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Paddeln, Hausbootfahrten und Wandern durch den Nationalpark: Die Mecklenburgische Seenplatte mit ihren rund 1000 Gewässern ist auch in der kühlen Jahreszeit eine Wohltat für Körper, Geist und Seele.

Wer hat die bloß alle gezählt? Die Mecklenburgische Seenplatte, heißt es immer, besteht aus tausend großen und kleinen Gewässern, aus Seen, Tümpeln und Naturpools jeder Form und Farbe. Ein unwiderstehliches Spektakel für alle, die gern am und auf dem Wasser urlauben. Was entgegen der allgemeinen Meinung keineswegs auf die warmen Sommermonate beschränkt ist. Auch im Herbst und sogar im Winter kann man in der Mecklenburgischen Seenplatte die schönsten Auszeiten erleben. Und nein, damit meinen wir nicht nur eine kurze, harte Schwimmeinheit im Neoprenanzug für Hartgesottene.

Wer je am frühen Morgen mit dem Kanu durch die poetischen Nebelschwaden über einen malerischen See geglitten ist, an Schilfufern und Seerosen vorbei und durch eine Stille, die nur von den Geräuschen jagender Vögel und der leisen Bugwellen am Boot unterbrochen wird, der weiß, wie beglückend solch ein Tour auf dem Wasser sein kann – und wie gut sie Körper und Seele tut. Wer sich diese Erfahrung öfter gönnen möchte, der kann das zauberhafte Gleiten über die Mecklenburgische Seenplatte auch auf Herbst und Winter ausdehnen. Und zum Beispiel auf der Müritz ein Hausboot mieten, für eine ein- oder zweiwöchige individuelle Schipper-Kreuzfahrt.

Auch im Herbst toll: mit dem Kanu in der Feldberger Seenlandschaft ©TMV / Roth

Stilles Kreuzen über herbstliche Seen

Auf der Mecklenburgischen Seenplatte steht eine große Vielfalt an leistungsstarken und dabei komfortabel und gemütlich eingerichteten Hausbooten zur Auswahl, die auch im Winter gebucht werden können. Man muss dazu kein kälteunempfindlicher Eisbär sein: Die Rede ist von Booten mit zwei Heizungen sowie Klima- und Solaranlagen, die dem Kapitän und seiner „Mannschaft“ die Möglichkeit geben, mehrere Tage lang völlig unabhängig zu bleiben, ohne auch nur ein einziges Mal einen Hafen ansteuern zu müssen. Und keine Angst: Um hin und wieder eine Schleuse zu bewältigen, muss man nicht Raketentechnik studiert haben. Nicht einmal ein Führerschein ist für so ein Hausboot erforderlich. Eine kurze Einführung bei der Übergabe des Bootes reicht völlig aus, um an Bord erfolgreich am Ruder zu stehen.

Ganz nah am Wasser – mehrtägige Kanutouren

Eine ausgedehnte Tour mit dem Kanu auf den zahlreichen kleinen und großen Seen der Region gehört sicherlich mit zu den reizvollsten Möglichkeiten die Mecklenburgische Seenplatte zu erkunden. Wenn der Uferwald in kräftigen Herbstfarben leuchtet, Zugvögel über den Himmel ziehen und die Sonne wieder tiefer steht, findet ihr auf dem Wasser inmitten der urwüchsigen Natur Mecklenburg-Vorpommerns Ruhe und Entspannung. Die meist milde Strömung macht es Anfängern leicht, sich problemlos zu Recht zu finden. Die unterschiedlichen Touren präsentieren sich dabei äußerst abwechslungsreich: Eure Kanus gleiten über Seen, durch Baumspaliere, entlang schmaler Bäche und sogar auf einer Lore über Schienen mit der die Boote transportiert werden, weil ein besonders geschützter Teil nicht befahren werden kann und auch zu flach ist. So werden knapp 800 m überbrückt. Zu den schönsten Kanu-Revieren zählen die Mecklenburgische Kleinseenplatte, die Feldberger Seenlandschaft sowie die Flüsse Warnow und Peene. Besonders empfehlenswert im Herbst ist die Havelquelltour ab dem Nationalparkdorf Kratzeburg. Dort kann man auch direkt mit den Zug (RE) hinfahren und dann bis zur Kanuverleihstation laufen. Unterwegs stehen euch zahlreiche öffentliche Rast- und Biwakplätze zur Verfügung. Die Tagestour verläuft durch den Nationalpark nach Blankenförde. Zurück wird geshuttelt. Aber auch kleinere Touren sind möglich. Viele Kanuvermieter bieten eine komplette Ausstattung an, inklusive Shuttle-Service und fachkundiger Einweisung.

Herbstidylle auf dem Wasser – mit dem Kanu über die Mecklenburgische Kleinseenplatte © 1000seen.de/Christin Druehl

Fürstlich Schlafen im Renaissance-Schloss

Doch nicht jeder schätzt die Aussicht, sieben Tage am Stück auf dem Wasser zu verbringen. Für Menschen mit Entdeckergeist finden sich in der Region der Mecklenburgischen Seenplatte auch jede Menge feine Ausflugs-Möglichkeiten zu Lande. Im Müritz-Nationalpark zum Beispiel, einem echten Paradies für Wanderer und Radler. Das NaturErlebnisZentrum Müritzeum in Waren wurde erst 2007 als „Haus der 1000 Seen“ eingeweiht und ist ein architektonisch eindrucksvolles Museum – und mit seinem riesigen Süßwasser-Aquarium auch für kleine Gäste eine große Attraktion. Selbst Schlösser und Burgen sind im Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte keine Seltenheit. Eines der Highlights: das entzückende Renaissance-Schloss Gut Ulrichshusen, das zwischen Waren und Teterow liegt und das man nicht nur besichtigen kann, sondern auch darin übernachten.

Tipp: Bequem zu erreichen sind viele Sehenswürdigkeiten rund um den größten Binnensee der Republik, der Müritz, dank dem Busangebot von „MÜRITZ rundum“ – dem für Gästekarteninhaber kostenfreien ÖPNV.

Titelbild: ©1000seen.de/Kerstin Zegenhagen

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