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Zwischen Landshut, Pfaffenhofen und Kelheim wächst, was Bierkenner weltweit schätzen und was der liebe Gott dem Sprichwort nach tunlichst erhalten soll: der Hopfen aus der Hallertau. 17.000 Hektar Fläche, meterhoch aufragende Pflanzen, Hopfengärten bis zum Horizont – willkommen im größten Hopfenanbaugebiet der Welt. Rund 38 Prozent der weltweiten Hopfenernte stammen von hier. Bereits 736 wurde der Hopfen erstmals schriftlich erwähnt, zunächst als Heilpflanze und Küchenzutat. Erst im Mittelalter begann man, Bier damit zu würzen – eine Revolution im Krug. Seitdem ist das „Grüne Gold“ nicht nur Wirtschaftsgut, sondern auch Lebensgefühl. Selbst die Natur hat sich angepasst: Heidelerche und Rebhuhn fühlen sich zwischen den Reben wohl, ebenso der prachtvolle Falter „Hopfenvogel“ und der anspruchsvolle Ameisenlöwe.
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Mehr InformationenWer heute durch die Hallertau streift, sieht neben den Hopfengärten auch die „Darren“, die turmartigen Gebäude, in denen Hopfen getrocknet wird. In solch einem Darren führt Elisabeth Stiglmaier im Blaumann durch die Geheimnisse des Hopfens. „Ich erzähle, was der Hopfen für die Hallertau bedeutet und wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt hat“, sagt sie. Wer ihr zuhört, spürt sofort: Hopfen ist nicht nur ein Rohstoff, er ist Teil einer über tausendjährigen Kultur. Im Hopfenmuseum in Wolnzach wird das besonders greifbar – inklusive perfekt restaurierter Hopfenpflückmaschine aus den 1950er-Jahren, einst die größte und teuerste Agrarmaschine der Welt.





Den besten Zeitpunkt, die Hallertau zu erleben – und ihren einzigartigen Duft – gibt es im Spätsommer. Anfang September beginnt die Hopfenernte. Eine besonders authentische Möglichkeit, sich damit einmal näher zu beschäftigen, wären die offenen Hopfenerlebnisführungen „Der Weg des Grünen Goldes – vom Anbau bis zur Ernte“ beim Hopfenerlebnishof Blomoser in Nandlstadt. Dort erfährt man, wie Hopfen wächst, duftet und schließlich ins Bier gelangt. Auch die so genannten Bierwanderwege der Region laden ein: vorbei an endlosen Hopfengärten, Stopp in Biergärten, wo frisches Grünhopfenbier ausgeschenkt wird – ein Erlebnis für alle Sinne.



Im Nord-Osten Bayerns lebt eine andere Biertradition fort: der Zoigl. Seit rund 600 Jahren wird dieses unfiltrierte, unpasteurisierte Bier in Kommunbrauhäusern gebraut. Reinhard Fütterer, Zoigl-Wirt und Brauer im Schafferhof bei Windischeschenbach, hält diese Tradition lebendig. Sein Braurecht ist an das Grundstück gebunden – eine Ehrung, die Geschichte atmet. „Wer Zoigl richtig fühlen will, muss in eine Zoigl-Stube gehen“, schwärmt er. „Dort gibt es keine Standesunterschiede mehr, jeder spricht mit jedem.“ Beweisen ließe sich das an so genannten Zoigl-Wochenenden in Windischeschenbach, geöffnet ab 11:30 Uhr jeweils Freitag bis Sonntag. Einmal im Monat öffnet Reinhard Fütterer seine Zoigl-Stube für ein verlängertes Wochenende und zapft frisch aus dem Lagertank.


Hopfen, Bier, Zoigl – sie sind mehr als Getränke, sie sind Ausdruck einer lebendigen Kultur. Ob du beim Hopfenpflücken bist, durch grüne Hallertauer Gärten wanderst oder mit Einheimischen in einer Zoigl-Stube gute Laune hast – das Bayerische schmeckt man am besten im Glas. Und wenn einer im Biergarten den Krug hebt und sagt: „Prost, auf unser Grünes Gold!“, weiß man, dass der Hopfen nicht nur die Biere, sondern auch die Menschen verbindet.
Titelbild: Morgendliche Radtour durch die Hopfengärten – der Tag beginnt stimmungsvoll. © oberbayern.de

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