Eine traditionsreiche Segelregatta, eine Schiffsfahrt auf einer historischen Wasserstraße oder draußen schlafen an der Kieler Förde – ein Besuch in Kiel, der einzigen Großstadt Deutschlands direkt am Meer, ist untrennbar mit Wasser verbunden. Ein Guide durch die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein: 

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Segel setzten in Kiel

Kiel.Sailing.City – die Stadt im Norden versteht sich als Welthauptstadt des Segelns. Und hat allen Grund dazu: Immer Ende Juni findet in der Landeshauptstadt die „Kieler Woche“ statt, eines der größten Segelsport-Ereignisse der Welt (coronabedingt findet sie dieses Jahr im September statt). Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts trägt Kiel die Segelregatta aus, mittlerweile strömen Jahr für Jahr rund drei Millionen Besucher in die Stadt, um den Segelprofis zuzusehen. Die meisten Segelwettkämpfe beginnen in Schilksee auf der Kieler Halbinsel Dänischer Wohld, da befindet sich auch das Olympiazentrum. Aber auch von der Kiellinie aus, der Promenade entlang der Kieler Förde, können Segelwettkämpfe unterschiedlicher Disziplinen verfolgt werden. Von da aus hast du auch prominente Sicht auf Großsegler und andere (Traditions)-Schiffe, die an der alljährlichen Windjammerparade immer am letzten Samstag der Kieler Woche teilnehmen.

Umrahmt wird die Regatta von einem Sommerfest mit vielen kulturellen Veranstaltungen. Teil des Programms sind Live-Konzerte von internationalen und lokalen Künstler:innen. Mehr Infos zur Kieler Woche findest du hier.

In Kiel dürfen natürlich auch Nicht-Profis segeln. Eine Top-Adresse für Segelkurse ist das Camp 24//7, das unterschiedliche Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bereithält. Unser Tipp: Beim Sunset.Sailing auf der Kieler Förde den Alltagsstress hinter sich lassen. Für mehr Infos zum Segelcamp bitte einmal hier klicken.

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Baden an der Kieler Förde

Pötte kieken kannst du auch bei einem Strandbesuch. Vom Schilksee Strandbad aus siehst du die Segelschiffe vor dem nahegelegenen Hafens des Olympiazentrums durch die Ostsee pflügen. Und vom Falckensteiner Strand, dem längsten Strand Kiels, kannst du Ozeanriesen dabei zusehen, wie sie am Friedrichsorter Leuchtturm vorbeiziehen und der Weite der Ostsee entgegenfahren. Beide Strände liegen am Westufer der Kieler Förde etwas außerhalb Kiels. Am besten erreichst du sie mit der Förderfährlinie. Oder du schnappst dir ein Rad und fährst entlang der Kieler Förde Richtung Badestrand, den ersten hast du in zirka 40 Minuten erreicht. Wer auch am Strand gern aktiv ist, geht nach Ankunft schnurstracks zum einem Wassersportverleih und rüstet sich mit einem SUP-Board oder einem Tretboot aus. 

Fußläufig von der Kieler Innenstadt zu erreichen ist das Seebad Düsternbrook. Schwimmer freuen sich über die 60-Meter-Bahn, für die Kleinen gibt’s einen Nichtschwimmerbereich. Oder man macht es sich in der Seebar gemütlich, cocktailschlürfend mit Blick auf den Kieler Hafen versteht sich. 

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Eine Nacht im Schlafstrandkorb

Nachts dem gleichmäßigen Rauschen des Meeres lauschen? Und zusehen, wie sich nach dem Sonnenuntergang ein Sternenhimmel über der Ostsee auftut? Unter all den Strandkörben im Kieler Ostseebad Heikendorf gibt es einen, der sich abends zu einem gemütlichen Himmelbett umfunktionieren lässt. Den Schlüssel zum Bett am Strand gibt’s bei der Tourist-Information. Für Schlafsack und Kissen sorgst du selbst. Und am nächsten Morgen genießt du deinen mitgebrachten Proviant direkt am Strand. Oder du entscheidest dich für die etwas luxuriösere Variante und buchst ein Frühstück im Hotel Seeblick, das sich direkt hinter dem Korb befindet. Übrigens: Falls der Wind zu stark wehen sollte oder du dich nachts ungeschützt fühlst, kannst du den Schlafstrand mit einem Faltdach zuziehen. Durch das Bullauge siehst du die Sterne dennoch funkeln. Wie und wann du den Schlafstrandkorb mieten kannst, erfährst du hier.

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Fahrt auf dem Nord-Ostsee-Kanal

Hier fahren jährlich mehr Schiffe als im Suez- und Panamakanal zusammen: Der Nord-Ostsee-Kanal, eine rund 100 Kilometer lange Wasserstraße zwischen der Kieler Förde bei Holtenau und Brunsbüttel bei der Elbmündung, ist die meist befahrene, größte künstliche Wasserstraße der Welt. Eingeweiht wurde der Kanal, auf dem jährlich fast 32.000 Schiffe fahren, Ende des 19. Jahrhunderts von Kaiser Wilhelm II. Das Vorbeiziehen von Containerschiffen, Kreuzfahrtlinern und anderen Ozeanriesen kannst du dir natürlich von Land aus ansehen (zum Beispiel auf der Schleusen-Aussichtsplattform Kiel-Wik). Besser aber: eine Fahrt auf dem Kanal, zum Beispiel auf dem Restaurantschiff Freya, einem historischen Raddampfer. Wer im großen Jugendstil-Salon oder auf der mit Teak-Möbeln ausgestatteten Sonnenterrasse bruncht oder Kaffee und Kuchen zu sich nimmt, fühlt sich gerne ins Jahr 1905 zurückversetzt, dem Baujahr der „Grande Dame“. Auf der mehrstündigen Fahrt, die vom Kieler Bahnhofskai startet, erzählen die Kapitän:innen viel Wissenswertes über Schleusenanlagen, Hochbrücken und andere Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Für Technikfans toll ist das Fenster im Boden des Decks, das Einblick in den Maschinenraum des Raddampfers gewährt.

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Fernradeln auf der Nord-Ostee-Kanal-Route

Die Wasserstraße kannst du auch mit dem Fahrrad erkunden. Der Fernradweg Nord-Ostsee-Kanal führt auf einer Strecke von 325 Kilometern von Brunsbüttel nach Kiel durch das Hinterland von Schleswig-Holstein mit idyllischen Wald- und Wiesenlandschaften, Flüssen und Seen. Auf der Route, die sich in sechs Etappen aufteilen lässt, gibt es viele Sehenswürdigkeiten zu bestaunen, wie Schleusenanlagen, Brücken und Kanal-Gemeinden. Außerdem passieren Radfahrer historische Orte wie das „Piratennest“ Brunsbüttel (bis ins 13. Jahrhundert haben die Brunsbütteler die vorbeifahrenden Handelsschiffe regelmäßig um ihre Fracht beraubt), Dithmarschen mit schönen Fachwerkhäusern oder Albersdorf mit seinem Steinzeitpark.

Titelbild: Der Kieler Hafen während der Kieler Woche © Heinrich Hecht

In Zusammenarbeit mit Tourismusagentur Schleswig-Holstein GmbH

Für einen Urlaub in Schleswig-Holstein gibt es jede Menge gute Gründe. Um ein paar davon aufzuzählen: die Ostsee, die Nordsee, spannende Städte wie Kiel und Flensburg, die Inseln und auch das ruhige Hinterland. Alle Infos für deinen Urlaub in Schleswig-Holstein findest du hier.

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