Nur 60 Kilometer von München entfernt und doch wie auf einem anderen Planeten: Rosenheim im bayerischen Alpenvorland hat hübsche urbane Seiten, aber seine wahre Schönheit zeigt sich erst, wenn man einen Panoramablick auf die Berglandschaft der Umgebung wagt 

Die Frage an einem ganz normalen sonnigen Tag in Rosenheim ist ja gar nicht, ob man die Gunst der Stunde nutzen und hinauf in die Berge wandern, marschieren oder klettern soll. Die Frage ist, welcher Gipfel es denn sein darf! Die Auswahl ist schließlich groß: Soll es der Heuberg auf 1338 Meter sein, der einen herrlichen Blick hinunter ins Inntal erlaubt? Oder soll es zum Hausberg des Rosenheimers hinauf: Die Hochries liegt auf 1569 Meter und ist vor allem wegen des fantastischen 360 Grad-Blickes bei Wanderfreunden und Bergfexen jeden Alters beliebt. Vom Chiemgau bis zum Chiemsee – alles drauf, alles drin in dieser Aussicht, die man sich zudem mit einem sehr schönen, etwa zweistündigen Aufstieg vom Wanderparkplatz Spatenau am Samerberg „verdient“.

Und das sind nur zwei der zahlreichen Gipfel, die den geneigten Flaneur gut sichtbar auch im Zentrum Rosenheims beim Kaffee auf dem schönen, fast italienisch anmutenden Max-Josefs-Platz von ganz oben anlachen. Der Farrenpoint auf 1274 Metern gehört da ebenso erwähnt wie die Rampoldplatte, der Karkopf oder das Wildalpjoch, letzteres wiederum mit einem grandiosen Blick auf den Wendelstein. Bei all der Bergpracht rund um Rosenheim darf man aber nicht vergessen, dass die 60 000-Einwohner-Stadt auch auf dem Stadtgebiet was zu bieten hat. Die ständigen TV-Zuschauer der „Rosenheim Cops“ wissen das – auch wenn das Film-Bistro „Times Square“ in Wahrheit gar nicht in Rosenheim, sondern in Stegen am Ammersee steht. Dafür sind in Rosenheim die Gründerzeitfassaden des sogenannten Gillitzerblocks einen Besuch wert, ebenso wie das Mittertor, eines der Stadttore, das im15. Jahrhundert als Zollstelle genutzt wurde. Am besten aber verbindet man in Rosenheim die urbanen mit den alpinen Vergnügungen: Bei einem Abendessen am Chiemsee gleichzeitig die Berge im Blick zu haben – das ist wohl der Gipfel des Glücks.

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