Das Emsland ist ein idealer Ort für Naturbegeisterte, Aktivurlauber und Familien. Der Landstrich im Südwesten Niedersachsen lockt mit Moorlandschaften, Schlössern und Ozeanriesen.

Moormuseum

Naturpark Hümmling

Papenburg

Früher glitten hier Torfkähne lautlos über die langen Kanäle. Denn jahrhundertelang war das Moor die einzige Erwerbsquelle der Emsländer. Wer das Moormuseum in Geeste besucht, erfährt alles über das entbehrungsreiche Leben der Torfbauern. Eine Attraktion nicht nur bei den Kindern ist das Bauernhaus mit Ställen, Garten und den vier heimischen Haustierrassen: „Bentheimer Schaf“ (schöne weiße Wolle), „Buntes Bentheimer Schwein“ (ordentlich was auf den Rippen), „Westfälische Totleger“ (Hühnerrasse, die es seit 400 Jahren gibt) und „Diepholzer Landgänse“ (schneeweiß und rundlich).

Gräber, älter als die Pyramiden

Heute hat sich das Emsland unter Naturbegeisterten und Familien längst als Urlaubsziel etabliert und lockt mit schönen Dörfern, grünen Weiten und kilometerlangen Rad- und Wasserwegen. Und es kann sogar mit spektakulären Superlativen auftrumpfen: Da sind zum Beispiel die Großsteingräber an der Straße der Megalithkultur im Naturpark Hümmling (von hömil, kleiner Stein). Nirgendwo in Deutschland liegen sie so dicht beieinander wie hier. Das Beste: Sie sind zwar nicht so berühmt wie die ägyptischen Pyramiden, dafür aber zum Teil tausend Jahre älter.

Oder die Sache mit dem Erdöl. Wer weiß schon, dass sich die flächenmäßig größten deutschen Erdölfelder auf dem Festland in der Gemeinde Twist befinden? Das „schwarze Gold“ fließt eben nicht nur am Persischen Golf oder in Dallas, sondern auch im Emsland.

Kleiner Abstecher in die Steinzeit. Frühgeschichtliche Megalithgräber im Naturpark Hümmling © Emsland Tourismus GmbH

Papenburg - Stadt der Schiffe

Und hätten Sie gedacht, dass aus Papenburg – immerhin 40 Kilometer auf der Ems bis zur Nordsee – Ozeanriesen kommen? Und zwar aus dem größten überdachten Trockendock der Welt – aus der Meyer Werft. Außerdem kann man mehrere historische Schiffsnachbauten auf den Kanälen in der Altstadt bestaunen, über schöne alte Brücken flanieren, bis hin zu Meyers Mühle, einer Windmühle von 1888 und krossem Mühlenbrot von heute.

Im Naturpark Hümmling, in der Nähe des kleinen Ortes Sögel, versteckt sich eine weitere Sensation: Schloss Clemenswerth. Das gesamte Ensemble aus dem 18. Jahrhundert mit Kapelle, Marstall und zahlreichen Pavillons ist die letzte erhaltene Anlage dieser Art in Europa. Hervorstechendes Merkmal: Das Fürstenschloss liegt in der Mitte, alle anderen Gebäude gruppieren sich sternenförmig darum herum. So und nicht anders sollte es damals sein: der absolutistische Herrscher immer im Zentrum! Für Kinder gibt es Extraführungen durch das über 300 Jahre alte Gemäuer. Begegnung mit Schlossgespenst inklusive. Ehrensache!

Sommerrodeln und Wassersport

Ein weiteres Highlight beim Nachwuchs: das Erholungsgebiet Surwolds Wald mit Kletterwald, einer 300 Meter langen Sommerrodelbahn, beheiztem Freibad und Minigolfanlage. Das ist das Schöne im Emsland: Ganz gleich, ob man paddeln, plantschen, angeln oder segeln möchte – zum nächsten Wasser ist es niemals weit.

Und auch Radler können sich nach Lust und Laune austoben. Das Radwegenetz erstreckt sich über 3500 Kilometer, insgesamt stehen mehr als 50 Routen zur Auswahl. Zahlreiche Verleihbetriebe bieten Tourenräder und E-Bikes an, in jedem Ort gibt es mindestens eine Reparaturwerkstatt. Serviceleistungen wie Gepäcktransfer, GPS-Tracks zum Download und Radwanderkarten zum Ausdrucken sind selbstverständlich.

Wer sich stattdessen lieber ins Kanu setzt, kann die Region auf 440 Kilometern Wasserweg erkunden. Oder: Man streckt einfach nur die Beine an einem der 18 Badeseen aus, schließt die Augen und genießt seine Freiheit inmitten der Natur. Abschalten kann so einfach sein.

Stolze Leistung: 395 Kilometer Emsland-Route. Zeit für eine kleine Rast in einem Bauerhofcafé © Emsland Tourismus GmbH

Titelbild: Spaziergang mit Wow-Faktor: In den Papenburger Kanälen liegen sechs beeindruckende Schiffsnachbauten © Emsland Tourismus GmbH/ Birgit Janknecht