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Ein Nationalpark, zwei Biosphärenreservate, sechs Naturparke, dazu das großartige Gartenreich Dessau-Wörlitz: Sachsen-Anhalt ist wahrlich reich an Naturschönheit! Dazu kommen aber noch jede Menge zauberhafte kleine und große Oasen, die vielleicht nicht gleich jeder kennt, die aber trotzdem atemberaubende, echt grüne Reiseziele sind. Fünf besonders reizvolle stellen wir hier vor:

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Hansestadt Gardelegen und die Wallanlagen

Die Wallanlagen mit dem Salzwedeler Tor ziehen sich wie ein grüner Ring um den Ort Gardelegen
Die Wallanlagen mit dem Salzwedeler Tor ziehen sich wie ein grüner Ring um den Ort Gardelegen © Bernd Wolterstorff

Duftende Wiesen, grüne Wälder und Heideland und mittendrin ein wunderschöner historischer Ort: Die Gemeinde Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel bildet mit ihren 49 Ortsteilen nach Berlin und Hamburg die drittgrößte Flächenstadt Deutschlands! Das grüne Umfeld lässt sich wunderbar zu Fuß, per Rad oder mit einem Pferd oder Kremser (eine gemütliche überdachte Kutsche) erkunden. Mindestens ebenso attraktiv ist aber die Kernstadt Gardelegen mit ihren schön renovierten Fachwerkhäusern und dem alten Rathaus am dreieckigen Marktplatz. 

Highlight hier sind die grünen Wallanlagen samt ihrem Salzwedeler- und Stendaler Tor, die sich wie ein schützender Ring um die Altstadt ziehen. Sie entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts aus der ehemaligen Stadtbefestigung, wurden im Lauf der Jahre mehrfach umgestaltet und um eine doppelreihige Lindenallee ergänzt. Hier lässt es sich genüsslich flanieren, werden Gedanken und Seele ganz weit. Nach denkmalgerechter Sanierung ist der duftende Grünzug auch ins landesweite Gartenträume-Netzwerk aufgenommen – die derzeit 50 historischen Parks und Gärten dieses Wohlfühlprogramms wurden ausgewählt, um die vielfältige Geschichte der Gartenkunst in Sachsen-Anhalt zu dokumentieren. Mehr Infos findet ihr hier.

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Gardelegen: Anreise planen.

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Biosphärenreservat Mittelelbe mit Auenhaus und Erlebnispfad

Die Elbe – pulsierende Lebensader einer ganzen Region
Die Elbe – pulsierende Lebensader einer ganzen Region © Daniel Fröhlich - stock.adobe.com

Er ist scheu, gilt als vorzüglicher Baumeister und wird speziell von Kindern wegen seines putzigen Aussehens geliebt: Der Elbebiber ist das Wappentier des Biosphärenreservats Mittelelbe. Einst vom Aussterben bedroht, hat das Tier in der UNESCO-zertifizierten Schutzzone ein sicheres Zuhause gefunden. Das Reservat erstreckt sich auf einer Fläche von 125.510 Hektar gut 300 Flusskilometer weit entlang der Elbe durch ganz Sachsen-Anhalt und ist ein echt grünes Paradies für Naturfreunde. 

Als einzigartiges Biotop umfasst das Gebiet Feuchtwiesen und stille Seen, Binnendünen und mächtige Eichen, dient als Überflutungsraum und bietet einer seltenen Flora und Fauna Schutz. Man kann hier wandern, radeln und Boot fahren oder den majestätischen Flug von Schwarzstorch, Kranich und Seeadler bewundern. Zentrale Anlaufstelle dabei ist das zwischen Dessau und Oranienbaum gelegene Informationszentrum Auenhaus mit vielerlei Ausstellungen und Broschüren. Ein spannender Erlebnispfad führt von dort durch ein Kiefernlabyrinth direkt in das Reich des Elbebibers – wer in freier Wildbahn keinen zu Gesicht bekam, kann den drolligen Kerl in dieser weitläufigen Freianlage beim Deiche bauen beobachten. Mehr Infos findet ihr hier.

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Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz

Roßla, ist in schönes Reiseziel für Naturfreunde und stille Genießer
Die Karstlandschaft, hier bei Roßla, ist in schönes Reiseziel für Naturfreunde und stille Genießer © HTV, M. Gloger

Duftende Streuobstwiesen und weite Buchenwälder, leuchtend roter Klatschmohn und weiße Buschwindröschen, romantische Dörfer und historische Städtchen inmitten dieser Naturschönheit – wer herkommt, wird sich ganz schnell in das grüne Paradies verlieben. Die gut 30.000 Hektar große Schutzzone erstreckt sich am Rand des Südharz nordwestlich der Rosenstadt Sangerhausen und war vor über 250 Millionen Jahren tropischer Meeresgrund. Als das Wasser verschwand, blieb eine einzigartige Gipskarstlandschaft aus Zechsteinablagerungen, Senken und mystischen Naturhöhlen zurück, in denen seltene Fledermausarten wie das „Große Mausohr“ wohnen. Schwarzstorch, Uhu und Wildkatzen leben in den Wäldern, Ziegen und Schafe tummeln sich zufrieden auf sonnendurchfluteten Wiesen. 

Das ganze ist ein Dorado für stille Genießer, und besonders Wanderer kommen hier auf ihre Kosten, etwa auf dem seit 2011 zertifizierten Karstwanderweg. Es gibt zudem viele Möglichkeiten zum Ponyreiten und für Kutschfahrten – und auch Geo-Caching auf den Natura2000-GPS-Erlebnispfaden steht hoch im Kurs. Mehr Infos findet ihr hier.

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Wandern und Wein im Unstruttal

Im Unstruttal gibt es tolle Wanderwege und Lehrpfade durch die intakte Natur
Im Unstruttal gibt es tolle Wanderwege und Lehrpfade durch die intakte Natur, wie hier rund um das Besucherzentrum Arche Nebra © Saale-Unstrut-Tourismus e.V., Transmedial

Grüne Reben, so weit das Auge reicht: An den sonnigen Hängen und Steillagen im Weinanbaugebiet zwischen den Flüssen Saale, Unstrut, Weiße Elster und Ilm gedeihen hochwertige Trauben für erstklassige Produkte. Weinkenner geraten ins Schwärmen, sie lieben die Region Saale-Unstrut genauso wie Naturfreunde und Aktivurlauber. Die großartige Landschaft mit ihren historischen Orten, architektonischen Schätzen und dem gelebten Brauchtum ist ein Reiseziel der Extraklasse. Und das Wandern auf einem Routennetz von 1300 Kilometer Länge geht hier prima mit dem Weingenuss zusammen. Es gibt viele zauberhafte Weinwanderwege, die Winzerhöfe, Straußenwirtschaften und die schönsten Orte in der grünen Natur verbinden. 

Die 17 Kilometer lange Weinroute an der Weißen Elster etwa, die von Kloster Posa Zeitz bis nach Trebnitz führt. Oder den Weinbergsweg Bad Kösen, der gut 11 Kilometer an der Saale entlang geht, vorbei an Wiesen voller Wildblumen und herrlichen Aussichtspunkten. Viel Wissenswertes erfährt man auf dem Weinlehrpfad Saale-Unstrut: Auf bildschönen 12 Kilometer Länge stehen hier 26 Schautafeln mit Infos zum hiesigen Wein – für kleine Wanderfreunde gibt es zudem fünf bunte Schautafeln mit kindgerechten Themen. Mehr spannende Touren findet ihr hier.

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Schifffahrt auf der Saale in Halle

Per Ausflugsschiff lässt sich das grüne Umfeld von Halle bestens erkunden
Per Ausflugsschiff lässt sich das grüne Umfeld von Halle bestens erkunden © Thomas Ziegler, Stadt Halle (Saale)

Das größte Glockenspiel Europas ertönt regelmäßig vom 84 Meter hohen „Roten Turm“ in der City, es gibt ein großartiges Komponistenhaus und tolle Veranstaltungen – Musik hat im schönen Halle an der Saale einen hohen Stellenwert. Kein Wunder, hinterließ doch Georg Friedrich Händel (1685–1759) als größter Sohn seiner Heimatstadt hier zahlreiche Spuren. Seinen Namen trägt auch ein Ausflugsschiff, auf dem Besucher nach so viel Kultur die grüne, idyllische Flusslandschaft ringsum genießen können. „MS Händel II“ von der Halle-Saale-Schifffahrt bietet regelmäßig verschiedene erholsame Touren an. 

Die Palette beginnt bei der einstündigen Rundfahrt, ab Riveufer vorbei an der Peißnitzinsel, der Ziegelwiese mit Badestrand, unter der Brücke der Freundschaft hindurch und an den Klausbergen entlang. Zwei Stunden länger dauert die Fahrt bis in die Brachwitzer Alpen, unterwegs werden natürlich auf Wunsch Kaffee und Kuchen gereicht. Im etwas nordwestlich gelegenen Ort Salzmünde startet zudem eine Tour, die der musikverliebten Region Rechnung trägt. An Bord von „MS Händel II“ wird dann schwungvoll aufgespielt – allerdings schweben nun keine klassischen Klänge über der Saale, sondern flotter Dixieland-Sound. Mehr Infos findet ihr hier.

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Halle: Anreise planen.

Titelbild: Vom Info-Zentrum Auenhaus führt ein Erlebnispfad ins Grüne © Stadtmarketinggesellschaft Dessau-Roßlau mbH, Sebastian Kaps

In Zusammenarbeit mit IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt

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