Im Süden der Lüneburger Heide befindet sich ein einzigartiger Schatz: das Internationale Wind- und Wassermühlen-Museum mit Exemplaren aus aller Welt, Miniaturen und einem Backhaus, in dem Brot und Kuchen noch von Hand gefertigt werden. 150.000 Quadratmeter zum Staunen und Schlemmen.
Mitten im niedersächsischen Gifhorn, auf einem großen Hügel, steht der Nachbau einer schottischen Mühle. Drehen sich ihre Flügel, wissen die Insider: da hat sich gerade ein Paar das Ja-Wort gegeben. Hinter der blütenweißen Fassade der Mühle befindet sich nämlich das standesamtliche Trauzimmer. Doch die Hochzeitsmühle ist nur eine von vielen besonderen Mühlen in der schönen Kreisstadt.
Gleich am Eingang des Freilichtmuseums empfängt euch die über 150 Jahre alte Kellerholländermühle, Auftakt einer kleinen Zeit- und Weltreise per pedes. Es geht vorbei an der aus Feldsteinen errichteten und von Wacholder und Lavendel eingerahmten Mühle der Provence. Südländisches Flair verbreiten auch die Mahlwerke aus Mallorca, Griechenland und Portugal.
Optisches Kontrastprogramm: die von Wald, Wiesen und Wasser umgebenen Mühlen aus Korea, Taiwan sowie der Ukraine. Ein weiterer Hingucker ist der in den Himmel ragende Nachbau der Potsdamer Mühle von Schloss Sanssouci aus dem 18. Jahrhundert.
Historischer Hintergrund erwünscht? Dann ab zur großen Ausstellungshalle. Im Kernstück der idyllisch gestalteten Anlage erfahrt ihr vieles über die Entwicklung der Müllerei. Dazu dutzende Modelle im Kleinformat, garniert mit spannenden Informationen – sei es die „Moulin de la Galette“ vom Montmartre in Paris oder „La Mancha“ aus Spanien, gegen deren Flügel Don Quichotte vergeblich gekämpft haben soll. Nach so vielen Infos heißt es Stärkung im Niedersachsenhaus – mit knusprigen Steinbackofenschnitten und frischem Streuselkuchen.
Neben den 14 Mühlen in Originalgröße und den Exemplaren en miniature gibt es übrigens weitere imposante Bauwerke rund um das Museum. Wie die Russisch-Orthodoxe Holzkirche mit vergoldeten Kuppeln oder der Glocken-Palast mit der Europäischen Freiheitsglocke – als Denkmal an die Teilung Deutschlands und den Fall des Eisernen Vorgangs. Schließlich war Gifhorn einst geografisches Grenzgebiet.
Der besondere Tipp: In der Urlaubsregion Südheide Gifhorn drehen sich nicht nur die Räder der Mühlen. Dank des gut ausgebauten Radwegenetzes lässt sich die abwechslungsreiche Landschaft mit Heideflächen, Mooren, Seen und Flüssen auch wunderbar mit dem Fahrrad entdecken.
Titelbild: Die Kellerholländer-Mühle stammt von 1848 und heißt so, weil unten die Fuhrwerke einfahren konnten © Südheide Gifhorn GmbH/Frank Bierstedt
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