André Alexander

In der Nähe der Alpen aufgewachsen, entdeckte er schon sehr früh seine Liebe zur Natur. Heute zeigt er sie in einzigartigen Bildern. André ist freier Fotograf, Markenbotschafter für Nikon und Autor. Seine Fotografien teilt er unter anderem auf seinem Instagram-Account @formgestalter. Mit über 100.000 Instagram-Followern gehört er definitiv zu den bekannteren Landschaftsfotografen Deutschlands. Uns hat er seine Lieblingsplätze in Bayern verraten.

Was reizt Dich an Deiner Arbeit als Reisefotograf?

Ich denke, man könnte mich einen endlosen Wanderer nennen, der es einfach liebt, neue Orte zu entdecken und zu erkunden. Geschichten durch die Kunst der Fotografie zu erzählen und unseren schönen Planeten bestmöglich hervorzuheben, motiviert mich jeden Tag. Ich liebe es, meine Erfahrungen und Reisen in sozialen Medien mit denen zu teilen, die zuhören und nach Abenteuern für sich selbst suchen möchten. Meine Leidenschaft hat mich in über 45 Länder geführt. Mein Ziel ist es, Menschen zu inspirieren und zu motivieren. Unsere gegenwärtigen Chancen und Möglichkeiten sind grenzenlos. 

Wie lange fotografierst Du schon und wie bist Du dazu gekommen? 

Selbstständig als Fotograf bin ich seit etwa viereinhalb Jahren. Da mein Großvater und mein Vater mich aber schon früh auf alle Reisen mitgenommen haben und die auch fotografierten und filmten, bin ich von Kindesbeinen an damit in Kontakt gewesen. Wir waren damals in fast allen Balkan-Staaten, den USA, Hawaii und so weiter. Auf Hawaii habe ich auch mit meiner ersten eigenen Kamera die ersten Bilder gemacht.

Wo bist Du aufgewachsen?

Aufgewachsen bin ich in Nürnberg, wo ich auch heute noch lebe, und im Alpenvorraum nahe Chiemgau. Dadurch habe ich schon seit der Kindheit immer einen Bezug zur Natur, bin oft wandern und in den Bergen unterwegs.

Was sind Deine Lieblingsplätze in Bayern? Und was verbindest Du mit diesen Orten?

Lieblingsplätze habe ich einige in Bayern, diese befinden sich sowohl im urbanen Raum als auch in der Natur. Im Umfeld meines Wohnortes ist es vor allem die Stadt Nürnberg an sich und die Fränkische Schweiz mit ihren unzähligen Möglichkeiten an Outdooraktivitäten. Mit Freunden treffe ich mich vor allem in lauen Sommernächten am Tiergärtnertorplatz in Nürnberg. Hier verabredet sich Jung und Alt vor der mittelalterlichen Kulisse der Fachwerkhäuser. Vor allem im Sommer ist der Platz immer sehr gut besucht und es herrscht ein Stimmengewirr aus Einheimischen und Besuchern aus aller Welt. Das dortige Lokal Bieramt/Wanderer ist Kult und für mich gibt es nichts Besseres, als bei einem kühlen fränkischen Bier von dort aus ins Wochenende starten zu können.

So kommt ihr mit der Bahn nach Nürnberg: Anreise planen.

Die Fränkische Schweiz liegt quasi vor den Toren Nürnbergs und hat mit dem Frankenjura Deutschlands zweitgrößtes Klettergebiet und ein Weltklasse-Sportkletterziel mit einer ziemlich langen Geschichte. In diesem großen Gebiet gibt es ungefähr 1.000 verschiedene Klippen, die in einer pittoresken Landschaft aus bewaldeten Tälern und mittelalterlichen Dörfern verteilt sind. Auf keinen Fall darf neben dem Klettern und sonstigen Aktivitäten das ausgezeichnete lokale Bier und das fränkische Essen vergessen werden. In einer kleinen Gruppe aus Freunden versuchen wir uns regelmäßig an den verschiedenen und teils sehr fordernden Routen.

Zu Oberstdorf habe ich ebenfalls eine spezielle Beziehung. Hier habe ich viel Zeit verbracht und auch für kurze Zeit gewohnt. Eine Wanderung auf das Nebelhorn oder zum Stuibenfall gehört für mich bei jedem Besuch dazu. Der Stuibenfall im Oytal ist der größte Wasserfall im Gemeindegebiet und hat eine Fallhöhe von ca. 25 Metern. Die Wanderung von Oberstdorf aus ist nicht zu unterschätzen und beläuft sich auf ca. 2 Stunden Gehzeit einfach. Ich fahre hier gerne mit dem E-Bike hin und kehre auf dem Rückweg ins Oytalhaus ein. Das Nebelhorn ist ein 2224 hoher Berg, der zur Daumengruppe in den Allgäuer Alpen zählt. Er ist von Oberstdorf aus mit der Seilbahn, der Nebelhornbahn, zu erreichen. Der Gipfelbereich des Nebelhorns bietet die Einstiegsmöglichkeit zum Hindelanger Klettersteig oder zu etlichen anderen Touren ausgehend von der Bergstation Höfatsblick. Eine der schönsten Wanderungen ist die entlang des Zeigersattels mit Blick auf den Seealpsee.

So kommt ihr mit der Bahn nach Oberstdorf: Anreise planen.

Unweit von München befindet sich der Walchensee. Für mich persönlich die schnellste Alternative, um in die nächste Bergregion zu gelangen. Rings herum um den Walchensee habe ich schon unzählige Wanderungen oder Sonnenaufgangstouren unternommen. Der Herzogstand (1731m) ist einer der berühmtesten Münchner Hausberge und wartet mit grandiosem Gipfelblick auf. So blickt man südwärts auf den Walchensee und das dahinter liegende Karwendel und nach Norden über den Kochelsee in das Flachland. Die Tour erfolgt durchwegs auf guten Wegen und ist auch im Winter ohne Gefahr zu begehen. Am Gipfel lädt ein kleiner Pavillon zur Rast und zum Verspeisen der Brotzeit ein. Wer diese nicht dabei hat, findet in der großen Speisekarte des Berggasthauses Herzogstand bestimmt ein Schmankerl, muss sich dieses allerdings mit vielen Liftliebhabern teilen. Auch zu diesem Berg habe ich eine ganz besondere persönliche Beziehung, da es als Überraschung für meinen Junggesellenabschied mit ca. 20 meiner engsten Freunde als Einstieg für ein langes Wochenende zuerst auf diesen Berg ging.

So kommt ihr mit Bahn und Bus zum Walchensee: Anreise planen.

Der Eibsee bei Grainau, ein Stück Kanada in Bayern. Ein absolut traumhafter See am Fuße der Zugspitze und mit einer der schönsten Bergseen, den die Region wohl zu bieten hat. Der Eibsee liegt rund 20 Minuten südwestlich von Garmisch-Partenkirchen und ist sehr gut zu erreichen – egal ob per Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Neben verschiedenen Wanderwegen lädt der Gebirgssee im Sommer (und manchmal auch im Winter) zum Baden ein. Sportlich Aktive können am Eibsee-Hotel Tretboote, Ruderboote und Stand Up Paddle Boards ausleihen und den See auf eigene Faust erkunden. Ein Rundgang um den Eibsee, den ich beim allerersten Besuch zugegeben zeitlich etwas unterschätzt habe, ist ein Muss. Mit 7,5 km und zahlreichen Stopps für Fotomotive hat es dann doch mehr als die zuvor geplanten 90 Minuten gedauert. Starten sollte man den Rundweg gegen den Uhrzeigersinn. Ein kleiner Hinweis: Auf halber Strecke gibt es die Möglichkeit, mit der “Reserl” (Motorboot) zurückzufahren. Ich kann jedoch definitiv den gesamten Rundweg empfehlen. Insbesondere die Zugspitze im Hintergrund des smaragdgrünen Bergsees lässt den Eibsee noch schöner erstrahlen.

So kommt ihr mit Bahn und Bus zum Eibsee: Anreise planen.

Auch gerne unterwegs bin ich in Regensburg an der Donau. Hier leben mein Bruder und die Familie meiner Frau, deshalb bin ich hier immer wieder zu Besuch. Die mittelalterliche gut erhaltene Altstadt mit ihrem Wahrzeichen, dem gotischen Dom, ist einfach immer wieder ein Foto wert. Aber die Pappelalle ist das heimliche Wahrzeichen der Stadt - zumindest für uns Fotografen. Auch außerhalb von Regensburg gibt's Einiges zu entdecken: die Befreiungshalle Kelheim, das Denkmal auf dem Michelsberg zum Beispiel. Wir unternehmen auch gerne eine Tour zum Kloster Weltenburg inklusive Schifffahrt durch den Donaudurchbruch. Das ist eine Engstelle des Donautals, die als Naturschutzgebiet und Geotop anerkannt ist. Es gibt außerdem unzählige Wanderrouten von Kelheim über die Befreiungshalle bis hin zum Kloster Weltenburg. 
So kommt ihr mit der Bahn nach Regensburg: Anreise planen.

Und wer noch mehr Natur sucht: Der Große Rachel ist mit 1453 Höhenmetern der höchste Berg im Nationalpark Bayerischer Wald. Nordöstlich des Berges liegt auf tschechischem Gebiet im Rachelwald das Quellgebiet des Kleinen Regen. Die Rachelkapelle, die über dem Rachelsee thront, lädt zur Rast ein. Die Kapelle wurde von einem Forstmeister aus Dankbarkeit errichtet, weil ihn sein Pferd beim Ritt durch die dichten und finsteren Wälder vor dem Absturz über einen Felsen bewahrt hatte. 
So kommt ihr mit der Bahn zum Großen Rachel: Anreise planen.

Titelbild: Die Steinerne Brücke in Regensburg ist das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt © André Alexander

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