Den Tag mit einem Sprung ins klare Wasser beginnen, sich tagsüber auf der Badeinsel über den See ziehen lassen und die Abende unter dem leuchtenden Sternenhimmel genießen. Ein Urlaub auf dem Hausboot ist nicht nur schön, sondern auch so cool, dass sogar Teenager gerne mitkommen. Wo das möglich ist? Auf der Mecklenburgischen Seenplatte, die mit ihren 1000 Seen – von denen viele miteinander verbunden sind – das ideale Tuckerrevier für Hausbootkapitäne darstellt. Getestet haben diese besondere Urlaubsform die beiden Teenager Theo und Ferri. Im Frühsommer waren die beiden Freunde gemeinsam mit ihren Familien und zwei Hausbooten von Kuhnle-Tours auf der Müritz und Umgebung unterwegs. 

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© TMV / Gänsicke

„LOS, PAPA!“. Wie zwei Actionhelden stehen Ferri und Theo auf der aufblasbaren Badeinsel und halten sich aufgeregt an den breiten Haltebändern fest. Ferris Papa greift das Steuerrad fester, wirft einen letzten vergewissernden Blick auf die beiden Jungs und drückt den Gashebel des Bootes nach vorn. Langsam setzt sich die mächtige Kormoran in Bewegung und zieht die Badeinsel hinter sich her. Schnell gewinnen die beiden an Fahrt. Die Badeinsel mit den beiden Teenies kommt durch die Heckwellen ganz schön ins Hüpfen und wirft ihre Reiter nach einem, zwei, drei Sprüngen in den See. Ferris kleine Schwester Élodie ist die Aufpasserin und japst aufgeregt „Männer über Bord!“ Dann entsinnt sie sich ihrer zweiten wichtigen Aufgabe und notiert die Zeiten auf dem Notizblock, der mit lauter Abenteuern und Bestzeiten vollgekritzelt ist. Die 15 Sekunden sind ein neuer Rekord.

Wochenlang könnte man von See zu See schippern – und hätte sie immer noch nicht alle gesehen. So groß ist die Mecklenburgische Seenplatte, die über 1.000 Gewässer zählt.  Das Herzstück und der größte See der Region ist die Müritz. An deren südlichem Ufer, im Hafendorf Müritz in Rechlin, liegt die Charterstation der Firma Kuhnle-Tours. Dort haben die beiden Familien von Ferri und Theo die Hausboote – eine Kormoran und ein Febomobil – angemietet. Beide, da sind sich die Jungs einig, haben ihre Daseinsberechtigung. Die schnellere Kormoran kann die Badeinsel ziehen und das Febomobil hat eine große Dachterrasse, auf der man auch mal seine Ruhe hat. Die gemeinsame Urlaubswoche vergeht wie im Flug. Am liebsten würden die Jungs noch ein paar Tage dranhängen. Der Urlaub auf dem Wasser ist ziemlich cool – trotz der Anwesenheit von Eltern und einer kleinen Schwester.

Urlaub, wie er im Buche steht

Fragt man die beiden Teenies, ob sie noch mal Urlaub auf dem Hausboot machen würden, ist die Antwort eindeutig: natürlich! Schließlich ist er fast zu gut, um wahr zu sein. Ferri zeigt Theo das Angeln. Im Gegenzug bringt Theo Ferri das Stand-up-Paddling bei und beide lassen sich von Ferris Schwester Élodie beim Knee-Boarden filmen. Ein oder zweimal lassen sich die Jungs von ihren Eltern sogar zu einem Landgang überreden. Gut, allzu viel Überzeugungsarbeit ist nicht nötig; eine Kletterpartie im Kletterwald Müritz ist einfach zu verlockend. Jeden Abend werden dann immer gleich Fotos und Videos des Tages mit Filtern und Lieblingsliedern versehen und – dem mobilen Router an Bord sei Dank – auf den sozialen Medien geteilt. Man weiß schließlich, was die Follower an Land erwarten!

Auch Élodie hat eine tolle Zeit. Mit elf Jahren findet man Eltern noch nicht schlimm, und so wechselt sie regelmäßig und gelassen die Gesellschaft. Mal macht sie bei Weitsprung-Wettbewerben mit ihrem Bruder und seinem Kumpel mit, mal genießt sie es, mit ihrer und Theos Mama dazusitzen und ihren Gesprächen zu lauschen. Die beiden Mütter sind seit vielen Jahren eng befreundet – und der eigentliche Grund für den gemeinsamen Urlaub, obwohl Ferri und Theo das so natürlich nicht unterschreiben würden. 

Um sich Raum für individuelle Familienaktivitäten zu geben, mieteten die Familien zwei Boote. Obwohl das vielleicht gar nicht nötig gewesen wäre. Denn letztlich sind die beiden Boote dann trotzdem immer im Doppelpack unterwegs. 

Stärkung auf Seenplatten-Art 

Da es ihr erster Urlaub auf dem Boot ist, beschließen die Familien, die tausend Gewässer tausend Gewässer sein zu lassen und einfach in den Seitenarmen rund um die Müritz zu bleiben. Ihre Wahl fällt schließlich auf den Müritzarm zwischen Alt Gaarz und Vipperow. Dort ist das Wasser schön ruhig und auch der Bootsverkehr gering – und vor allem liegen dort das Café Loni und der Imbiss Fischerhof. 

Auch an ihrem letzten Urlaubstag tuckern sie zuerst zum Imbiss und dann zum Café, um sich mit feiner Maräne, Hecht und Backfisch im Brötchen sowie säuerlichem Rhabarber-Baiser, Erdbeerkuchen und russischem Zupfkuchen einzudecken. Mit jeweils zwei großen Kuchenstücken – man wächst schließlich noch und braucht ordentlich Kalorien – sitzen Theo und Ferri mit Theos Eltern auf der gemütlichen Holzterrasse des Febomobils. Nebenan, auf dem Bug der Kormoran, hat Ferris Familie es sich bequem gemacht. Die Sonne ist warm, das Wasser schwappt leise an die Boote, es duftet nach Kaffee und Kakao. Alle sind still, zufrieden und wunderbar entspannt. Was doch Kuchen, Seeluft und die richtige Gesellschaft so ausmachen können!

Zurück in die Realität

„Hinter der Insel geht es Richtung Backbord. Over“, krächzt es aus dem Handy, das Ferri in der Hand hält: „Steuerbord, sorry. Over“. Den Rückweg legen die beiden Kumpel getrennt zurück. Bis zur Müritz dürfen beide die Hausboote lenken – ein Angebot, das kein Teenager ablehnen kann. Gemächlich tuckern sie nebeneinander gen Müritz. Über ihnen gleiten Seeadler durch den blaugrauen Himmel. Die Ufer sind dicht bewachsen. Beige-grüne Schilfbänke werden von den auslaufenden Bugwellen sanft hin und her gewiegt. Dunkle Wälder geben gelegentlich den Blick auf leuchtend gelbe Rapsfelder frei. Kapitän sein, das wär’ doch was!

In der Pirate’s Bar am Hafen feiern die Erwachsenen ihren Abschied vom Leben auf dem See. Die Cocktails sind gut, der Sand unter den Füßen warm und die Elektromusik im Hintergrund entspannt. Den Teenies fällt der Abschied schwerer. Sie fühlen sich auf den Booten wie zu Hause und verbringen den letzten gemeinsamen Abend an Bord. Sie schauen, wie viele Likes ihre liebevoll kreierten Posts mittlerweile bekommen haben (über 200, nicht schlecht). Sie spielen Kapitän auf hoher See. Und werfen in der Hoffnung auf den ganz großen Fang noch ein letztes Mal ihre Angeln aus. 

Ihr habt nach eurem Hausboot-Abenteuer Lust, die Mecklenburgische Seenplatte an Land zu erkunden? Dann hängt doch ein paar Urlaubstage dran und besucht spannende Orte wie den Müritz-Nationalpark, das Naturerlebniszentrum Müritzeum oder den hübschen Kurort Waren. Der ideale Ausgangspunkt dafür ist das Hafendorf Müritz. Dort könnt ihr in modern eingerichteten Apartments schlafen oder mit eurem Wohnmobil auf dem Wohnmobil-Stellplatz übernachten.

Copyright Titelbild: So idyllisch ist ein Hausbooturlaub auf der Mecklenburgischen Seenplatte © TMV / Gänsicke

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