Mooren beim Wachsen zusehen, mit Solarstrom experimentieren, autonomes Fahren erkunden oder auf der EnergieRoute radeln: Niedersachsen bietet Urlaubern viele tolle Projekte, die sich auf spannende und oft auch spielerische Weise mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit befassen. 

Das Neustädter Moor aus der Luft
Das Neustädter Moor aus der Luft © Willi Rolfes

Niedersachsen hat schon 2020 ein eigenes Klimaschutzgesetz verabschiedet und sich als erstes Bundesland in Deutschland umfassend mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus auseinandergesetzt. Zusammen mit touristischen Leistungsträgern wurden und werden tolle Projekte auf die Beine gestellt, die Lösungen für die Zukunft aufzeigen und oft von Urlaubern bei spannenden wie lehrreichen Tagesausflügen zu erleben sind. 

1.

Autostadt in Wolfsburg – Level Green für mehr Nachhaltigkeit

In der Ausstellung Level Green geht es um die Zukunft der Automobilität in Deutschland
In der Ausstellung Level Green geht es um die Zukunft der Automobilität in Deutschland © TMN - Uwe Walter

Was für ein Ausflugsziel! Mit der Autostadt in Wolfsburg präsentiert Volkswagen faszinierende automobile Welten in einer 28 Hektar großen Park- und Lagunenlandschaft. Technik und Modellvielfalt, Kultur und Bildung, Museen und Kulinarik, alles geht hier Hand in Hand. Automobilfans, Wissbegierige, Familien und Genussmenschen kommen gleichermaßen auf ihre Kosten, und natürlich kann auch der Kunde sein neues Fahrzeug vor Ort stilvoll in Empfang nehmen. Unter dem Titel Level Green gibt es zudem eine mehrfach ausgezeichnete Dauerausstellung, in der sich Besucher spielerisch mit der automobilen Entwicklung und unserer Zukunft auseinandersetzen können – nicht nur für Autofans eine faszinierende Sache. 

Anschaulich werden dabei Ursachen und Folgen eines ungebremsten Ressourcenverbrauchs und Klimawandels aufgezeigt und die Dringlichkeit von Veränderungen dargestellt. Besonders spannend: Jeder Besucher erhält Anregungen, wie sich der eigene Lebensstil nachhaltiger gestalten lässt. In fünf Bereichen mit 26 Exponaten werden unter anderem der persönliche ökologische Fußabdruck betrachtet oder aktuelle Entwicklungen wie Autonomes Fahren und Urbane Transformation beleuchtet. Interaktive Grafiken und eine spielerische Aufbereitung sollen zum Mitmachen und Mitdenken anregen, zweidimensionale Statistiken wurden dabei durch dreidimensionale, anschauliche Datenskulpturen ersetzt. Infos zur Nachhaltigkeit bei Volkswagen runden das Ganze ab.

2.

Moore in Niedersachsen – darum sind sie für die Natur so wichtig

Zur Wollgrasblüte ist das Pitzmoor besonders schön.
Zur Wollgrasblüte ist das Pietzmoor besonders schön © Lüneburger Heide GmbH -Markus Tiemann

Niedersachsen ist Moorland: Rund ein Drittel aller deutschen Moore liegen zwischen Harz, Lüneburger Heide und Nordseeküste. Zu ihrem Wohl werden zahlreiche Renaturierungs-, sogenannte Wiedervernässungs-Programme durchgeführt. Denn natürliche Moore sind besonders wichtig für die Umwelt: Als riesige CO₂-Speicher können ihre abgestorbenen Pflanzenreste sogar mehr klimaschädlichen Kohlenstoff binden als dichte Wälder. Klar, dass das umweltbewusste Niedersachsen jede Menge für den Schutz der Moore tut. Urlauber können auf spannenden Tagesausflügen ganz viel über die nützlichen wie schönen Landschaften lernen – zum Beispiel im Ahlenmoor bei Cuxhaven nah der Nordsee oder bei Diepholz östlich vom Dümmer See.

Bester Anlaufpunkt für Besucher des Ahlenmoors ist das MoorInformationsZentrum (MoorIZ) in Wanna, rund 25 Kilometer südlich von Cuxhaven gelegen. Nach einem Besuch der großen interaktiven Ausstellung geht es mit der Feldbahn des ehemaligen Torfwerks durch die faszinierende Natur- und Kulturlandschaft. Sie schlängelt sich 5,7 Kilometer weit durch die Region, an vier Haltepunkten erfahren die Passagiere mehr über Flora und Fauna des Feuchtgebiets. 

Ähnlich faszinierend ist ein Ausflug zum Besucherzentrum Moorwelten in Wagenfeld-Ströhen, rund 25 Kilometer von Diepholz entfernt. Auch hier gibt es neben einer tollen multimedialen Präsentation eine Moorbahn, die durch das Reich der Kraniche schaukelt. Im Barfußpark können Gäste zudem an 20 Stationen Sand, Kies, Torf, Kompost und andere Untergründe mit den Füßen erfühlen. Und natürlich fehlt es auch nicht an Speisen und Getränken – für Abwechslung und Genuss ist gesorgt.

3.

EEZ Ostfriesland – Energiewende? Ein Kinderspiel!

Was ist Energie? Wie können wir sie nutzen? Diese Fragen und noch viel mehr werden auf spielerische Weise im EEZ, dem Energie- und Erlebnis-Zentrum Ostfriesland in Aurich behandelt. Da gibt es so viel zu sehen, zu tun und zu erleben! Weil die Energiewende in vollem Gange ist und regenerative Energiequellen immer wichtiger werden, ist das Thema auch für den Nachwuchs interessant. Motto: Energiewende? Ein Kinderspiel! Insgesamt sieben Themenkreise der Erlebnisausstellung laden zum Ausprobieren, Entdecken und Anschauen ein. Die Bandbreite reicht von fossilen Brennstoffen bis hin zu Sonnenenergie und Windkraft. Hier kann die ganze Familie mehr über moderne Stromerzeugung erfahren – auf fundierte und unterhaltsame Weise. 

Spielen und Experimentieren wird dabei im EEZ ganz groß geschrieben. Anschauliche Exponate und vielerlei Infobildschirme vermitteln mehr zu Themenbereichen wie „Kraftwerk am Himmel – Sonnenenergie“, „Stürmische Zeiten – Windkraft“ oder „Energie im Fluss – Wasserkraft“. Beim interaktiven „Energie.Spiel“ kann man in sieben Themenwelten Punkte sammeln und so seine eigene Energiewende herbeiführen. Zudem gibt’s dort ein 360°-Kino, eine Ausstellung des Windenergieanlagen-Herstellers Enercon und einen Naturerlebnispfad. Und natürlich den Energiegarten im Innenhof des architektonisch anspruchsvollen EEZ, wo zum Beispiel mit eigener Bewegungsenergie ein Wasserspeicherkraftwerk gestartet und der persönliche Energiewert angezeigt wird – ein perfekter Tipp für einen spannenden und lehrreichen Familienausflug! Das EEZ ist übrigens mit dem Kinderferienland-Zertifikat ausgezeichnet als besonders kinderfreundlich. Mehr Infos dazu gibt es hier!

4.

Die EnergieRoute – von Bioenergie bis Bockwindmühle

Nachhaltig aktiv Urlaub machen und dabei an der frischen Luft Neues lernen – eine tolle Kombination! Unter dem Motto „Wir leben Energie“ ist Klimaschutz in Niedersachsen auch auf dem Rad erlebbar. Die rund 200 Kilometer lange, gut ausgeschilderte EnergieRoute führt durch das idyllische Aller-Leine-Tal, das als „100-Prozent-Energie-Region+“ rechnerisch genau soviel oder mehr Strom erzeugt, als benötigt wird. Damit ist die malerische Landschaft des Urstromtals von Aller und Leine ein tolles Beispiel für bewussten Umgang mit Energie im ländlichen Raum. Entlang der Radwege finden sich unterschiedlichste Demonstrationsobjekte, regionale Aktivitäten und Attraktionen zu den Themen Energie und Klimaschutz. 

Zwischen den Orten Verden im Norden und Celle im Süden liegen insgesamt 37 dieser sogenannten Energiestationen, an denen große Informationstafeln mehr zu den jeweiligen Energieformen verraten, einige Punkte bieten zudem Ausstellungen oder sind interaktiv erlebbar. Gezeigt werden nachahmenswerte Beispiele der Nutzung von Sonnenenergie, Wasser- und Windkraft sowie Erdwärme, Bioenergie und klimaschonender Mobilität, etwa das Laufwasserkraftwerk Dörverden, der Solarpark Stedebergen, die Wasserturbine an der Böhme, das Bürgerwindrad Alwine oder der Energie-Erlebnisrundweg Schwarmstedt. Top: Nebenbei wird zudem Energie-Geschichte erklärt – so sind auch Stationen zu Themen wie Erdölförderung, Holländer- oder Bockwindmühlen Bestandteile der EnergieRoute.

Titelbild: Die Wangerooger Inselbahn auf ihrem Weg durch die Salzwiesen © Martin Elsen

In Zusammenarbeit mit Reiseland Niedersachsen

Für euren Urlaub in Niedersachsen gibt es jede Menge gute Gründe. Von der Nordsee mit den weiten Stränden und den zum Teil autofreien Inseln bis zum Harz, dazwischen unter anderem die Lüneburger Heide, das Alte Land, spannende Groß- und Kleinstädte und tolle Freizeitparks, Zoos und Tierparks und Ausstellungen.

 

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