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Geschrieben von Melanie Schillinger

Melanie, eine Autorin und Reisebloggerin, hat mit 30 Jahren ihren festen Job an den Nagel gehängt, die meisten ihrer Sachen verschenkt oder verkauft, und von dem Geld das erste Oneway-Ticket ihres Lebens gebucht. Auf ihrem Reiseblog Good Morning World informiert sie ihre Leser über ihre Reisen an die schönsten Orte dieser Welt, immer auf der Suche nach dem nächsten Gänsehautmoment.

Ulm ist eine unbekannte Schönheit! Nachdem ich die bezaubernde Altstadt nun endlich auch mit eigenen Augen gesehen habe, und der unvergleichliche Charme des historischen Fischerviertels mit dem schiefsten Hotel der Welt, der bunten Grabenhäusle und des hübschen Spazierwegs auf der trutzigen Stadtmauer entlang der Donau mich vollkommen verzaubert hat, ist es mir ein Rätsel, warum Ulm nicht genauso bekannt und beliebt für Städtetrips ist wie München, Köln & Co.

Ulm

Die Universitätsstadt liegt am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb an der Grenze zu Bayern in Baden-Württemberg. Sie zählt über 126.000 Einwohner. Der Kirchturm ihres gotisches Münster ist mit 161,53 Metern der höchste der Welt.

Warum Ulm auch den Namen Zweilandstadt trägt? Weil die mitten durch die Stadt fließende Donau den Ort in zwei Hälften teilt und gleichzeitig die Grenze zwischen zwei Bundesländern darstellt. Ein Teil der Stadt - Ulm - liegt damit in Baden-Württemberg, der andere - Neu-Ulm - erstreckt sich im schönen Bayern. Auf der Herdbrücke ist die Grenzlinie sehr schön markiert, du kannst hier also zur gleichen Zeit mit einem Fuß in Bayern und mit dem anderen in Baden-Württemberg stehen. Cool, oder?

Die mitten durch die Stadt fliessende Donau markiert zugleich auch die durch Ulm verlaufende Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg © Melanie Schillinger

Einer meiner absoluten Lieblingsorte in Ulm ist das im gotischen Stil erbaute Ulmer Münster. Majestätisch erhebt sich der mächtige Hauptturm des evangelischen Gotteshauses stolze 161,53 Meter in den Himmel. Den damit ganz offiziell höchsten Kirchturm der Welt kannst du natürlich auch besteigen, 768 steinerne Stufen führen dich in die luftigen Höhen über die Dächer der Altstadt. Dein Aufstieg wird von zahlreichen, grimmig dreinschauenden Wasserspeiern bewacht. Oben angekommen bezaubert nicht nur der außergewöhnlich schöne Blick auf die glitzernde Donau und die mittelalterlichen Dächer mit den unzähligen Dachfenstern zu deinen Füßen, sondern auch die Spitze des Turms selbst, die eine Art offener Raum mit flachen Stufen zum Sitzen ist. Wirklich wunderschön sieht es aus, wenn die Sonnenstrahlen durch die kunstvollen Ornamente und Bögen ins Innere fallen und dabei ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten erzeugen. Bei klarer Sicht kannst du sogar die Alpen am Horizont erkennen. Ob so ein Tag ist, verrät dir ein kleiner weißer Ballon an der Außenfassade des Ulmer Münsters, den der Türmer bei guten Wetterbedingungen aufhängt.

Lieblingsplätze in Ulm – das mächtige gotische Münster und die historische Altstadt © Melanie Schillinger

Der zweite Ort, der sich tief in meine Erinnerungen gegraben hat, ist die historische Stadtmauer entlang des Donauufers. Zwischen den kunstvollen Fachwerkhäusern der Altstadt und dem Fluss kannst du hier wunderbar mit einem Eis in der Hand flanieren. Bei deinem Spaziergang passierst du einige sehr schöne Sehenswürdigkeiten wie den Gänsturm, das historische Fischer- und Gerberviertel, den zauberhaften Rosengarten, den neu errichteten Berblinger Turm und den um 3,3 Grad schief geneigten Metzgerturm. Eine alte Geschichte besagt, dass sich Ulms fettgefressene Metzger nach einem aufgeflogenen Betrugsversuch in einer Ecke des Turms vor der nahenden Stadtwache versteckten, woraufhin sich der Metzgerturm unter dem Gewicht der unehrlichen Männer um 3,3 Grad zur Seite neigte. Zum Vergleich: der Schiefe Turm von Pisa hat eine Neigung von 3,97 Grad.

Da die Donau hier in Ulm noch in den Kinderschuhen steckt, und für die meisten Schiffe und Boote zu flach ist, laden die kühlen Fluten zu zahlreichen Wassersportmöglichkeiten oder einfach zum Baden ein. Malerische Liegewiesen reihen sich entlang der Ufer aneinander. Hast du eigentlich schon mal auf einem SUP-Board gestanden? Falls nicht, hier in Ulm kannst du das zum ersten Mal ausprobieren. Eine ganz wunderbare Art, in das lässige Lebensgefühl der Stadt einzutauchen!

Die ruhig fliessende Donau eignet sich besten für erste SUP-Steh-Versuche © Melanie Schillinger

Falls ich dir nun ganz viel Lust auf einen Städtetrip nach Ulm machen konnte, findest du auf meinem Reiseblog Good Morning World noch viel mehr individuelle Tipps zu den schönsten Ulmer Sehenswürdigkeiten.

Titelbild: Vom Turm des Ulmer Münsters habt ihr einen tollen Blick über die Stadt © Melanie Schillinger

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