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Sattgrüne Parkanlagen, die zum Picknick unter Bäumen verlocken. Duftende bunte Blumen, weite Rasenflächen und verschlungene Wege, auf denen entspannte Menschen flanieren. Stimmungsvolle Konzerte, Skulpturen im lichten Grün, dazu historische Gutshäuser und Schlösser. Sachsen-Anhalt ist das Bundesland der Gärten und Parks – und hat daraus ein einzigartiges Konzept entwickelt. 

Aus den rund 1000 Gartendenkmalen des Landes wurde ein Netzwerk aus 50 herausragenden Anlagen unter dem Titel „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ geflochten, das in diesem und im kommenden Jahr Jubiläum feiert. Die botanischen Gärten, Schlossparks und Klostergärten sind ein eindrucksvolles Spiegelbild der Gartenkunst im gesamten Bundesland. Sieben der Parks stellen wir hier vor.

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Schloss und Schlossgärten Blankenburg (Harz)

Die Schlossgärten Blankenburg im Harz sind ein traumhaftes Ausflugsziel © Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen Anhalt mbH

Der historische Fasanengarten von Schloss Blankenburg ist alt, er wurde schon um das Jahr 1700 angelegt und später mehrfach umgestaltet. Das ist aber bei weitem nicht die einzige Sehenswürdigkeit rund um das erstmals 1123 urkundlich erwähnte Anwesen. Schon 1718 folgte der Terrassengarten mit Brunnen und Skulpturen, an den sich ein Berggarten anschließt. Auch hier finden die Besucher schöne Brunnen und zudem einen romantischen Aussichtsplatz. Später wurde die Anlage um einen „Rosenwinkel“ erweitert – und i-Tüpfelchen der über 100 Hektar großen Schlossgärten ist der Prinzessinnenturm, der heute als Ferienhaus dient.

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Brockengarten (Nationalpark Harz)

Im Nationalpark Harz liegt der Brockengarten mit der markanten Wetterwarte © IMG / Edgar Rodtmann
Im Nationalpark Harz liegt der Brockengarten mit der markanten Wetterwarte © IMG / Edgar Rodtmann

Der höchstgelegene alpine Garten in der Nordhälfte Deutschlands, nicht mehr und nicht weniger ist der Brockengarten. Rund 1500 oft seltene Pflanzenarten aus vielen Hochgebirgen der Erde wachsen hier auf dem 1141 Meter hohen Brocken und werden so vorm Aussterben bewahrt. Im Sommer kann die zum Nationalpark Harz gehörende Anlage besucht werden, es gibt auch Führungen mit Park-Rangern auf dem Brocken-Rundwanderweg. Eine Anreise per Auto ist übrigens nicht möglich, hoch geht es auf guten Wanderwegen – oder mit der romantischen Brocken-Schmalspurbahn, die bis heute von Dampfloks gezogen wird.

Weitere Informationen über den Brocken erfahren Sie hier: Im Harz der größte Brocken

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Schloss und Barockgarten Hundisburg

Schon im späten Mittelalter wurde mit der Anlage dieser historischen Gärten und Parks begonnen. Sie liegen vor der Kulisse der Hundisburg, die Johann Friedrich von Alvensleben zwischen 1693 und 1712 zum Barockschloss umbauen ließ. Rund 40 Jahre später wurden weite Bereiche des 100 Hektar großen Parks der Stilform eines englischen Landschaftsgartens angepasst. Heute zieht er dank seiner Naturschönheit mit mehr als 150 Gehölzarten rund ums Jahr Besucher von nah und fern an. Die können sich zudem im Schloss an einer Bibliothek, Gemäldesammlungen, Musik-Events sowie Restaurant und Schlossbrauerei erfreuen.

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Elbauenpark Magdeburg

Die Seebühne mit ihrem bunten Programm, Tropen-feeling im Schmetterlingshaus, schöne Ruhezonen unter alten Bäumen – der Elbauenpark ist bei großen wie kleinen Magdeburgern und ihren Besuchern beliebt. Das Wiesengelände erstreckt sich an den Elbauen und wurde 1999 zur 25. Bundesgartenschau als Parkanlage eröffnet. Diverse Themenbereiche, Sport- und Spielplätze sowie Skulpturen im Grün sorgen für Abwechslung. Highlight ist der hölzerne, 60 Meter hohe Jahrtausendturm, der mit wissenschaftlichen Ausstellungen unter dem spitzen Dach als neues Wahrzeichen der Landeshauptstadt Magdeburg gilt.

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Schloss und Schlosspark Krumke

Rhododendren und bis zu 400 Jahre alte Buchsbaumhecken prägen den zauberhaften Schlosspark Krumke in der Altmark © Gartenträume e.V.

Ein großer Parkteich, seltene Baumarten wie Stechpalme, Jadebaum und Ginkgo, verschlungene Pfade und im Frühling zauberhaft blühender Lerchensporn und Rhododendron – all das macht den Park von Schloss Krumke aus. Das wurde zwischen 1854 und 1860 im neugotischen Stil erbaut, bereits aus früherer Zeit stammen ein Kavaliershaus (heute ein Kulturcafé), ein Tempel der Fortuna (beherbergt nun eine Mineraliensammlung) und schöne Sandsteinfiguren. Später wurde noch ein Steingarten mit Schwerpunkt auf Alpenflora angelegt. Eine Besonderheit ist die alte Buchsbaumhecke – mit ihren 400 Jahren zählt sie zu den ältesten in Europa.

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Europa-Rosarium Sangerhausen

Im Rosarium von Sangerhausen blühen alljährlich Tausende Rosen © Rosenstadt Sangerhausen GmbH

Schon von der "Grünen Rose", der "Schwarzen Rose" oder der "Stacheldrahtrose" gehört? Die sind hier alle zu sehen, und noch viel mehr. Für das 1903 eröffnete Rosarium in der alten Stadt Sangerhausen zwischen Südharz und Kyffhäuser haben Rosenfans und Fachleute die größte Sammlung der edlen Pflanze weltweit zusammengetragen – sie umfasst mehr als 8600 Kulturformen, 500 Wildrosenarten und 850 Sorten von Kletterrosen. Dazu gesellen sich allerlei seltene Bäume, ein Alpinum mit toller Ausssicht, diverse Kunstwerke, die Spiel- und Erlebniswelt und das RosenCafé – ein schönes Ausflugsziel also für die ganze Familie. 

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Irrgarten im Gutspark Altjeßnitz

Dichte Hecken säumen die Wege im Irrgarten von Altjeßnitz © Janos Stekovics

Schmale Pfade mäandern über eine Fläche von 2600 Quadratmetern, werden von zwei Meter hohen Hainbuchenhecken gesäumt. Eine Plattform in der Mitte des Labyrinths, dessen Eingang von einer Skulptur der römischen Fruchtbarkeits-Göttin Ceres bewacht wird, erlaubt einen Ausblick über die gesamte Anlage. Deutschlands größter barocker Irrgarten liegt im Südosten von Sachsen-Anhalt und entstand Mitte des 18. Jahrhunderts im Gutspark Altjeßnitz, zu dem auch eine alte Feldsteinkirche, kleine Wiesen, ein Teich mit Insel sowie alte Bäume gehören. Spielmöglichkeiten und Picknickplätze machen die Sache rund für große und kleine Besucher.

Titelbild: Aus Schloss Hundisburg wurde im 18. Jahrhundert ein Barockschloss mit englischem Landschaftsgarten © KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e.V. / Joachim Hoeft

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