Schöne Berge erklimmen, über einsame Pfade durch wilde Natur wandern oder per Bike spannende Radweg befahren – Aktivurlaubern sind in Sachsen-Anhalt kaum Grenzen gesetzt. Hier fünf Tipps für Entdecker-Touren, die nicht jeder kennt:

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Radwanderweg „Milde-Biese-Aland-Tour"

Die schöne Milde-Biese-Aland-Radroute führt immer am Wasser entlang © Stadtarchiv Kalbe (Milde)
Die schöne Milde-Biese-Aland-Radroute führt immer am Wasser entlang © Stadtarchiv Kalbe (Milde)

Für aktive Naturfreunde ist diese Region ein wahres Paradies. Das liebliche Milde-Biese-Aland-Flusstal ist Heimat für Tiere wie Brachvögel und Kiebitze, im Frühjahr und Herbst kann man den anmutigen Flug großer Vogelzüge bestaunen. In der uralten Kulturlandschaft sind romantische Feldsteinkirchen und Klöster, stolze Burgen und Herrenhäuser zu finden. Der Fluss mit dem eigenwilligen Namen prägt die mittlere Altmark im Norden Sachsen-Anhalts, dem die Radtour auf seiner Länge von knapp 100 Kilometern folgt. Ab der Quelle in der Letzlinger Heide wird das Gewässer Milde genannt, im mittleren Verlauf strömt es als Biese durchs satte Grün und fließt schließlich unter dem Namen Aland bei Seehausen in die Elbe – eine Bezeichnung für die gesamte Länge gibt es nicht.  

Dafür aber die zauberhafte Radroute über 95 Kilometer entlang seiner Ufer, die in vier Etappen bequem zu befahren ist. Dabei geht es meist über befestigte Feld-, Wald- und Wiesenwege sowie stille Straßen. Busse des öffentlichen Nahverkehrs sorgen von verschiedenen Stationen aus bei Bedarf für eine bequeme Rückfahrt, das Fahrrad wird dabei kostenfrei mitgenommen. Wem das alles nicht aktiv genug ist, kein Problem: Unterwegs liegen etliche Reiterhöfe, auf denen man von einem Sattel auf den anderen umsteigen kann. Mehr Infos zur Tour bekommt ihr hier.

2

Radtour „Bauhaus-Junkers-Gartenreich“

Eins der Highlights bei der Radtour in Dessau-Roßlau ist das Bauhausgebäude von Walter Gropius © Felix Meyer
Eins der Highlights bei der Radtour in Dessau-Roßlau ist das Bauhausgebäude von Walter Gropius © Felix Meyer

Rund um das geschichtsträchtige Dessau-Roßlau gibt es für Aktivurlauber unendlich viel zu entdecken, am besten per Rad. Die 80 000-Einwohner-Stadt im Osten Sachsen-Anhalts ist ein Knotenpunkt wichtiger Fernradrouten, so verlaufen hier unter anderem Etappen von Elberadweg, Europaradweg R1 und Mulderadweg. Eine nicht minder spannende regionale Tour ist die Route „Bauhaus-Junkers-Gartenreich“, die zu den wichtigsten Highlights der Stadt führt. Sie geht auf drei große Kreative zurück. Einer davon ist Walter Gropius (1883–1944), Architekt und Gründer der Dessauer Architekturschule Bauhaus – daraus entstanden weithin bekannte steinerne Ikonen wie das Konsumgebäude, die Laubengang- und Meisterhäuser, die teils auf der Radtour angesteuert werden. Eine andere Station ist das Technikmuseum Junkers – es dokumentiert Geschichte und Werk des berühmten Ingenieurs, Unternehmers und Luftfahrtpioniers Hugo Junkers (1859–1935), dessen dreimotoriges Verkehrsflugzeug Ju 52 („Tante Ju“) zum Weltbestseller wurde. 

Unvergesslich bleibt schließlich ein Besuch im zauberhaften Gartenreich Dessau-Wörlitz mit seinen üppigen Grünanlagen, Seen, Brunnen, Skulpturen und Schlössern. Fürst Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) hatte es nach langen Studienreisen vor Ort anlegen lassen – zusammen mit Reformen in Sachen Bildung, Forstwirtschaft und mehr wurde so eine Grundlage für die industrielle Entwicklung der Stadt gelegt. Die aufregende Radtour zu all diesen Wirkungsstätten der Pioniere startet an der Tourist-Information Dessau. Mehr Infos für euren Radurlaub in Dessau findet ihr hier.

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Dessau: Anreise planen.

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Wanderung auf dem Selketal-Stieg im Harz

Der Selketal-Stieg erschließt ein abwechslungsreiches Naturparadies © Stadtinformation Harzgerode
Der Selketal-Stieg erschließt ein abwechslungsreiches Naturparadies © Stadtinformation Harzgerode

Verträumte Wälder, friedliche Wiesentäler, steile Berghänge: Der Selketal-Stieg ist ein großartiger, rund 75 Kilometer langer Wanderweg im Harz. Dabei ist die Region nicht nur für ihre abwechslungsreiche Naturschönheit bekannt, sondern auch überaus geschichtsträchtig. Das namensgebende Flüsschen Selke fließt quer durch das einstige Herzogtum der Anhaltiner, die neben alten Burgen und Prunkbauten viele weitere Zeugnisse hinterlassen haben. So wurde in dem kleinen Herzogtum einst Bergbau betrieben, und ein Staatsbad zog schon im 19. Jahrhundert eine zahlungskräftige Klientel an. Über weite Strecken folgt die Wanderroute zudem der ältesten Schmalspurbahn im Harz aus Anhaltiner Zeit, die heute noch in Betrieb ist.

Die erste der vier Etappen des Wegs beginnt denn auch an einer Station der Selketalbahn in der Ortschaft Stiege. Die Route verläuft zunächst parallel zu den Gleisen durch ein Naturschutzgebiet und passiert unter anderem ein altes Silberbergwerk und das Waldinformationszentrum „Unterharzer Waldhof“. Später führt sie zur Ruine der Burg Anhalt, einst Stammsitz  der Anhaltiner, dann über die top erhaltene mittelalterliche Burg Falkenstein und das Schloss Ballenstedt mit seinem herrlichen Barockgarten bis hin zur UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg mit ihren zauberhaften Fachwerkhäusern, Endpunkt der Wanderung. Praktisch: Der Stieg ist problemlos in beide Richtungen begehbar, und mit der Selketalbahn kann man jederzeit zu den Ausgangspunkten zurückfahren – das Auto parkt kostenlos am Bahnhof Stiege oder auf dem Schlossparkplatz Quedlinburg. Mehr Infos zur Tour findet ihr hier.

Mit der Bahn und Bus bequem nach Stiege: Anreise planen.

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Wandern mit Burgblick – der Geopfad Bad Kösen

Beim Wandern auf dem Geopfad Bad Kösen genießt man tolle Weitblicke, zum Beispiel auf die Rudelburg und Burg Saaleck © Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. / Guido Siebert
Beim Wandern auf dem Geopfad Bad Kösen genießt man tolle Weitblicke, zum Beispiel auf die Rudelburg und Burg Saaleck © Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. / Guido Siebert

„An der Saale hellem Strande, stehen Burgen stolz und kühn“, geht ein bekanntes Volkslied, das der Historiker Franz Kugler (1808–1858) einst auf der Rudelsburg schrieb. Diese 85 Meter über dem Südufer der Saale gelegene, 1171 erstmals erwähnte Höhenfestung in Sachsen-Anhalts Burgenlandkreis war einst bierseliger Treffpunkt von Corpsstudenten, ist heute ein beliebtes Ausflugsziel und zudem ein Highlight auf dem Geopfad Bad Kösen (früher Himmelreichweg genannt). Die rund 10 Kilometer lange Route am linken und rechten Ufer der Saale bietet nicht nur die schönsten Ausblicke über das zauberhafte Flusstal, sondern auch allerlei Daten und Fakten zu seiner Geologie, die den Wanderern durch Informationstafeln direkt am Wegesrand vermittelt werden – der Geopfad macht seinem Namen also alle Ehre.

Los geht es in Bad Kösen, gut 3600 Einwohner großer Ortsteil der Stadt Naumburg. Am Saaleufer führt die gut ausgeschilderte Route zunächst über die Loreleypromenade und dann hinauf in den Wald. Hinter einem Gefallenenmahnmal namens Löwendenkmal werden die Rudelsburg als gutes Pausenziel sowie etwas später die 800 Jahre alte Burg Saaleck erreicht. Später geht es über eine Brücke zum anderen Flussufer und via Gasthaus Himmelreich zurück zum Ausgangspunkt. Tipp: Von der Burg Saaleck führt die Kuno Klamm direkt hinunter zu einer Anlegestelle – von dort lässt es sich ganz bequem per Schiff nach Bad Kösen zurückfahren. Mehr Infos zum Geopfad findet ihr hier.

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Naumburg: Anreise planen.

5

Erlebnisroute Kohle-Dampf-Licht-Seen

Die Kohle-Dampf-Licht-Seen-Route führt zu spektakulären Relikten der Industriegeschichte © Ferropolis GmbH
Die Kohle-Dampf-Licht-Seen-Route führt zu spektakulären Relikten der Industriegeschichte © Ferropolis GmbH

In Ferropolis, der „Stadt aus Eisen“, warten wahre Dinosaurier der Industriegeschichte auf neugierige Besucher. Fünf insgesamt 7000 Tonnen schwere Bagger mit Namen wie „Big Wheel“ oder „Mad Max“ holten hier einst mit ihren gewaltigen Schaufeln im Tagebau Braunkohle aus der Erde. Seit die Anlage aufgegeben und geflutet ist, sind sie Highlight des Industriemuseums inmitten einer neu entstandenen, wunderschönen Seenlandschaft. Das ganze ist ein Anlaufziel auf dem 160 Kilometer langen Kohle-Dampf-Licht-Seen-Radweg, der mit seiner Länge von 160 Kilometern von der Lutherstadt Wittenberg bis nach Markkleeberg bei Leipzig verläuft. 

Insgesamt 23 Stationen, teilweise über einen Abstecher von der Route erreichbar, geben tolle Einblicke in Geschichte und Gegenwart dieser wandelbaren Region. Aus dem einst ökologisch schwer belasteten Industriegebiet wurden idyllische Naturräume mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt, wie etwa der schöne Muldestausee oder die Goitzsche mit ihren außergewöhnlichen Landschaftskunstprojekten. An der Radroute liegen auch zahlreiche Naturlehrpfade und Wassersportzentren und neben der Eisenstadt Ferropolis weitere Museen mit teilweise multimedialen Ausstellungen, etwa das Industrie- und Filmmuseum Wolfen. Eine vielseitige Zeitreise für junge und alte Aktivurlauber, die außer per Rad auch gut mit dem Auto erlebbar ist. Mehr Infos zur Erlebnisroute findet ihr hier.

Mit der Bahn bequem und ohne Stau nach Wittenberg: Anreise planen.

In Zusammenarbeit mit IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt

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