Feine Sandstrände, Meer, Wind und Weite: Die ostfriesische Insel Norderney ist ein traumschönes Stück Nordsee.

Norderney

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Da steht man nun und kann sein Glück kaum fassen. Es ist Ebbe, und man läuft über das nun freigelegte Stück Extra-Strand an den allerwestlichsten Punkt der Insel. Streckt die Füße ins kalte Wasser, das Blau des Himmels ist makellos, ein kräftiger Seewind zaust in den Haaren und schiebt wie frisch gewaschen aussehende Wolkenberge nach Osten. Man dreht sich um und schaut zurück aufs Inselpanorama: Heller, feiner Sandstrand umspannt die Häuserkulisse der Stadt. Die Strand-Szenetreffpunkte „Marienhöhe“ und „Milchbar“ leuchten in der Nachmittagssonne. Es ist einer jener Momente auf Norderney, die an Großartigkeit kaum zu überbieten sind.

Auf alle Fälle Meer

Norderney ist zum Sehnsuchtsort vieler Nordseeurlauber geworden. Sie ist die wohl attraktivste der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln und liegt im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Und seit 2009 gehört Norderney auch zum UNESCO-Welterbe. Bei einer Ost-West-Ausdehnung von immerhin 14 Kilometern bringt die Insel es auf 26 Quadratkilometer Fläche. Die Immobilienpreise sind mit denen Sylts vergleichbar (oder sogar noch teurer!). Weite, Sehnsucht, Freiheit – all das finden Urlauber hier, vor allem an den insgesamt 15 Kilometer langen leuchtend weißen Sandstränden. Wer nach Norderney kommt, der will auf jeden Fall Meer …

Strand so weit das Auge reicht © shutterstock.com – brndtung

Vier Hauptstrände

Und das bekommt ihr auch in voller Dosis – die Insel hat vier Hauptstrände, die von ihrem Charakter her ein jeweils anderes Publikum anziehen. Beginnen wir am Weststrand: Hier finden vor allem Familien ihr Urlaubsglück. Der Nachwuchs hat Spaß auch auf dem nahen Spielplatz und im angrenzenden Hochseil- und Klettergarten. Cool, lässig und urban geht es ein Stück weiter am Nordstrand zu, der als Sport- und Fitness-Spaßstrand seine Fans findet – mit freiem Blick hinaus aufs weite Meer und die vorbeiziehenden Frachter. Pulsierend, bunt und voller Leben ist das Urlaubsdasein hier – und zu dieser wunderbar lebendigen Atmosphäre tragen am Nordbad auch Events wie das „White Sands Festival“, das „Holi Beach Festival“ oder das „Summertime @ Norderney“ bei. Zirka fünf Kilometer von der Innenstadt entfernt findet ihr im Inselnorden die Weiße Düne – sie hat sich gemeinsam mit dem gleichnamigen Lokal in den letzten Jahren zum Promi- und Hipstertreff der Insel gemausert. Die Priele an der Wasserkante bieten zudem ein besonderes Badevergnügen, denn in ihnen erwärmt sich das Meerwasser auf bis zu 28 Grad Celsius. In Juli und August werden an der Weißen Düne auch spontan zu buchende Strandmassagen angeboten. Ursprünglich und gelassen mögen es hingegen Gäste, die sich noch weiter in den Inselosten wagen, zum Oase-Strand: Naturfreunde lieben dort das FKK-Sonnenbaden und die Strandsauna mit Panoramablick.

Mit Stil und Eleganz – Bade:haus und Conversationshaus

Wer nicht wenigstens einmal das Bade:haus besucht hat, der verpasst ein Inselhighlight. Nah am Wasser und dabei fern aller Hektik: Das 2005 im Bauhaus-Stil errichtete, vielfach und auch international mit Preisen ausgezeichnete und mit 8000 Quadratmetern Fläche auch größte Thalassobad Europas nimmt seine Gäste mit auf eine Reise in die weite Welt der Meerwasser-Anwendungen. Als nahezu mystisch werdet ihr das Bad im großen Becken mit seinen Lichtspielen empfinden. Und auch das Übernachten ist im Bade:haus möglich – sogar stilgerecht im Wasserbett!

Ebenso erfrischt wie entspannt wechselt ihr anschließend die Location und taucht ein in die stille Eleganz des Conversationshauses. Die bald 200 Jahre alte ehemalige Sommerresidenz des hannoverschen Königspaares dient heute vor allem der Öffentlichkeit. Hinter den imposanten Fassaden historischer Bäderarchitektur ist jetzt der Gast König – mit vielen Gratis-Angeboten wie kostenlosem Internet, Bibliothek, oder dem Kaminzimmer als Leseraum. Im Conversationshaus ist auch die Tourist-Information untergebracht sowie die Zimmervermittlung. Und ihr könnt dort erfahren, was auf der Insel gerade los ist.

Thalasso-Plattformen

Eine besondere Attraktion solltet ihr euch für den letzten Abend eurer Norderney-Schnuppertour aufheben. Zu Fuß geht’s bei schönem Wetter in Richtung Inselmitte, wo ihr die grandiose Abendstimmung auf der Thalasso-Plattform am „Dünensender“ genießt. Drei dieser ungewöhnlichen Aussichtsbauten gibt es auf der Insel (auch noch „Nordstrand“ und „Zuckerpfad“). Den Ausguck in den Dünen erreicht ihr über Holzbohlenwege. Schon der Weg hat etwas Meditatives, und am Ziel angekommen fällt jeder Rest von Hektik von euch ab. Ihr setzt euch in eins der Cocons – das sind Sitzmöbel, die wie Südsee-Zauberwesen auf der Plattform thronen. Dort taucht ihr ein in die Einsamkeit und Erhabenheit der Nordsee-Natur. Meer und Dünensand, Himmel, Wolken und Abendrot verschmelzen zu einem einzigartigen Zusammenspiel aus Licht und Farben.

Auf der Thalasso-Plattform am Dünensender könnt ihr die Aussicht aus den gemütlichen Cocons genießen © jx

Titelbild: © 15 Kilometer feinste Sandstrände: Perfekt für ausgedehnte Strandspaziergänge und schöne (Sonnen-)Badestunden © 2011 PicSteP - Pictures Stefan Pähz

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