Freitag Nachmittag

Hallo Hildesheim! So unkompliziert wie die Anreise in die 100.000-Einwohner-Stadt (es gibt stündliche ICE-Verbindungen zwischen Frankfurt a.M. und Berlin), so entspannt ist die Ankunft: Vom Hauptbahnhof erreicht ihr in wenigen Gehminuten eines der zentral gelegenen Hotels mit attraktivem Pauschalangebot für zwei Übernachtungen. Nach dem Check-in heißt es Füße vertreten und zum südlich der Neustadt gelegenen Hohnsensee spazieren.

So kommt ihr mit der Bahn nach Hildesheim: Anreise planen.

Freitag Abend

Was gibt es Schöneres, als einen lauen Sommerabend am Wasser ausklingen zu lassen? Der rund 500 Meter lange und 250 Meter breite Badesee ist wie gemacht für einen kleinen Spaziergang mit anschließendem Sundowner auf der lässigen Restaurantterrasse am Ufer. Ein Abendessen in mediterranem Flair – da sehnt sich wohl niemand mehr nach Meer …

Schwanensee? Nein, Hohnsensee heißt das Gewässer mit chilligen Plätzen am Ufer © Hildesheim Marketing GmbH, Foto D. Schwelle

Samstag Vormittag

Raus aus den Federn, rein ins UNESCO-Welterbe! In Hildesheims „Guter Stube“ reiht sich ein prächtiges Fachwerkhaus ans andere, das berühmteste ist das Knochenhauer-Amtshaus: hunderte geschnitzte und gemalte Kunstwerke zieren das ehemalige Gildehaus und heutige Stadtmuseum. Jeder Balken ein Unikat. Ein weiteres architektonisches Highlight ist das Tempelhaus von 1350, in dem sich jetzt die Erlebnisausstellung UNESCO-Welterbe Hildesheim und die Tourist-Information befinden. Dort erfahrt ihr, dass das gesamte Fachwerk-Ensemble im Krieg zerstört, aber alles in originaler Schönheit rekonstruiert wurde. Wie auch das Rathaus, dessen Glocken am Morgen „Bruder Jacob“ spielen. Filmreif! Apropos, die Hollywood-Schauspielerin Diane Kruger ist waschechte Hildesheimerin.

Zeit für einen Perspektivwechsel. Wer die 364 Stufen der steinernen Wendeltreppe des St.-Andreas-Kirchturms erklimmt, wird mit einem imposanten Rundumblick über Hildesheims Dächer bis in die Region hinein belohnt. Sogar der Brocken rückt von Niedersachsens höchstem Kirchturm in greifbare Nähe.

Hoch hinaus in Hildesheim: der 114,5 Meter hohe St.-Andreas-Kirchturm © Hildesheim Marketing GmbH, Foto D. Schwelle

Samstag Nachmittag

Hildesheim zum Kennenlernen“ heißt die zweistündige Stadtführung, die traditionell am Marktplatz startet. Die Tour führt euch zu den beiden UNESCO-Welterbekirchen St. Michaelis und zum Dom, Hildesheims Hauptattraktionen. Doch was macht sie so besonders? Fangen wir mit dem Mariendom an, der alleine durch seine mächtigen Ausmaße beeindruckt – und mit einzigartigen Kunstschätzen. Etwa der vergoldete Leuchter aus dem Mittelalter mit einem Durchmesser von sechs Metern! Oder die sogenannte Bernwardtür – ein Meisterwerk der Bronzegusskunst. Doch nicht nur die Architektur wird hier bestaunt. Ein (Selfie)Star ist der „1000-jährige Rosenstock“.

Euer Guide wird euch von der Legende erzählen, die bis zum Ursprung des Bistums im Jahr 815 zurückreicht und im wahrsten Sinne des Wortes um diesen Ort rankt. Aber hört selbst …

Paradebeispiel für eine romanische Kirche: der mehrmals zerstörte und wieder aufgebaute Mariendom © Hildesheim Marketing GmbH, Foto C. Heidrich

Ein kurzer Gang entlang der Burgstraße – und schon das nächste Highlight: die über tausend Jahre alte St.-Michaelis-Kirche. Zusammen mit dem Mariendom wurde sie 1985 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Ihre leicht erhöhte Lage, die dicken Türme und Mauern verleihen dem einstigen Benediktinerkloster etwas Festungsartiges: außen trutzig, innen harmonisch. Eine dreischiffige Basilika, alles symmetrisch, mit rot- weiß-gemusterten Bögen. Ihr werdet sie spüren, die good vibrations dieses heiligen Kleinods.

Auch als Miniatur ein Hingucker: Unesco-Welterbe St. Michaeliskirche © Hildesheim Marketing GmbH, Foto C. Bierwagen

Nach diesem klerikalen Crashkurs folgt das dolce vita – Eisdielen gibt es reichlich in der Innenstadt. Also, auf die Plätze, fertig … losgeschleckt!

Samstag Abend

Noch bleibt Zeit, um durch die gemütlichen Einkaufsstraßen zu schlendern und nach Mitbringseln zu stöbern. Das Gute: Die Wege sind kurz, die Geschäfte schnell und bequem zu Fuß zu erreichen. Ob inhabergeführte Traditionsläden oder Filialen namhafter Unternehmen, ob Conceptstore oder Kulinariktempel: das Angebot ist riesig.

Schöner Shoppen: Gemütliche Gassen prägen Hildesheims Einkaufsviertel © Hildesheim Marketing GmbH, Foto C. Bierwagen

Es regnet? Kein Problem, dann könnt ihr euren Einkaufsbummel in der überdachten Arneken Galerie fortsetzen. Oder den müden Füßen in einem der urgemütlichen Restaurants rund um den historischen Marktplatz eine Pause gönnen. Hier speist es sich am Abend besonders stimmungsvoll.

Sonntag Vormittag

Nach einem Hotel-Frühstück geht’s auf Erkundungstour entlang der Hildesheimer Rosenroute. Wie ihr ja tags zuvor beim Rosenstock am Dom erfahren habt, steht diese Blume für das Werden und Fortbestehen der Stadt – und als Symbol für den Rundgang, den es als Begleitbroschüre in der Tourist-Information am Marktplatz gibt. Gekennzeichnet ist der Weg durch über 150 in den Boden eingelassene Keramik-Rosen auf nummerierten Pflastersteinen. Die zweistündige Basistour wird durch Themen wie „Fachwerk“ und „Gärten“ ergänzt, sozusagen Hildesheim für Fortgeschrittene. Und zu denen zählt ihr jetzt. Also, ab ins Godehardviertel mit seinen historischen Fachwerkhäusern und der Basilika St. Godehard.

Die Rosenroute führt durch das Fachwerkviertel © Hildesheim Marketing GmbH, Foto D. Schwelle

Fachwerk vom Feinsten, gepaart mit an den Fassaden empor rankenden Rosen, machen die Keßlerstraße zu einem Hingucker. Am Ende der Straße, in der früher die Kesselflicker wohnten, stoßt ihr auf den Kehrwiederturm, ein Überbleibsel der Stadtbefestigung. Tipp: entlang des von Linden bepflanzten Kehrwiederwalls, einer alten Wehranlage, schlendern und die vielen Eindrücke Revue passieren lassen.

Sonntag Nachmittag

Kein Hildesheim-Besuch, ohne bei den Alten Ägyptern vorbeizuschauen. Die Exponate des Roemer- und Pelizaeus-Museums (benannt nach den Begründern) gehören zu einer der bedeutendsten Sammlungen weltweit. Nicht nur an Schlechtwetter-Tagen lohnt diese Reise in das Reich der Pharaonen. Neben prächtigen Särgen, Mumienmasken und Grabbeigaben ist zum Beispiel die lebensgroße Statue von Hemiunu zu sehen, der unter anderem für den Bau der größten Pyramide der Welt verantwortlich war.

Zu Besuch bei den Alten Ägyptern im Roemer- und Pelizaeus-Museum © Foto Sh. Shalchi

Darüber hinaus beherbergt das Museum Schätze aus dem alten Peru, chinesisches Porzellan und eine umfangreiche paläontologische Sammlung. Tipp: Im Museumsshop findet ihr raffinierte Andenken wie ein Mini-Tutanchamun oder ein Bauklotz-Kasten Basilika St. Michael – für die Daheimgebliebenen. Apropos, Zeit für die Rückreise. Von hier ist es ein etwa 20-minütiger Spaziergang zum Hauptbahnhof, noch einmal vorbei an vielen der nun bekannten Sehenswürdigkeiten eines eindrücklichen Sommerwochenendes in Hildesheim.

Titelbild: Romantisch: Abendessen unter freiem Himmel auf dem historischen Marktplatz © Hildesheim Marketing GmbH, Foto D. Schwelle

Geschrieben von Fabian