Dreieinhalb Millionen Einwohner machen aus der bis 1989 geteilten Stadt eine europäische Metropole, einen vitale Moloch, der sich zwischen Kudamm und Neukölln, zwischen Kreuzberg und Prenzlauer Berg täglich aufreibt, schlicht: Eine Brücke ohne Geländer…

Sind es die handelsüblichen Sehenswürdigkeiten wie der Reichstag, das Brandenburger Tor, der Gendarmenmarkt, Zoo oder das Olympiastadion, die zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt anziehen und zur populärsten Stadt in Deutschland machen? Ist es die schrille Nachtszene mit dem Solitär Berghain, dem momentan wohl berüchtigsten Club Europas oder ist es vielleicht die vitale Kunst- und Musikszene, die den Ruf Berlins als spannendste Metropole der Zeit begründet? Ist es die schlichte Größe und Vielfalt der ehemaligen Reichshauptstadt mit ihren zahlreichen Parks und charmanten Seen im Umland, die es zu einem Sehnsuchtsort für viele Menschen macht?

Fakt ist: Berlin zieht Menschen an. Viele kommen, so war in einer Untersuchung zu lesen, aus Abenteuerlust.  Im Jahr 2019, vor Corona, besuchten die deutsche Hauptstadt knapp 14 Millionen Touristen, 1996 waren es noch nur knapp drei Millionen. Es gibt Stadtteile in der einst geteilten Stadt, da wird mehr englisch als deutsch gesprochen. Wie schrieb ein Online-Magazin der Stadt: „Berlin hält nicht still, aber einiges aus.“ Oder auch: „Man findet immer einen, der noch verrückter ist als man selbst.“ In Abwandlung einer schwäbischen Marketing-Offensive würden wir also einfach mal behaupten: Fahrt hin, habt keine Erwartungen, stürzt euch rein: Berlin kann alles. Außer langweilig.

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