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Sie liegen gerade mal 20 Kilometer auseinander – da liegt die Idee nahe, den Besuch von Mannheim und Heidelberg miteinander zu verbinden. Fünf gute Touren-Gründe, beide Städte auf einen Streich zu erleben:

Mannheim

Heidelberg

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Die NahTour mit viel Natur

In Heidelberg und Mannheim befinden sich Naturschutzgebiete mitten in der Stadt. Zudem bieten beide Kulturmetropolen außergewöhnliche Möglichkeiten, an der frischen Luft zu entspannen und gleichzeitig etwas für die eigene Fitness zu tun: Eine Fahrradtour am Neckar in Heidelberg zum Beispiel macht gute Laune und bietet bei gutem Wetter einen „Wow“-Ausblick nach dem anderen. Wenn ihr gleich beide Städte auf einmal kennen lernen möchtet, dann radelt ihr von der Kurpfalzbrücke in Mannheim eine genau 47 Kilometer lange Schleife bis nach Heidelberg und zurück. Das Heidelberger Schloss bietet sich dann als idyllischer Ort für eine Rast an. Andere feine Möglichkeiten, die beiden Städte an der frischen Luft zu genießen: Wie wäre es mit einer Bootstour im Mannheimer Luisenpark? Oder einem Besuch des Botanischen Gartens in Heidelberg, der seit seiner Gründung 1593 zu den ältesten botanischen Gärten in Deutschland gehört?

Extratipp: Was verbindet beide Städte miteinander? Richtig, der Neckar. Was den angenehmen Effekt hat, dass man dort nicht nur gemütliche Schiffsfahrten mit der Weißen Flotte unternehmen kann, sondern auch in beiden Städten Neckarwiesen hat, die bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt sind: Ob zum Picknick oder Grillvergnügen, ob zum Volleyball oder Frisbee: Man wird bei gutem Wetter in Heidelberg und Mannheim immer Gleichgesinnte treffen, die auf den jeweiligen Neckarwiesen ihre Freizeit genießen.

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Die FamilyTour

Am Morgen noch in Heidelberg, am späten Nachmittag schon in Mannheim – oder umgekehrt. Wer im Urlaub mit der Familie unterwegs ist, hat in den beiden Residenzstädten viele Trümpfe in der Hand, um alle fröhlich zu stimmen. Der Heidelberger Zoo etwa ist traditionell ein guter Ausflugsort für Familien mit kleineren Kindern: Große Bärengehege und die erst 2019 fertiggestellte Außenanlage für die Löwen sind die größten Attraktionen des Zoos, der 1930 eröffnet wurde und dessen Anlage auch architektonisch überzeugt. (Was zugegeben eher von den „älteren“ Zoobesuchern wahrgenommen werden dürfte …) Wenn ihr Tiere lieber in freier Wildbahn entdeckt, werdet ihr am Walderlebnispfad Heidelberg fündig, auch wenn die selten so exotisch sind wie die im Heidelberger Zoo. Hier geht es eher darum, spielerisch in die Atmosphäre des Waldes einzutauchen. Ob Fühlen, Tasten, Riechen, Sehen und Hören, der Walderlebnispfad soll alle Sinne der Besucher anregen.

Was hat Mannheim dem entgegenzusetzen? Den Luisenpark zum Beispiel, den die Mannheimer Bürger regelmäßig auf Platz Eins der Freizeiteinrichtungen in der gesamten Region wählen. Warum? Weil es dort geschwungene Parkwege gibt, riesige Rasenflächen und Wasserfontänen, eine Grüne Schule für naturbegeisterte Kids, einen Bauernhof sowie den Chinesischen Turm mit authentischem Teehaus – hier ist alles im (und am) Fluss: Ruhe und Bewegung, Schwere und Leichtigkeit. Nicht weniger berühmt in Mannheim und Umgebung und vermutlich bei Kids noch eine Spur beliebter ist „Eis Fontanella“. Diesen traditionsreichen Laden gibt es schon seit 1933 in Mannheim. Neben zehn verschiedenen Schokoeis-Varianten, gibt es hier auch das berühmte Spaghettieis, das von Herrn Fontanella selbst erfunden wurde.

Eine tolle Schlecht-Wetter-Alternative ist das TECHNOSEUM Mannheim. Dort wird mit viel Getöse und spannenden Mitmachstationen die Technik- und Sozialgeschichte vom 18. Jahrhundert bis heute dargestellt und gezeigt wie die Technik unser Leben verändert hat.

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Die KulTour

Museen, Galerien, aufregendes Design: Wer auch im Urlaub etwas lernen und staunen möchte, dürfte beim kulturellen Angebot von Heidelberg und Mannheim kein Problem haben, spannende Tage auch in geschlossenen Räumen zu verbringen (Bonus: Open Air-Art zu finden, ist in beiden Städten ebenfalls kein Problem.)

Doch zuerst einmal erlebt ihr museale Kunst, wie man sie sich vorstellt: Das Barockschloss Mannheim ist mit seinem weitläufigen Ehrenhof und einer Schaufassade von 440 Metern Länge, nach dem Schloss Versailles, das zweitgrößte Schloss Europas. Schon der äußere Eindruck überwältigt, zahlreiche Ausstellungen im Schloss – am besten im Rahmen einer Führung erlebbar – runden den Eindruck ab. Unbedingt sehenswert.

Heidelberg kontert da vor allem mit klassischer Kunst im Kurpfälzischen Museum, das schon 1908 als „Städtische Kunst und Alterthümersammlung“ eröffnet wurde. Bonus: Das Museum liegt leicht erreichbar mitten in der Fußgängerzone. Ganz anderes Thema, ganz andere Zeit: Im Heidelberger-Verpackungsmuseum kann man lernen, was es mit der „Kulturleistung der Verpackung“ auf sich hat. Oder einfacher ausgedrückt: Wie sich die Verpackung all der Markenprodukte, die wir schon von frühauf kennen, im Laufe der Jahre verändert hat. Das Museum ist landesweit das erste Haus, das sich auf diese Weise mit der Kunst der Verpackung beschäftigt – moderne Zeiten. Mit dem "Haus Cajeth", dem Deutschen Apothekenmuseum, der Sammlung Prinzhorn und den "Körperwelten" bietet Heidelberg weitere ungewöhnliche Ausstellungen. Das trifft ganz sicher auch für „STADT.WAND.KUNST“ zu, einem Kunstprojekt der Stadt Mannheim. Seit 2013 lädt die Stadt jedes Jahr Street Art-Künstler ein, großformatige Kunstgemälde an Häuserwände zu sprühen oder zu malen. Auf der in Mannheim online einzusehenden Mural Map könnt ihr sehen, wo die expressiven Wandmalereien zu finden sind.

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Die ArchitekTour

Wer Theorie und Praxis angewandter Städteplanung erleben will, kann das momentan sehr gut in Heidelberg tun: In zentraler Lage entsteht mit der sogenannten Bahnstadt auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs ein völlig neuer Stadtteil, der mit 116 Hektar größer als die Heidelberger Altstadt sein wird. Im Juni 2012 sind die ersten Bewohner ins Quartier gezogen, irgendwann werden es 6500 Neubewohner sein, die in den zum Teil exotisch-avantgardistischen Gebäuden leben werden. Die Bahnstadt ist eine der weltweit größten in Passivbauweise errichteten Siedlungen, was Heidelbergs Ambitionen unterstreicht, nachhaltig und umweltbewusst zu leben.

Das Gegenstück zu so viel urbaner Modernität ist in Heidelberg das Haus zum Ritter, das älteste Gebäude der Stadt. Es wurde 1592 von einem Tuchhändler erbaut und steht gegenüber der Heiliggeistkirche in der Heidelberger Altstadt – und natürlich unter Denkmalschutz.

Unter architektonischen Gesichtspunkten ebenfalls ein Hingucker: Der Neubau der Kunsthalle Mannheim, eröffnet 2018 und realisiert vom namhaften Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner mit der Idee, eine „Stadt in der Stadt“ umzusetzen. Absolut sehenswert ist auch die Multihalle im Herzogenriedpark, entworfen von den Architekten Carlfried Mutschler und Frei Otto. Die größte Holzgitterschalenkonstruktion der Welt wurde 1975 für die Bundsgartenschau erbaut und wirkt auch heute noch futuristisch. Doch nicht nur in und durch Museen lässt sich Kunst vermitteln: In Mannheim sind viele Orte durch großflächige Street Art aufgewertet worden, auch in Heidelberg nimmt Kunst im öffentlichen Raum eine immer präsentere Rolle ein. Besonders spektakulär: Das „S-Printing Horse“. Es ist 13 Meter hoch und 90 Tonnen schwer, eine der größten Pferdeskulpturen der Welt, die vor der Print Media Academy direkt am Hauptbahnhof steht und inzwischen zu einem der beliebtesten Fotomotive der Stadt geworden ist.

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Die GastroTour

Liebe geht durch den Magen – das gilt auch für die Liebe zu einer Stadt oder zu zweien: Hat man sich tagsüber mit Erlebnissen und Events mit vielfältigen Eindrücken und neuen Erinnerungen aufgeladen, möchte man am Abend dann gerne genießen: In Heidelberg und Mannheim sind von der erlauchten Sterneküche bis zu lässigem Streetfood alle Varianten der modernen Kochkunst zuhause. Schwer ist es jetzt nur, eine Auswahl zu treffen – denn es gibt so viel mehr tolle Orte, an denen sich kreative Köche und kompetente Barmixer ihrer Kunst hingeben, als wir hier aufführen können. In die Auswahl geschafft hat es auf jeden Fall das gemütliche Café „Flo“ in Mannheim, das bereits seit Jahrzehnten französische Lebensart ausstrahlt und dabei einen vorzüglichen Blick auf die Kunsthalle und den Wasserturm bietet. Modernes Design mit vielen interessanten Einrichtungsideen liefert das Restaurant „Die Küche“ in Mannheim – bei gleichbleibend guter Qualität derselben. Wer Sterne bevorzugt und über einen feinen Gaumen verfügt: „Opus V“ hat sich seine zwei Sterne mit Gourmetküche auf Weltniveau erkocht, das „La Corange“ unter dem gleichen Dach seinen Stern mit feinen Fischvariationen. Auch das „Emma Wolf 1920“ liegt nur hundert Meter entfernt.

Was hat Heidelberg dem entgegenzusetzen? Drei besondere Restaurants, drei Sterne, die wir der Fairness halber jetzt natürlich auch nennen müssen: Die Köche Robert Rädel vom "Oben", Mario Sauer vom "Le Gourmet" und Martin Scharff von der „Schlossweinstube“ haben sich diese Gault-Millau-Ehre ehrlich erarbeitet. Aber natürlich geht’s auch in Heidelberg vielerorts ein wenig bürgerlicher, lockerer und dennoch qualitativ hochwertig zu: Wir empfehlen die „Schilling Roofbar“ wegen ihrer Sushi- und Meeresfrüchte-Auswahl, aber auch aufgrund des fantastischen Blicks. Wer es touristisch-folkloristischer mag oder mehrere Generationen an einen Tisch bringen will: Das „Seppl“ ist – nun ja – ein Erlebnis!

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