Museen erzählen spannende Geschichten von früher. Sie beherbergen aufregende Schätze der Kunstwelt, laden zu Diskussionsrunden ein und regen zum Mitmachen und zum Nachdenken über die Welt an. Weil Ausstellungen zum Kulturleben gehören, sie unseren Horizont weiten und Seele und Geist gut tun, machen viele Museen in Niedersachsen digitale Ausstellungen möglich. Und selbst das Mitdiskutieren während Veranstaltungsbesuchen gelingt. Hier ein Guide durch Niedersachsens digitale Museumslandschaft: 

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Das Sprengel Museum Hannover

Das Sprengel Museum in Hannover setzt bei der Kunstvermittlung auf Videos © adobestock/saiko3p

Was das Museum bietet: Zu sehen ist internationale Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Bandbreite der Sammlung reicht von Gemälden, Skulpturen und Grafiken bis hin zu Fotografien und neueren Medien. Außerdem ist das Museum Sitz des Kurt Schwitters Archivs, der internationalen Forschungseinrichtung, die sich dem bekannten deutschen Dada-Künstler widmet. 

So kannst du es online erleben: Das Sprengel Museum in Hannover hat gleich mehrere digitale Angebote. Ausgewählte Kunstwerke und Ausstellungsstücke sind in einer Online-Sammlung frei zugänglich. Gut zu wissen: Mit der Filteroption kann man ganz einfach nach seinen Lieblingskünstler*innen suchen. Wer auf die räumlichen und kuratorischen Aspekte eines Museumsbesuchs nicht verzichten möchte, kann sich aktuelle Ausstellungen auch in einer 3D-Simulation ansehen. Das Besondere: In den Ausstellungsräumen befinden sich Symbole, hinter denen sich entweder Wandtafeln zu den Kunstwerken oder kurze Einführ-Videos befinden. 

Unser Tipp: Natürlich ist Kunst gucken schön. Aber Museen sind auch Orte der Begegnung und des Austausches. Darum freuen wir uns darüber, dass das Sprengel Museum Interaktion möglich macht, indem es Veranstaltungen wie Gespräche, Vorträge und Filmvorführungen digital überträgt. Einblicke hinter die Kulissen gibt’s dann auf den üblichen Social Media-Kanälen. Und wer Ausstellungen oder Veranstaltungen verpasst hat, schaut ganz einfach bei YouTube vorbei.

Zum digitalen Angebot kommt ihr hier.

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Landesmuseum Oldenburg

Das Oldenburger Schloss hat seine Türen für digitale Besuche geöffnet © adobestock/sp4764

Was das Museum bietet:  Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte ist in dem historischen Ensemble aus Schloss, Augusteum und Prinzenpalais untergebracht. Die Sammlung reicht von mittelalterlichen Schriftstücken über Gemälde aus dem 16. bis 18. Jahrhundert bis hin zu Kunstwerken und Designstücken aus dem 20. Jahrhundert. 

So kannst du es digital erleben: Das Museum ist Teil des Google Art Project: Auf der Online-Plattform findest du eine digitale Galerie mit ausgewählten Stücken der Kunstsammlung. Insgesamt kannst du acht Ausstellungen „besuchen“. Das geht so: Ausstellung auswählen und wie in einem Fotobuch durch die Bestände klicken. Toll ist, dass zu jedem Foto des Objekts eine Informationstafel erscheint. Alles eben wie im echten Museum. 

Unser Tipp: Eine der acht digitalen Ausstellungen ist ein virtueller Rundgang durch das Herzstück des historischen Gebäude-Ensembles: In 360° geht’s durch die Prunkräume des Schlosses. Da es sich um eine fotorealistische Simulation handelt, fühlt es sich fast so an, als wäre man direkt vor Ort. Weiterer Vorteil: Keiner läuft einem vor die Füße!

Zu den digitalen Ausstellungen geht es hier.

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3Landesmuseen Braunschweig

Ob in 360° oder auf You-Tube – das digitale Angebot des Landesmuseums Braunschweig ist vielfältig © adobestock/Martina Berg

Was das Museum bietet: Die 3Landesmuseen Braunschweig umfassen ein historisches, ein naturhistorisches und ein kunsthistorisches Haus. Von der Lebenswelt der Dinosaurier über Gemälde aus dem Mittelalter bis hin zu Dokumenten der Neuzeit – in ihrer Gesamtheit machen die 3 Landesmuseen mehrere Millionen Jahre Geschichte erlebbar. 

So kannst du es digital erleben: Die Möglichkeiten eines visuellen Besuchs sind vielfältig: Über Google Arts & Culture kannst du dich in 360° durch das Naturhistorische Museum bewegen. Zwar hat man bei dem Rundgang die Möglichkeit, alle Objekte anzusehen, didaktisch ausgetüftelter allerdings ist die Online-Ausstellung Projekt Dino, ebenfalls über Google Arts & Culture.  Bilder, Texte und integrierte YouTube-Videos erzählen auf lebendige Weise von einer Ausgrabungsstätte in der Republik Niger, wo Wissenschaftler aus Braunschweig nach Dinosaurierfossilien gesucht haben und dabei zwei neue Arten entdeckten.

Unser Tipp: Informativ und gleichzeitig spannend sind auch die Videos auf dem YouTube-Kanal der drei Landesmuseen. Da gibt es kurze Filme zu fast allem, was man in den drei Häusern bestaunen kann: einen geführten Rundgang durch den Vogelsaal des Naturhistorischen Museums etwa oder ein Erklärvideo zur Esskultur im Mittelalter. Die Filme regen übrigens auch zum Mitmachen und Mitdenken an. So gibt es viele DIY-Workshops (vor allem für die Jüngeren toll) sowie Talks und Interviews mit den Kuratoren und anderen Expertinnen. Wer Wissen lieber übers Smartphone konsumiert, folgt dem Museum einfach über die gängigen Social Media Kanäle.

Zum digitalen Auftritt über Google Arts & Culture gelangst du hier.

Alle Videos findest du auf dem YouTube-Kanal des Museums

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Kunsthalle Emden

Was das Museum bietet: Die von Henri Nannen gestiftete Kunsthalle in der Seehafenstadt Emden stellt Kunst aus der Zeit der Moderne bis zur Gegenwart aus. Höhepunkte der Sammlung sind Werke der Künstlergruppen "Brücke" und "Der blaue Reiter", zu denen so namhafte Künstler wie Franz Marc, August Macke und Gabriele Münter zählen. Publikumsmagnete sind aber auch Künstler der Gegenwart, wie beispielsweise Gerhard Richter.

So kannst du das Museum digital erleben: Wer's klassisch mag, kann sich die verschiedenen Ausstellungen des Museums, die sich über drei Etagen erstrecken, in einem digitalen Rundgang ansehen. Praktisch: In der 3D-Animation tauchen immer wieder blaue Leuchtpunkte auf, hinter denen sich Audio-Beiträge zu den jeweiligen Werken und Künstlern der Ausstellungen verbergen. Die Lieblingswerke des Museumsteams findet ihr auch auf Instagram & Co.

Unser Tipp: Seit der Gründung ist das Museum als "Ein lebendiger Ort der Begegnung" konzipiert – und zeigt nun, dass Kunstvermittlung auch online gelingen kann. Die Kunsthalle hält jede Menge Workshops parat. Darin verraten Künstler*innen und Experten ihre Tricks und Kniffe. Für Kinder toll ist die hauseigene Malschule, die per Live Stream in die Kinderzimmer übertragen wird.

Das Workshop-Angebot findet ihr hier.

Und zum digitaler Rundgang geht's hier.

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Grube Samson

Ein alter Transportwagen erzählt von der langjährigen Geschichte des Bergwerks Grube Samson © adobestock/irottlaender

Was das Museum bietet: In Sankt Andreasberg im Oberharz nahe Goslar befindet sich das Bergwerkmuseum & Erlebniszentrum Grube Samson, das zu den bedeutendsten Montandenkmälern Europas zählt. Das Besondere: Die Grube verfügt über die letzte funktionstüchtige Fahrkunst der Welt.

Und so kannst du das Museum digital erleben: Die UNESCO-Welterbestätte ist nun mit einer virtuellen Bergwerk-Tour frei zugänglich. In 360° kann man sich vom Sofa aus durch das Gebäudeensemble bewegen und dabei die 400-jährige Geschichte der Silbererz-Förderung nacherleben. Die virtuelle Tour ist übrigens audiogestützt, Besucher können das Bergwerk also nicht nur sehen, sondern auch hören: Am Untertage Kehrrad, einem der Highlights des Museumsbesuchs, hört man das Wasser plätschern, und Übertage zwitschern die Vögel.

Unser Tipp: Manchmal sind sie etwas versteckt, aber wer gut schaut, findet in der digitalen Version der Grube Samson Symbole, hinter denen sich interessante Videos befinden. Einfach nach Filmklappen Ausschau halten und drauf klicken!

Zur digitalen Bergwerk-Tour gelangt ihr hier.

Titelbild: Das Oldenburger Schloss hat seine Türen für digitale Besuche geöffnet © adobestock/sp4764

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