Franken ist Weinland – und seine Steillagen sind die Krone. Bis zu 80 Prozent Steigung, trocken-warme Hänge, intensive Sonneneinstrahlung: So bekommen Silvaner, Riesling oder Spätburgunder ihren unverwechselbaren Charakter. Was für den Wein gut ist, schafft auch Lebensräume. Blühstreifen, Trockenmauern, Nistmöglichkeiten – Winzerinnen und Winzer bewahren artenreiche Biotope, in denen Zauneidechse, Mauswiesel oder seltene Vögel zu Hause sind.

Biodiversität im Weinbau

Thomas Schenk leitet das Weingut Schenk, einen Familienbetrieb. Auf sieben Hektar Grund baut er Rebsorten wie den in Franken weit verbreiteten Silvaner, aber auch Riesling, Spätburgunder und Scheurebe an. „Unsere Hänge sind ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Wir fördern diese Biodiversität durch Blühstreifen und natürliche Begrünung, Nistmöglichkeiten für Vögel, Trockenmauern und vieles mehr.“ Was so naturfreundlich klingt, ist das Ergebnis aufwendiger, schweißtreibender Arbeit: Laubschnitt und Traubenlese in den Steillagen finden überwiegend von Hand statt. Die Winzer legen dabei zu Fuß sehr viele Höhenmeter zurück.

Ethos: Wein mit Haltung

12 junge fränkische Winzer gründeten die Gruppe „Ethos“, um ihre Weinkulturlandschaft zu erhalten und zu pflegen. „Konkret heißt das zum Beispiel, dass wir im Weinberg keine Herbizide und Insektizide einsetzen, sondern nur mit biologischen Methoden arbeiten“, erzählt Thomas. Weinberge sollen nicht nur als Nutzfläche, sondern als Ökosystem begriffen werden, dessen Biodiversität erhalten werden muss. So entsteht ein neuer Kodex – für Rebstöcke, Mitarbeiter und Natur.

Erst wandern, dann Wein!

Weinwanderwege laden dazu ein, sich auf genussvolle Weise Wissen über den Wein anzueignen. Unterwegs bieten sich Besuche bei Heckenwirtschaften an, deren kulinarisches Angebot mit den Weinen des Winzers harmoniert. Die Volkacher Mainschleife etwa ist ein Kurvenwunder: Der Main dreht sich fast einmal im Kreis. Vom Aussichtspunkt terroir f Volkach-Escherndorf eröffnet sich der Blick auf eine Landschaft, die wie gemacht scheint für Silvaner und Riesling. Weiter südlich lockt der Fränkische Rotwein Wanderweg in Churfranken. 79 Kilometer entlang von Sandsteinterrassen, wo Spätburgunder in der Sonne leuchten. Wer hier unterwegs ist, merkt schnell, wie recht Ernest Hemingway hatte: „Wine is the most civilized thing in the world.“

Genuss in der Heckenwirtschaft

Auch Jungwinzerin Ilonka Scheuring gehört mit ihrem Weingut in Margetshöchheim – oder auch „Maroggo am Main“, wie Ilonka und andere Einheimische den Ort liebevoll nennen – zur Ethos-Gruppe. „Ich biete Weinproben und geführte Weinwanderungen durch die ‚Wengert‘ an. Da ist jeder willkommen, vom Weinanfänger bis Weinkenner.“ Im Frühjahr und Herbst öffnet traditionell zudem die Heckenwirtschaft oder kurz „Hecke“ des Weinguts. In der gemütlichen Weinstube können sich Gäste durch Ilonkas Sortiment probieren und dabei fränkische Spezialitäten wie Bratwürste mit Weinsauerkraut genießen. „Das mag ich sehr gerne, wenn die Leute kommen. Es ist sehr gesellig. Man teilt sich mit Fremden einen Tisch und kommt so ganz automatisch ins Gespräch“, sagt sie.

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Ein Schluck Landschaft

Luftaufnahme des Mains mit Inseln, bewaldeten Ufern und Weinbergen.
Der Main schlängelt sich durch sattgrüne Weinberge und Auen. © erlebe.bayern - Thomas Linkel

Ob Steillage oder Heckenwirtschaft, ob Ethos-Weinberg oder Rotweinwanderweg – Bayerns Weinbau ist Vielfalt pur. Er ist Landschaftspflege, Kulturtradition und Lebensfreude in einem. Jeder Schluck ist ein Stück Natur, jeder Schluck ist ein Stück Heimat.

Titelbild: Von den Weinbergen des Weinguts Schenk hat man einen schönen Blick auf Randersackerer. © erlebe.bayern - Bernhard Huber

Co-Branding-Logo Bayern mit blauer Umrandung und dunkelblauer Schriftzug "Bayern".
In Zusammenarbeit mit Bayern Tourismus Marketing GmbH

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