Moderne Kunst gucken im Lenbachhaus, Knödel essen in einer Traditionsgaststätte am Viktualienmarkt und danach auf einen Absacker in eine Szene-Kneipe, wo es noch mehr von dem bayerischen Lebensgefühl gibt – manche sagen, München sei die lebenswerteste Stadt der Welt. Wenn fehlende Urlaubstage, mieses Wetter oder ein Lockdown unsere Ferienpläne durchkreuzen, gibt es dennoch eine gute Nachricht: Münchens Sehenswürdigkeiten kann man sich ganz leicht per Mausklick in die eigenen vier Wände holen. Wie du Bayerns Hauptstadt von zu Hause aus entdeckst, verraten wir hier:

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Virtueller Rundgang durch Münchens Museen

Das Lenbachhaus hat seine Kunstsammlung digital zugänglich gemacht

Rubens, Rembrandt, Raffael – Kunstliebhaber dürften sich darüber freuen, dass die Schätze der international renommierten Münchner Museumslandschaft nun rund um die Uhr bestaunt werden können – und zwar ganz bequem von zu Hause aus.

Fans expressionistischer Kunst zieht es für gewöhnlich ins Lenbachhaus. Das Haus am Königsplatz hält schon seit längerem eine Online-Sammlung parat. Darin befinden sich alle Objekte und Ausstellungsstücke des Lenbachhauses, von den expressionistischen Werken von Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und anderen Mitgliedern des Blauen Reiter, über Franz von Lenbachs Porträtmalereien, bis hin zu den abstrakteren Kunstobjekten von Joseph Beuys und Gerhard Richter.

Das Schöne: Ähnlich wie bei einem echten Museumsbesuch können beim Klicken und Scrollen durch die Online-Sammlung Stunden ins Land gehen. Du hast es eiliger, möchtest auf die Portion Kunst aber nicht verzichten? Dann kann die Filteroption Abhilfe schaffen. Beispiel: Wer sich für die Abbildung von Landschaften interessiert, sucht gezielt nach diesem Stichwort und bekommt alle Kunstwerke präsentiert, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Gar nicht so unpraktisch, oder? Zu der Online-Sammlung gelangt ihr hier.

Und auch aktuelle Ausstellungen gibt es zu sehen: Zwar kann man sich nicht virtuell durch die Räume klicken, dafür gibt es kostenlose Audioguides und Videos von Kurator*innen, die Einführungen zu den Werken der Ausstellungen geben. Wem das nicht genug Informationen bietet, lädt sich die Wandtexte als PDF runter. Eine Übersicht zu den aktuellen Ausstellungen findet ihr hier.

Auch die Bayerische Staatsgemäldesammlung, zu der die Pinakotheken gehören, bietet bereits seit 2017 ihren gesamten Gemäldebestand (stolze 25.000! Werke)  in digitaler Version an. Neu ist das Projekt #KUNSTMINUTE. Die Idee: Kuratorinnen und Kuratoren stellen ausgewählte Meisterwerke aus der Sammlung in einminütigen Videos vor und werfen ihren je eigenen Blick darauf. Das ist toll, denn so erfahren Besucher nicht nur mehr über Rubens Das große Jüngste Gericht oder van Goghs Sonnenblumen, sondern erhalten auch Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen. Für die early birds unter euch: Bevor die Videos auf der Webseite landen, sind sie auf Instagram & Co zu finden. Wer jetzt jammert, dass das Schlendern durch die Museumsräume so nicht ersetzt werden könne, sei beruhigt, denn die gesamte alte Pinakothek gibt es auch in 360°. Mit einem einfachem Mausklick bewegt man sich durch alle Räume des Museums und kann so echtes Museumsflair erleben. Übrigens muss selbst der Familienausflug ins Museum nicht aufgeschoben werden: Immer am Wochenende finden Kinder-  und Familienworkshops statt, bei denen die Kleinen die Kunstwerke der Alten Pinakothek, des Museums Brandhorst und der Pinakothek der Moderne entdecken können. 

Zu dem 360° Rundgang gelangt ihr hier.

Und hier geht's zum Programm für digitale Veranstaltungen.

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Theater per Live Stream

Im Gärtnerplatz Theater wird Viktoria und ihr Husar bis auf weiteres digital angeboten © Christian POGO Zach

Auch Münchens Theater können in jedes Wohnzimmer der Welt geholt werden – und zwar per Live Stream. Die Münchener Kammerspiele beispielsweise übertragen ihre Theater- und Tanzinszenierungen bis auf weiteres über Videoaufnahme. Wie bei einem gewöhnlichem Theaterbesuch sind die Tickets in den Kategorien A und B erhältlich. Zuhause sitzt man zwar auf dem Sofa und nicht in einem Rang, die Bildperspektive aber vermittelt zumindest den Eindruck, als würde man im echten Theater sitzen. Gut zu wissen: Auf der Webseite findet ihr zu vielen der Vorstellungen Videos, in denen die Macher der Theaterstücke und Performances in ihre Stücke einführen. Eine Übersicht zum Programm und den digitalen Einführungen findet ihr hier.

Das Theater gibt es auch to go: Wer genug vom Sofa und seinem Bildschirm hat, lädt sich eine Episode des Podcasts runter und hört bei einem Spaziergang den Schauspieler*innen dabei zu, wie die Zukunft des Theaters aussehen wird. 

Übrigens kann man sich auch kostenfrei Proben zu den bevorstehenden Inszenierungen per Live Stream anschauen. Und den Diskussionsrunden, die regelmäßig im Haus der Münchner Kammerspiele gehalten werden, kann man wie immer zuhören – nun eben über Zoom. 

Alle Episoden des Podcasts findet ihr hier.

Auch das Gärtnerplatz Theater – ein Mehrspartenhaus, dessen Palette von klassischen Theater- und Opernabenden, über Musicals und Ballett bis hin zu modernem Tanz reicht – hat kurzerhand auf digitale Vorstellungen umgestellt. 

Tipp: Schaut euch unbedingt die zahlreichen Begleit-Videos zu den Vorstellungen an! Trailer, Stückeinführungen und Diskussionsrunden machen noch mehr Lust darauf, sich die Vorstellungen ins eigene Wohnzimmer zu streamen. Wer’s persönlich mag, hört sich den Gärtnerplatz Podcast an, in dem alle Macher, von Schauspieler*innen bis Techniker*innen, von ihrer Arbeit hinter den Kulissen erzählen.

Das aktuelle Programm findest du hier.

Podcast und Videos findest du in der Mediathek.

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Bayerisch essen gehen

 Wo lernt man mehr über die bayerische Lebensart als in einem Wirtshaus? Zum Glück haben sich Münchner Gastronomen einiges einfallen lassen, um ihre Gäste weiterhin bedienen zu können.  

Für gewöhnlich werden in im Restaurant Goldmarie in der Innenstadt Münchens Leberknödel mit Sauerkraut und andere typisch bayerische Speisen auf Tellern serviert. Seit kurzem gibt es das Essen jedoch in verschließbaren Einweckgläsern. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch praktisch, denn das Essen im Glas ist für einige Zeit haltbar und übersteht auch längere Transportwege. Für einen kleinen Aufpreis wird das Essen nicht nur innerhalb Münchens, sondern in alle Ecken Deutschlands versandt.

Welche Speisen es im Glas gibt, findest du hier heraus.

Selbstgemacht waren die Speisen im Xaver’s, ein traditionell bayerisches Wirtshaus am Viktoalienmarkt, schon immer, doch jetzt wird es buchstäblich: Für alle jene, die das Essen nicht abholen können, hält der Küchenchef Fabian Huber ein Kochvideo parat. Darin erklärt er Schritt für Schritt, wie Rehrücken und Kartoffel-Maronen-Püree zu Hause gelingen. 

Kochen auf bayerisch – Küchenchef Fabian Huber vom Xaver's erklärt, wie die bayerische Küche auch zu Hause gelingt
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Virtueller Stadtspaziergang durch München

Ein virtueller Stadtspaziergang – geht das überhaupt? In München scheint man jedenfalls daran zu glauben: Die für das Jahr 2021 geplante Jahresausstellung zum Klimawandel, die eigentlich in der Rathausgalerie stattfinden sollte, findet digital statt. Insgesamt sind 5 Stadtspaziergänge via Zoom durch verschiedene Viertel Münchens geplant. Dabei erzählen Stadtentwickler und andere Expertinnen, wie München bis 2035 klimaneutral werden soll. Außerdem finden Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen und Workshops für Jugendliche statt – natürlich alles digital. Eine Übersicht über die Jahresausstellung findet ihr hier.

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In 360° durch die Allianz Arena

Du bist Fußball-Fan und wolltest schon immer mal wissen, welche Aussicht die Spieler haben, wenn sie mitten auf dem Rasen stehen? Dann begib dich auf einen virtuellen Rundgang durch Münchens Fußballstadion. Dank der 360° Aufnahmen bewegst du dich per Mausklick durch alle Räumlichkeiten der Arena. So leicht bist du noch nie in die VIP-Lounge gekommen, oder? Zur 360° Allianz Arena kommt ihr hier.

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