Ein gesundes Hochseeklima, zahlreiche Sport- und Kultur-Angebote sowie die Lage mitten im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer gehören zu den großen Vorzügen Borkums, der ersten allergikerfreundlichen Insel Europas. Hinzu kommen scheinbar endlose Sandstrände und zahlreiche Häuser und Sehenswürdigkeiten aus den Zeiten der Walfänger. Wir stellen euch die schönsten Seiten der beliebten Nordseeinsel vor.

Borkum

Die westlichste und mit knapp 31 Quadratkilometern größte der Ostfriesischen Inseln zählt gut 5000 Einwohner. Teile des anerkannten Nordseeheilbades und das angrenzende Watt gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Gut geschützt im Einklang mit der Natur: Die Insel Borkum hat ihr Naturerbe gut bewahrt. Mitten im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer gelegen verfügt die Insel über erstaunlich viele verschiedene Lebensräume. Über 560 Pflanzenarten haben hier ihre Heimat gefunden. Wanderungen führen euch entlang schöner Sandstrände, durch Binnenweiden zu kleinen Süßwasserteichen, über Salzwiesen und durch kleine Wäldchen.

Auf keinen Fall verpassen solltet ihr eine Wattwanderung, am besten unter Anleitung eines kundigen Guides. Diese wissen nicht nur gut einzuschätzen, wann es an der Zeit ist, sich vor der einsetzenden Flut zurückzuziehen, sondern können euch allerhand über die Besonderheiten dieses außerordentlichen Lebensraums erzählen. Rund 10.000 Tierarten, einzellige Organismen, Pilze, Pflanzen, Würmer, Muscheln, Fische, Vögel und Säugetiere leben hier auf engstem Raum. Zudem machen jedes Jahr Millionen von Zugvögeln auf ihrem Weg in den Süden Rast.

Und dann ist da noch das Borkumriff: Auf dieser dem Nordstrand vorgelagerten Sandbank lassen sich nicht nur zahlreiche Seehunde beim Sonnen beobachten, sondern auch immer wieder einige Kegelrobben, immerhin die größten wildlebenden Tiere Deutschlands.

Strand ohne Ende

In Sachen Strand ist Borkum besonders gut aufgestellt: 26 Kilometer Sandstrand gibt es hier. Einen Jugendstrand, inklusive lauter Musik und Lagerfeuer, genauso wie ruhigere und für Familien geeignete Abschnitte und einen etwas abgelegeneren FKK-Bereich, der mit einer Strandsauna auch noch ein echtes Highlight bietet. Von Ende Mai bis Ende Oktober wird am Nord- und Südbad ein kostenloses, abwechslungsreiches Animationsprogramm angeboten.

Eigentlich ist der Strand ja ein einziger großer Spielplatz. Zusätzliche, gut ausgestattete Kinderspielplätze gibt es an den bewachten Badestränden, aber auch im Inselstädtchen. Bei schlechtem Wetter steht mit der Spielinsel zudem noch ein großer Indoor-Spielort bereit.
Viel Spaß dürfte auch ein Besuch im Gezeitenland machen. Das Borkumer Erlebnisbad ist eine echte Wellness- und Erlebnis-Attraktion. In seiner Bauweise einem Ozeandampfer nachempfunden, verteilen sich auf 8.000 Quadratmetern viele Wohlfühl- und Freizeitangebote.

Maritime Sehenswürdigkeiten

Lange haben die Borkumer vom Walfang gelebt. Entsprechend könnt ihr auf der Insel immer wieder auf Geschichten und Relikte aus jener Zeit stoßen. So hat vor mehr als 220 Jahren der damalige Walfang-Kommandeur Roelof Gerritz Meyer um sein Haus in der Wilhelm-Bakker-Straße einen Zaun aus Walkieferknochen gebaut. Und der Zugang zum Heimatmuseum Dykhus führt durch ein Tor, das durch zwei hoch aufgerichteten Kinnladen eines Wales gebildet wird, im Inneren könnt ihr das 15 Meter lange Skelett eines Pottwals bestaunen.

Gleich drei Leuchttürme weisen den Schiffen den Weg um die Insel in der Emsmündung herum. Der Alte Leuchtturm ist das älteste Gebäude und Wahrzeichen der Insel. Der Neue Leuchtturm an der Westseite wurde 1879 erbaut und bietet mit seinen gut 60 Metern Höhe einen tollen Blick über die Insel und das umliegende Wattenmeer. Der im klassischen Rot-Weiß gehaltene elektrische Leuchtturm schließlich dürfte zu den beliebtesten Nordsee-Fotomotiven Borkums gehören.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Insel zählen die drei Kirchen, der Borkumer Wasserturm und der Musikpavillon, Veranstaltungsort für zahlreiche hörenswerte Konzerte an der Strandpromenade.

Anreise: Ab Anleger Emden oder Eemshaven (Niederlande) per Fähre. An beiden Anlegern kann das Auto kostenpflichtig abgestellt, es darf aber auch mit auf die Insel genommen werden. Die Fähranleger sind auch per Bahn erreichbar. Ab Flugplatz Emden geht es fünfmal am Tag in 15 Minuten mit dem Flugzeug nach Borkum.

Titelbild: So schön kann Borkum sein – am Besten, ihr überzeugt euch selbst © Wirestock - stock.adobe.com

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