und grünen Puls wunderbar in Einklang bringen kann.